Spindelegger bei Eröffnung der Auslandskulturtagung   

erstellt am
10. 09. 09

Wien (bmeia) - "20 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs stellen alte und neue Formen von Grenzen uns vor Herausforderungen, zu deren Bewältigung die österreichische Auslandskultur einen essentiellen Beitrag leisten kann. Unsere Zeit erfordert neue politische Antworten und bringt auch neue Fragestellungen hervor. Die Kunst mit ihrem integrativen Potential ist der Politik mitunter ein Stück voraus, im Denken bisher ungedachter Zusammenhänge sowie Ermöglichen neuer Formen der Zusammenarbeit und des Zusammenlebens", so Außenminister Spindelegger anlässlich der diesjährigen Auslandskulturtagung im Künstlerhaus, die unter dem Thema "Grenzen-los? – Zwanzig Jahre nach dem Ende des Kalten Krieges. Wie "grenzen-los" soll österreichische Auslandskultur sein?" steht.

"Auslandskultur ist integraler Teil der außenpolitischen Arbeit. Alle Bereiche der österreichischen Gesellschaft profitieren von den Impulsen, die Kultur schafft, insbesondere von einem positiven Österreich-Image", unterstrich Spindelegger, der fortfuhr: "Trotz des engen budgetären Spielraums bekenne ich mich zum gezielten Ausbau der Auslandskulturarbeit, da sie eine win-win-Situation für alle Beteiligten schafft."

Der Außenminister betonte in diesem Zusammenhang die Bedeutung der multilateralen Kulturpolitik: "Gerade in der UNESCO müssen wir deutlich machen, wo die echten Potentiale für positive Veränderungen liegen. Die UNESCO muss eine glaubhafte und starke Stimme für die Förderung der kulturellen Vielfalt, der Verständigung, der Wissenschaft und Bildung vor allem der Mädchen und Frauen sein. Wir haben mit EU-Kommissarin Dr. Benita Ferrero-Waldner eine herausragende österreichische Kandidatin für die bevorstehenden Wahlen des UNESCO-Generaldirektors nominiert", so Spindelegger.

"Gute Außenpolitik beschäftigt sich heute mehr denn je mit dem Dialog der Kulturen, mit der ernsthaften Diskussion über kulturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten, über das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher kultureller, ethnischer und religiöser Herkunft. Interkulturelle Kompetenz, Bereitschaft zum Dialog und Partnerschaftlichkeit müssen unsere Vorleistungen sein, wenn wir gemeinsame Verantwortung auch von anderen einfordern. Nur so kann es uns gelingen, universelle Werte von Freiheit, gleichberechtigter Teilhabe und Solidarität für die Menschen überzeugender zu vertreten, als das religiöser Fanatismus und totalitäre Ideologien tun können", so Spindelegger.

Wien und Österreich kommen in diesem Zusammenhang als Drehscheibe für Frieden und Dialog eine besondere Rolle bei den internationalen Bemühungen zur Völkerverständigung und Konfliktlösung zu: "Österreich ist ein guter Ort der Begegnung. Dasselbe gilt auch für unsere 30 Kulturforen und an die 100 Vertretungsbehörden weltweit. Ihre Arbeit und der durch sie initiierte Austausch und die Kommunikation mit Menschen tragen dazu bei, die Grenzen im Kopf abzubauen", so Spindelegger abschließend.
     
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