Andreas Roseneder: "Haydn reloaded"   

erstellt am
29. 07. 09

Ausstellung auf Schloss Esterháza in Fertöd
Fertöd/Ungarn (haydn 2009) - )Von den Bewohnern des Raumes, den Andreas Roseneder als seine "ihm eingeborene" Heimat bezeichnet, scheint man mehr oder weniger profunde Kenntnisse über Joseph Haydn vorauszusetzen. Sein Wissen über Joseph Haydn sei ziemlich am Nullpunkt gewesen, so der Künstler, abgesehen von indirekter Bekanntschaft mit Haydns Musik oder der Kenntnisse diverser durch Erkundungen erfasster Originalschauplätze wie z.B. die Schlösser Rohrau oder Esterházy in Eisenstadt.

Auslöser für die künstlerische Arbeit an "Haydn reloaded" war die Kunstform des Portraits, die Frage nach dem authentischen Portrait. In der zeitgenössischen Kunst scheint das Portrait kaum mehr vorhanden. Ob die Ursache in Ängsten von Aufdeckung, der Arbeit im rationalen Kontext, vorhandenen Konzepten, in Vermeidung des offenen Blicks einer Darstellung oder in der Frage des Zeitaufwandes begründet liegt, sei zur Diskussion gestellt.

Vor 2 Jahren, als Andreas Roseneder noch intensiver als zuvor begann, sich der Kunstform des Portraits zuzuwenden, waren die Vorbereitungen auf das Haydnjahr 2009 im Gespräch, woraus sich aus diesem informativen "Zu-Fall" die zu portraitierende Person manifestierte: Joseph Haydn. Vom Konterfei dieses Künstlers existieren unzählige historische Portraits, Büsten und Reliefs - jedes Unikat mit vom Autor unterschiedlich geprägter Physiognomie.

Es folgten Studien verschiedener Profilzüge historischer Silhouetten bis zur Nachmodellierung der Totenmaske Haydns mit anschließender "Wiederbelebung" durch das klassische Medium der Malerei. Dennoch blieb letztlich der Versuch, trotz ästhetischer und visueller Vorbelastungen das "echte" Portrait zu finden, Andreas Roseneders originäre Herausforderung.

Reflektionen über das Vorhandene flossen intuitiv sofort in die künstlerische Arbeit während des Entstehungsprozesses ein. Unter anderem wurden "zu-fällig" vorgefundene Reste einer industriellen Kunststofffertigung zum Trägermedium für diesen intuitiven Zugang. Durch die Vorgaben des Materials als Basis für eine neue visuelle Interpretation erweiterten sich für Andreas Roseneder die Möglichkeiten des Versuches am "echten" Portrait in sich anbietender, zeitgemäßer Form.
     
Informationen: http://www.derturm.at/    
     
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