Sicherheit gestalten  

erstellt am
10. 07. 09

Ihre Prävention gegen Bankomatkarten-Betrug
Wien (bmi) - Kriminelle plündern fremde Konten, ohne dass dabei die Bankomatkarte gestohlen wird. Das Prinzip dahinter ist immer das gleiche: Die Daten des Magnetstreifens auf der Karte werden gescannt, gespeichert und auf eine Blanko-Karte kopiert, mit der an jedem Bankomaten Geld abgehoben werden kann.

Wie die Täter an den Code der Originalkarte kommen, kann auf unterschiedliche Weise geschehen:

Manipulierte Bankomatkasse: Die Täter schoben unbemerkt über eine herkömmliche Bankomatkasse eine Art "Maske". Da das Material nur cirka zwei Millimeter dick und in Form und Farbe mit dem des Originals ident war, bemerkten die Benutzer den Unterschied nicht. Der Kunde steckte, wie gewohnt, seine Bankomatkarte in die Kasse. In der Maske befindet sich ein Lesegerät, das die Daten des Magnetstreifens und den vom Benutzer eingegebenen Code speichert. Die Knöpfe der Maske drücken auf die Knöpfe des Originals, weswegen dem Kunden nichts auffällt, und die Bezahlung ganz normal abläuft. Nach einiger Zeit baut der Täter unbemerkt die Attrappe ab, schließt sie an einen PC an, und transferiert die gespeicherten Daten auf Leerkarten mit Magnetstreifen. Da er jetzt auch die PIN-Codes besitzt, hat er von jedem, der an dieser Kassa bezahlt hat, eine Kopie von dessen Bankomatkarte mit dem dazugehörigen Code und kann auf jedem Bankomat Geld beheben. Da kaum jemand täglich seinen Kontostand überprüft, kann es sein, dass das Konto innerhalb kürzester Zeit leer geräumt ist.

Manipulierte Geldautomaten: Die gleiche Methode funktioniert am Geldausgabeautomaten. Eine kleine, kaum zu erkennende Maske mit einem Lesegerät wird über der Karteneingabe montiert und die Daten des Magnetstreifens der Bankomatkarte werden gelesen und gespeichert. Den passenden Code zur Karte erlangt der Täter, indem er sein Opfer beobachtet und bei der Eingabe des Codes "über die Schulter" sieht, oder den Kunden mit einer am Bankomaten montierten Videoleiste bei der Eingabe des Codes filmt.

Die Täter verwenden auch Plastikstreifen oder doppelseitige Klebebänder zur Blockierung des Geldausgabeschlitzes oder der Kartenausgabe. Da die Kriminellen vorwiegend am Wochenende tätig sind, hat das potenzielle Opfer keine Möglichkeit, in der Bank um Rat zu fragen und lässt die Karte oder sogar das Bargeld im Automaten zurück. Der oder die Täter müssen anschließend nur noch den kostbaren Inhalt aus dem Bankomaten herausnehmen.

Tipps der Kriminalprävention

  • Vorsicht beim Umgang mit dem Code: Notieren Sie ihn niemals, schon gar nicht auf der Karte.
  • Verdecken Sie die Code-Eingabe, in dem sie die Hand oder Geldbörse als Sichtschutz dicht über die Tastatur halten. Dies erschwert ein Ausspähen.
  • Behalten Sie ihre Karte bei Zahlungen an der Kasse von Geschäften, Tankstellen usw. stets im Auge.
  • Geben Sie den Code niemals an Türöffnern ein, auch nicht bei Banken.
  • Befolgen Sie keine Hinweiszettel, die zur mehrmaligen Eingabe der PIN auffordern.
  • Ersuchen Sie aufdringliche Personen oder angebliche Helfer höflich aber bestimmt, auf Distanz zu bleiben.
  • Lassen Sie Ihre Karte sofort sperren, wenn diese aus nicht nachvollziehbaren Gründen vom Geldautomaten einbehalten wird.
  • Verständigen Sie im Verdachtsfall sofort die Polizei unter dem Notruf 133.
  • Wenden Sie sich für weitere Tipps an Ihre nächste Polizeidienststelle oder an die Polizei-Servicenummer 059133.
     
Informationen: http://www.bmi.gv.at    
     
zurück