Debatte um Einstellung von ORF Sport Plus  

erstellt am
17. 07. 09

 Darabos: Einstellung schadet dem Sport in Österreich
Sportminister will mit Wrabetz und Oberhauser über Möglichkeiten zur Rettung des Spartenkanals beraten
Wien (bmlvs) - Mit großem Bedauern nimmt Sportminister Norbert Darabos die Ankündigung des ORF zur Kenntnis, wonach der Spartenkanal Sport Plus aus Budgetgründen ab dem nächsten Jahr eingestellt werden soll.

"Der Sender ist für den österreichischen Sport ein wichtiges Medium. Viele Sportverbände haben sich schon bei mir gemeldet und sich für eine Fortsetzung des Programms ausgesprochen. Ich unterstütze dieses Bestreben mit voller Kraft", sagt Darabos. "Wenn durch die Einstellung des Kanals Sponsoren abspringen, bringt das großen Schaden vor allem für Sportarten und Sportler, die nicht im Rampenlicht der Öffentlichkeit stehen."

Darabos selbst hat über die Medien von der geplanten Einstellung des Senders erfahren. In einem Gespräch mit ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz und Informationsdirektor Elmar Oberhauser will der Bundesminister nun über die Möglichkeiten zur Rettung von ORF Sport Plus beraten. "Eine derart weitreichende Entscheidung muss man sehr genau prüfen", so der Sportminister.

 

Petzner: Man muss dem ORF die Möglichkeiten einräumen, um ORF Sport plus zu erhalten
Wien (bzö) - Zur kolportierten Einstellung von "ORF Sport plus" stellt BZÖ-Mediensprecher Stefan Petzner fest , dass dieser Spartenkanal eine wichtige Funktion für den Sport in Österreich habe und daher ein Weiterbetrieb das Ziel sein müsse. "Um dieses Ziel zu erreichen, muss man dem ORF aber auch die entsprechenden finanziellen Möglichkeiten einräumen, um den Betrieb von ORF Sport plus zu gewährleisten. Und damit meine ich eine Lockerung der rigorosen gesetzlichen Werbebestimmungen für den öffentlich rechtlichen Rundfunk zum Zwecke der Erfüllung des Programmauftrages", so Petzner.

 

Wrabetz: "Keine endgültige Einstellungsentscheidung gefallen"
Wien (orf) - Mit einer Klarstellung reagiert ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz auf die von Informationsdirektor Elmar Oberhauser vorgeschlagene "Einstellung" von "ORF Sport plus" ab 2010: "ORF Sport plus ist ein für Österreichs Breiten- und Nischensport wichtiges Angebot des ORF und auch in der Bewusstseinsbildung und Heranführung zu sportlicher Betätigung in den vielen verschiedenen Sportarten von hoher Bedeutung. Der ORF wird auch künftig seine in §9a des Rundfunkgesetzes festgelegten Aufgaben wahrnehmen. Art und Umfang müssen sich aber zwangsläufig nach den ökonomischen Möglichkeiten des Hauses richten und der uns auferlegte und unumgängliche Sparzwang kann auch zu deutlichen Einschränkungen führen", stellt Generaldirektor Wrabetz klar.

"Der ORF wird gerade auch um die Berichterstattung in diesen Sportarten kämpfen, allerdings geht es nicht an, dass einerseits Nischenleistungen von ihm gefordert werden, andererseits über permanente Erlöseinschränkungen, z. B. auf dem Werbemarkt, diskutiert wird. Der Stiftungsrat verlangt von der ORF-Geschäftsführung eine rigorose Umsetzung massiver Sparprogramme. Dementsprechend muss es möglich sein, ohne Tabus zu diskutieren. Ob und mit welchen Auswirkungen für "ORF Sport plus" werde ich zum gegebenen Zeitpunkt entscheiden", so ORF-Generaldirektor Wrabetz abschließend.

Die Gesprächseinladung von Sportminister Mag. Norbert Darabos nimmt der Generaldirektor dankend an.  

 

Haubner: Sportunion für Weiterbestand von ORF Sport Plus
Spartenkanal wichtig für Fachverbände, Sponsoren und Motivation in der Nachwuchsarbeit
Wien (wirtschaftsbund) - Sportunion-Präsident Abg.z.NR Peter Haubner spricht sich anlässlich der aktuellen Diskussion um eine Einstellung des ORF-Spartenkanals Sport Plus gegen einen Schnellschuss aus: "Sport Plus ist für den heimischen Sport äußerst wichtig. Immerhin geht es um Sponsorengelder, die für die Nachwuchsarbeit unabdingbar sind."

Haubner betont die Wichtigkeit von Sport Plus für Sportveranstaltungen jeder Art, denen sonst breitere mediale Aufmerksamkeit nicht in diesem Ausmaß zu Gute käme. Im Sinne der Gesundheit sei eine mediale Präsentation von einer breiten Palette an Sportarten entscheidend - schon allein deshalb um der Jugend die Vielfalt von sportlicher Betätigung nahe zu bringen. Gerade in Zeiten von Bewegungsmangel und einer Steigerung bei Wohlstandserkrankungen sei Motivation zum Sport höchst wichtig. Der Sportkanal könne hierzu einen entscheidenden Beitrag leisten. TV-Übertragungen seien ein wesentlicher Beitrag, um Sponsoren Aufmerksamkeit zu garantieren. Damit würden auch weniger bekannte Sportarten in den Genuss von Sponsorgeldern kommen.

"Für eine Partnerschaft zwischen Sport und Wirtschaft sollten wir gemeinsam daran arbeiten, dass wir eine Lösung für den Erhalt des Sportkanals finden", so Haubner abschließend.

 

Wittmann: Es muss eine gemeinsame Lösung gefunden werden
Erste Gespräche über die Zukunft von ORF Sport Plus
Wien (bso) - BSO-Präsident Peter Wittmann zeigt sich nach ersten Gesprächen über die Zukunft des Sport Spartenkanals ORF Sport Plus vorsichtig optimistisch. "Die Sicherstellung einer vielfältigen Sportberichterstattung im ORF muss allen Akteuren am Herzen liegen. Erste Gespräche haben gezeigt, dass die Bedeutung von ORF Sport Plus für den Österreichischen Sport sehr ernst genommen wird und ich freue mich, dass ein runder Tisch zwischen Politik, ORF und Sportvertretern Lösungsmöglichkeiten für die Zukunft des Sportspartenkanals aufzeigen soll."

Die BSO ist als Dachverband und Interessensvertretung des Österreichischen organisierten Sports bemüht, dass die Vielfalt des Sportangebotes im Öffentlich-rechtlichen Fernsehen gewahrt bleibt. "Wir werden uns auch weiterhin mit aller Kraft dafür einsetzen, dass der Sport Spartenkanal bestehen bleibt.", so der BSO Präsident abschließend.
 

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament vertretenen Parteien –
sofern vorhanden! Die Reihenfolge der Beiträge richtet sich in der Regel nach deren
Mandatsstärke im Parlament bzw. nach der Hierarchie der Personen. Die Redaktion

 
zurück