Brauner/Jank: Wiens Wirtschaft spricht alle Sprachen   

erstellt am
11. 09. 09

Neue Kampagne zur Bedeutung migrantischer Unternehmen für Wien
Wien (rk) - Wiens Wirtschaft ist vielfältig: Knapp 30 Prozent der UnternehmerInnen in Wien haben einen migrantischen Hintergrund und sind damit ein fixer und wichtiger Bestandteil des Wirtschaftslebens in der Bundeshauptstadt. Deshalb starten die Wirtschaftskammer Wien und die Stadt Wien über den Wiener Wirtschaftsförderungsfonds (WWFF) eine gemeinsame Kampagne unter dem Motto: "Wiens Wirtschaft spricht alle Sprachen". Damit werden Bedeutung und Potenzial der migrantischen Unternehmen für Wien hervorgekehrt und bewusst gemacht.

KommR Brigitte Jank, Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien: "Etwas mehr als ein Viertel der Einzelunternehmer in Wien haben einen nicht deutschsprachigen Migrationshintergrund. UnternehmerInnen aus 85 unterschiedlichen Ländern haben allein im vergangenen Jahr in Wien gegründet. Sie prägen unsere Wirtschaft ganz entscheidend, bringen zusätzliche Produkte und Dienstleistungen in die Stadt und stärken mit grenzüberschreitenden Kontakten den Wirtschaftsstandort. Damit tragen Sie zu jenem differenzierten Angebot bei, dass die Qualität eines Standortes ausmacht. Die Wiener Wirtschaft spricht alle Sprachen und kann stolz darauf sein."

Vizebürgermeisterin, Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Mag.a Renate Brauner betont zum Kampagnenauftakt: "Die migrantischen Unternehmen Wiens tragen maßgeblich zur Angebotsvielfalt und der Versorgungssicherheit in dieser Stadt bei. Dass Wien in einer globalisierten Wirtschaft so gut vernetzt ist, ist auch ihnen zu verdanken. Und zudem schaffen diese Unternehmerinnen und Unternehmer zehntausende Arbeitsplätze in Wien".

Um die Bedeutung und die Bedürfnisse der Gruppe der Unternehmen mit Migrationshintergrund systematisch zu erheben, haben die Stadt (MA17, MA18, MA27) und die Wirtschaftskammer Wien vor einiger Zeit eine Studie zu den "ethnischen Ökonomien" in Auftrag gegeben. Diese Untersuchungen haben gezeigt, dass migrantische UnternehmerInnen die Beratungs- und Förderangebote von Stadt Wien und Wirtschaftskammer Wien deutlich seltener nutzen, als UnternehmerInnen ohne Migrationshintergrund.

"Die Stadt Wien leistet einen wesentlichen Beitrag, um die Folgen der Wirtschaftskrise zu bekämpfen. Angesicht der Herausforderungen sind jedoch alle Kräfte gefordert. Migrantische Unternehmen schaffen und sichern Arbeitsplätze. Dieses Potenzial wollen und müssen wir daher stärker fördern. Zumal migrantische UnternehmerInnen in den meisten Fällen großartige Integrationsvorbilder sind", folgert Brauner.

Präsidentin Jank: "Im Wirtschaftsleben sind die Menschen mit komplexen technischen und rechtlichen Belangen konfrontiert. Das stellt vor allem jene Unternehmer, die in anderen Systemen aufgewachsen sind und die Sprache nur ungenügend beherrschen vor große Herausforderungen. Deshalb stellen wir Informationen auch auf Türkisch, Slowakisch, Kroatisch, Serbisch oder Bosnisch zur Verfügung. Und wir haben Mitarbeiter, die muttersprachliche Beratungen durchführen. Spezielle Informationsabende runden dieses Programm ab. Gemeinsam mit Vereinen und Verbänden aus diesen Ethnien stellen wir das umfangreiche Leistungsangebot der Wirtschaftskammer Wien dar. Es ist uns wichtig, dass alle Unternehmer von ihrer Interessenvertretung bestmöglich profitieren."

Als Ergebnis der Studie wurden in den vergangenen Jahren das "Diversity-Referat" der Wirtschaftskammer Wien oder Einrichtungen wie "mingo migrant enterprises" des Wiener Wirtschaftsförderungsfonds (WWFF) geschaffen. Diese Servicestellen sorgen dafür, dass die Förderangebote, Beratungsleistungen und sonstigen Dienstleistungen, die es für UnternehmerInnen in dieser Stadt gibt, auch Menschen mit Migrationshintergrund einfacher zur Verfügung stehen. Dazu gehören z.B. der Ausbau des Angebots an mehrsprachigen Beratungen.

Die Kampagne "Wiens Wirtschaft spricht alle Sprachen" ist vorläufiger Höhepunkt dieses Prozesses und dient dazu, die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Leistungen migrantischer Unternehmen zu lenken und diesen damit auch die gebührende Anerkennung zu zollen. Da die Kampagne sowohl in die breite Öffentlichkeit als auch in die migrantische UnternehmerInnenschaft wirkt, werden die spezifischen Angebote so noch stärker und breiter bekannt.

Die Kampagne wurde unter Einbeziehung migrantischer Communities konzipiert. Von Mitte September bis Mitte November 2009 wird sie im Stadtbild durch Plakate und Verkehrsmittelwerbung stark präsent sein.

"Doch auch über die Kampagne hinaus werden wir weiter gemeinsam daran arbeiten, die Vielfalt der Wiener Wirtschaft nachhaltig zu stärken", erklären Brauner und Jank abschließend unisono.
     
Informationen: http://www.vorteilvielfalt.at    
     
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