Älteste Innsbruckerin: "Köl'sches Mädchen" wurde 106   

erstellt am
31. 07. 09

Innsbruck (rms) - "Da oben funktioniert alles noch ganz gut", antwortete Innsbrucks älteste Bürgerin, Christine Fiegl, auf die Frage nach ihrem Befinden. Erstaunlich rüstig, beredt und humorvoll empfing sie am 30.07.Sozialreferent Vizebürgermeister DI Eugen Sprenger, der sie anlässlich ihres 106. Geburtstages im Wohnheim Tivoli besuchte und im Namen der Stadt gratulierte. "Wenn der Kopf noch funktioniert, ist alles gut, denn alles andere kann man ja ersetzen", kommentierte sie ihren Gesundheitszustand. "Ich lese und meckere noch viel!"

"Es ist wichtig, sich seinen Humor zu behalten und viel zu lachen", so die fröhliche Kölnerin. "Mir wurde schon immer gesagt, dass mein Mundwerk nie untergehen würde." Sie weiß allerdings auch ihrem Ärger Dampf zu machen: "Wenn mich etwas ärgert, dann rauche ich eine Zigarette", so die energische Dame.

Christine Fiegl wurde am 31. Juli 1903 in Köln geboren. Neben der Arbeit im elterlichen Metzgereibetrieb war sie begeisterte Sportlerin. Sie hatte zwei Brüder, einer von ihnen, "Ubi" Eicker, war Weltmeister im Staffelschwimmen. Die Jubilarin war besonders beim Tennis und beim Landhockey nicht zu schlagen. Bei einem Turnier im Meran hatte sie auch ihren Mann, einen gebürtigen Meraner kennen gelernt. Ihre Sportlichkeit imponierte ihm. "Bei unserer ersten gemeinsamen Wanderung sagte er 'sie sind eine gute Geherin, so jemand kann man gut heiraten'!", erinnerte sie sich. 1938 fand die Hochzeit statt und 1943 übersiedelten sie nach Innsbruck. Der Gatte fand in der Folge Arbeit bei der Innsbrucker Obst-Firma Folladori, ein Sohn war bei der Stadt Innsbruck, der andere bei einer Versicherung tätig. "Dank eines energischen Vaters, zwei Brüdern und zwei Söhnen habe ich gelernt, mich durchzusetzen", erklärte sie ihr starkes Selbstbewusstsein. Als Rezepte für ihr hohes Alter nannte die Jubilarin die sportliche Betätigung, dass sie immer auf sich geschaut hat und dass vor allem der Humor nie zu kurz kam.

"Sie werden an meine Worte denken, wenn sie einmal in meinem Alter sind", so Christine Fiegl zum Schluss. "Ich freue mich schon darauf, sie nächstes Jahr zum 107. Geburtstag zu besuchen", verabschiedete sich Vizebürgermeister Sprenger.

Christine Fiegl hat zwei Söhne, sowie mehrere Enkel und Urenkel.
     
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