Gemüseernte 2009: Menge wird in etwa auf Vorjahresniveau liegen   

erstellt am
13. 07. 09

Nasses Wetter dürfte bei Freilandkulturen zu Ausfällen führen
Wien (bmlfuw/aiz) - Die Produktion von Feld- und Gartenbaugemüse (ohne Chinakohl) wird sich nach ersten Prognosen der Statistik Austria voraussichtlich auf 550.100 t belaufen, was in etwa dem Vorjahresergebnis entspricht und 7% über dem Erntedurchschnitt der letzten fünf Jahre liegen würde. Die Gesamtfläche hingegen dürfte leicht rückläufig sein (-4% gegenüber 2008). Durch das nasse Wetter und die Überschwemmungen im Juni werden, speziell bei Freilandkulturen von Blatt-, Stängel- und Fruchtgemüse, Ausfälle befürchtet, deren Ausmaß aber zum jetzigen Zeitpunkt nur schwer abschätzbar ist.

Größere Gurkenernte aufgrund einer Flächenausweitung
Die Erntemenge von Fruchtgemüse wird auf 132.900 t geschätzt, was, vornehmlich aufgrund der Flächenausweitung, einem Plus von 4% zum Vorjahr gleichkommt. Bei Tomaten wird auf reduzierter Fläche (-8%) mit einer leicht rückläufigen Produktion von 40.500 t gerechnet (-4%), wobei die Bedeutung der Freiland- und Netzhauskulturen immer weiter abnimmt. Bei Gurken hingegen wurde die Fläche, nach kontinuierlicher Anbaureduktion der letzten drei Jahre, wieder deutlich ausgeweitet (+16% gegenüber 2008), was sich vor allem bei Einlegegurken in Oberösterreich auswirkte (+50 ha). Eine flächenbedingte Zunahme der Produktion zeichnet sich auch bei Glashausgurken ab (+8%). Die Ernte von Gurken könnte somit insgesamt 41.700 t (+13% zu 2008) ausmachen.

Bei Paprika geht der Anbau von Verarbeitungsware (Capia) weiterhin zurück, während die Kultivierung der bunten und grünen Frischmarktsorten verstärkt wurde, wodurch eine Gesamtproduktion von 18.300 t (+5%) erwartet wird. Bei Zuckermais geht man aus derzeitiger Sicht von 15.300 t an zu erntenden Kolben aus (+4%). Auch Speisekürbis wird wieder verstärkt angebaut, woraus eine Kapazität von 10.800 t (+4%) resultieren könnte. Auch Zucchini dürften eine Produktionssteigerung von 5% auf 5.200 t erfahren.

Salaternte knapp unter Vorjahresniveau
Die Produktion von Kohl-, Blatt- und Stängelgemüse (ohne Chinakohl) wird aus derzeitiger Sicht 152.600 t betragen und damit ähnlich wie im Vorjahr (+1%) ausfallen. Die Salaternte dürfte sich auf insgesamt 56.900 t (-1% zu 2008) belaufen. Die im Vorjahr verringerten Anbauflächen der Hauptkulturarten Bummerl- und Häuptelsalat wurden wieder ausgeweitet, während Endivien- und Friseésalat um rund 8 ha zurückgingen.

Bei Kraut wurden die unwetterbedingten Flächenausfälle des Vorjahres wieder wettgemacht, infolge dessen ist eine entsprechend höhere Produktion von 60.000 t (+4%) zu erwarten. Die Spinatfläche hingegen wurde deutlich reduziert (-28%), was die Produktionsmenge auf 9.200 t (-28%) drücken könnte. Bei Spargel wird die heurige Ernte auf 2.500 t (+8%) geschätzt.

Die Gruppe der Hülsenfrüchte, Wurzel- und Zwiebelgemüsearten wird voraussichtlich eine Produktion von 264.600 t (-2% zu 2008) erbringen. Während der Anbau von Grünerbsen um 700 ha (-25%) zurückging und die Ernte dadurch auf 9.500 t (-15%) absinken könnte, wurde die Kultivierung von Käferbohnen in der Steiermark und in Niederösterreich um über 100 ha (+83%) verstärkt. Bei Sommerzwiebeln wird die Ertragslage ähnlich wie im Vorjahr eingeschätzt, bei Winterzwiebeln sogar höher - auf etwas reduzierter Gesamtfläche könnte sich daher eine Zwiebelproduktion von 116.800 t (-5%) ergeben. Bei Karotten entsprechen die derzeitigen Ernteerwartungen mit 81.100 t in etwa dem Vorjahreswert. Die Produktion von Radieschen dürfte flächenbedingt auf 7.300 t oder 9% zurückgehen.
     
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