LHC-Start im November   

erstellt am
12. 08. 09

ÖAW-Institut für Hochenergiephysik an Großexperiment CMS beteiligt / Forschungsschwerpunkt auf Nachweis neuer Teilchen
Wien (öaw) - Der mehrfach verschobene Neustart des größten Teilchenbeschleunigers der Welt, des „Large Hadron Collider“ (LHC) am Europäischen Kernforschungszentrum CERN in Genf ist nun für November 2009 vorgesehen. Der Anfang September 2008 eröffnete LHC hatte nach einer Panne im Kühlsystem wenige Tage später seinen Betrieb einstellen müssen. Nach erfolgreichem Abschluss der Reparaturarbeiten wird die Maschine mit gedrosselter Energie ihren Betrieb aufnehmen. Mit Spannung sieht das Institut für Hochenergiephysik (HEPHY) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) der Inbetriebnahme entgegen. Das HEPHY ist Mitglied von CMS („Compact Muon Solenoid“), einem der beiden Großexperimente am LHC.

„Das Institut hat wichtige Beiträge zur Aufzeichnung von Teilchenspuren im weltgrößten Spurendetektor, basierend auf Silizium-Technologie, und zur Selektion der physikalisch bedeutendsten Kollisionen geliefert. Es hat die Gesamtverantwortung für das Triggersystem, das alle Kollisionsereignisse mithilfe schneller Elektronik analysiert und nur die interessantesten auswählt“, betont der Direktor des Hochenergiephysik-Instituts, Christian Fabjan. Beide Beiträge sind für das Physik-Programm essentiell. Sie wurden auf ihre Einsatzbereitschaft mittels kosmischer Strahlung getestet.

Für die Phase des LHC-Betriebes setze das ÖAW-Institut einen Forschungsschwerpunkt auf den Nachweis neuer Teilchen, die eine wichtige Erweiterung unseres Standardmodells der Teilchenphysik bedeuten würden, so Fabjan. Die „Dunkle Materie“, fast sechsmal so häufig im Kosmos wie die uns bekannte Materie, könnte aus einem dieser Teilchen bestehen.

Die beim Neustart des LHC noch reduzierte Energie (3.5 TeV pro Teilchenstrahl) soll, nachdem genügend Erfahrungen gesammelt werden konnten, kontinuierlich gesteigert werden (auf 4.5 bis 5.0 TeV pro Strahl). Die HEPHY Physiker erwarten, dass selbst bei der anfänglich reduzierten LHC-Energie wichtige Ergebnisse erhalten werden können.
     
Informationen: http://www.hephy.at    
     
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