AWO: "Österreich am US-Kunststoffsektor eine Großmacht"   

erstellt am
26. 06. 09

Chicago: Prominenter Auftritt Österreichs auf Kunststoffmesse NPE 2009 - 14 österreichische Firmen am AWO-Gruppenstand
Wien (pwk) - Im US-Kunststoffsektor ist Österreich eine Großmacht. Auf der alle drei Jahre stattfindenden Kunststoffmesse NPE 2009 konnte Österreich auch in diesem Jahr mit 14 österreichischen Firmen im Österreich-Pavillion der Außenwirtschaft Österreich (AWO) überzeugen. "Der US-Kunststoffsektor spürt natürlich momentan die Nachfrageeinbrüche der wichtigsten Abnehmersektoren wie KFZ und Bau, das größte Tief dürfte aber bereits überwunden sein", fasst der österreichische Handelsdelegierte Franz Rößler aus Chicago die Lage des Sektors zusammen. Umso wichtiger sei es, dass Österreich auf der NPE ein deutliches Signal setzte, seine US-Partner auch in diesen schwierigen Zeiten zu begleiten, so Rössler.

Die größten Chancen sieht Rössler derzeit bei der Lieferungen von Werkzeugen und bei technischen Consulting. Für den Verkauf von Anlagen muss der Lieferant momentan oft auch die nötigen Finanzierungen mitliefern und steuerlichen Vorteile wie aus vorzeitigen Abschreibungsmodellen klar darstellen. Einen großen österreichischen Erfolg konnte Georg Schwarz von der Engel Holding einfahren: Er wurde auf der NPE 2009 aufgrund seiner lebenslangen Verdienste um die Kunststoffbranche durch die Aufnahme in die ‚Plastics Hall of Fame' geehrt.

Auf der NPE 2009 rührten Anke Merkl (oberösterreichische Standortagentur TMG) und Werner Baminger (Kunststoffcluster) die Werbetrommeln für den Kunststoffstandort Österreich. "Viele US-Hersteller sind derzeit in Europa noch nicht präsent und könnten mit einer Ansiedelung in Oberösterreich von der österreichischen Kompetenz und Innovationskraft profitierten", so Merkl.

Leitthemen, die die NPE 2009 bewegten, waren die derzeitige globale und US-Wirtschaftslage und die Auswirkungen auf die Kunststoffbranche, Lösungen zur Kostensenkung wie Stromsparen und Steigerung der Effizienz, Maßnahmen zur Verbesserung des Images des Werkstoffes Kunststoff, Lösungen für mehr Umweltfreundlichkeit, Nachhaltigkeit und Recycling und die Einsatzmöglichkeiten von Kunststoff in neuen Bereichen wie bei Elektroautos und bei der Solarenergie.

Der US-Kunststoffsektor leidet derzeit an einer Überkapazität. Die Gesamtnachfrage nach Kunststoffprodukten ging im Jahr 2008 erstmals seit langem gegenüber dem Vorjahr zurück(um 1,7 Prozent). Die US-Branche importiert rund 60 Prozent ihres Bedarfs an Kunststoffmaschinen aus dem Ausland und Österreich ist eines der traditionellsten Lieferländer. US-Hersteller versuchen derzeit den Kauf neuer Anlagen möglichst hinauszuschieben und nur mit neuen Werkzeugen Innovationen zu erzeugen.
     
zurück