Niederösterreich erhält nun doch ein Kernkraftwerk   

erstellt am
20. 07. 09

Wien (nöwpd) - Laufen die Vorbereitungsarbeiten und der Bau nach Plan, könnte 2010 in Niederösterreich das erste Kernkraftwerk - im wahrsten Sinn des Wortes - in Betrieb gehen. Mit finanzieller Unterstützung von Investoren der in Gründung befindlichen "Maria Theresia Stiftung" will nämlich der Naturstoffchemiker Hanswerner Mackwitz um sieben bis neun Millionen Euro eine High-Tech-Anlage zur stofflichen Verwertung von Steinobstkernen errichten. Wo genau im Land dieses weltweit erste Marillen-, Pfirsich- und Zwetschken-Kernkraftwerk stehen wird, ist noch nicht fixiert, aber: "Mit Wolkersdorf gibt es einen Standortfavoriten", teilt Mackwitz dem NÖ Wirtschaftspressedienst mit.

Obstkerne mit einem Gesamtgewicht von rund 500.000 Tonnen bleiben pro Jahr in Europa übrig und vergammeln, weil Landwirtschaft und Nahrungsmittelerzeuger nur die Verwertung der Früchte im Auge haben. Dabei liefern Steinobstkerne wertvolle Naturprodukte: Gepresst lassen sich die Kerne zu duftenden, schmackhaften Ölen verarbeiten, die im Kosmetik- und Massagebereich Verwendung finden. Köche in Hauben-Restaurants verfeinern damit ihre Speisen.

Werden die Steinobstkerne hingegen vermahlen, erhält man ein Hartschalengranulat, das sich ausgezeichnet als Schleifmittel, z.B. für Aluminium, eignet. "Dieses Material hat den großen Vorteil, dass es sich beim Schleifen nicht abnutzt. Man kann es immer wieder verwenden", erklärt Mackwitz. Auch bei der Herstellung von Autoreifen oder Fußbodenplatten könne das Bio-Granulat dienlich sein.

Als Abnehmer der in seinem Kernkraftwerk erzeugten Naturprodukte hat der Chemiker u.a. Schokoladeproduzenten, Bio-Molkereien, Kosmetikfirmen und die Betreiber von Wellness-Anlagen im Visier. "Wenn die Fabrik einmal mit Marillen-, Pfirsich- und Zwetschkenkernen läuft, wollen wir uns auch an tropische Früchte heranwagen. Mangokerne z.B. haben hohes Potenzial", gibt Mackwitz bekannt. Der "Bio-Meiler", der energieautark und CO2-neutral arbeiten wird, soll nach dem Endausbau im dritten Betriebsjahr mindestens 35 neue Arbeitsplätze schaffen.
     
Informationen: http://www.alchemia-nova.net    
     
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