Mopedausbildung neu: Hoffnungsschimmer bei Moped 15   

erstellt am
01. 09. 09

Wien (kfv) - Mehr Praxis im Straßenverkehr wird den Unfalltrend bei 15-jährigen Mopedlenkern hoffentlich stoppen. KfV fordert nach wie vor ärztliche Untersuchung für Lenker von Mopedautos. Mit 1. September tritt die neue Mopedausbildung in Kraft ? aus Sicht des KfV keinen Tag zu früh, vor allem was die Situation bei den 15-jährigen Mopedlenkern betrifft. "Im Jahr 2008 waren nach einem dramatischen Daueranstieg bereits 32 Prozent aller verunfallten Mopedfahrer 15 Jahre alt. Im Jahr 2000 waren es gerade einmal sechs Prozent", ruft Dr. Othmar Thann, Direktor des Kuratoriums für Verkehrssicherheit die Ausgangslage noch einmal in Erinnerung. Seit dem Jahr 2002 waren schrittweise Zugangsbestimmungen wie die verkehrspsychologische Untersuchung und die Unzumutbarkeitsbestätigung von Schule oder Arbeitgeber weggefallen, als Resultat stieg die Anzahl der Verletzten rasant an.

Die längst fällige Reform der Ausbildung betrifft sowohl Moped- als auch Mopedauto-Lenker. Sie ist verpflichtend für alle Altersgruppen ? ausgenommen sind Besitzer einer Lenkberechtigung (egal welcher Klasse). Mit der Novelle wird die Anzahl der Praxisstunden von sechs auf acht erhöht, die zwei zusätzlichen Stunden werden im Straßenverkehr abgehalten. Der Theorieunterricht reduziert sich von acht auf sechs Stunden, wie bisher ist eine Theorieprüfung abzulegen. Das KfV begrüßt besonders die Erhöhung der praktischen Schulungseinheiten, weil gerade in der Beherrschung des Fahrzeuges und der Koordination im Straßenverkehr bei 15-Jährigen die größten Defizite liegen.

Bestimmungen für Lenker von Mopedautos noch nicht zufriedenstellend Seit 1998 darf auf Österreichs Straßen mit vierrädrigen Leichtkraftfahrzeugen - sogenannten "Mopedautos" - gefahren werden. Die Novelle zur Mopedausbildung betrifft auch diese Lenkergruppe. Sofern keine Lenkberechtigung vorhanden ist, müssen auch Mopedautolenker nun sechs Stunden Theorie, acht Stunden Praxis (davon zwei im Straßenverkehr) und eine Theorieprüfung absolvieren. Für das Kuratorium für Verkehrssicherheit geht die Neuerung bei den Lenkern von Mopedautos aber noch nicht weit genug. "Abgesehen von Autobahnfahrten stellt ein Mopedauto die gleichen Anforderungen an den Lenker wie ein Pkw", sagt Thann. "Daher sollten auch die gleichen Zugangsvoraussetzungen gelten und das würde neben einer erweiterten Fahrausbildung auch eine ärztliche Untersuchung bedeuten."
     
Informationen: http://www.kfv.at    
     
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