Unesco-Kommissionspräsident Puglisi entschuldigt sich bei LH Durnwalder   

erstellt am
16. 09. 09

Bozen (lpa) - Eigens von Mailand angereist ist Giovanni Puglisi, Unesco-Kommissionspräsident für Italien. Der Grund: Puglisi war gekommen, um sich bei Landeshauptmann Luis Durnwalder in aller Form für seine Äußerungen im Gefolge der Weltnaturerbe-Feier in Auronzo zu entschuldigen.

Puglisi hatte nach der Feier in Auronzo erklärt, dass die deutschen Grußworte, die Landeshauptmann Durnwalder dort gesprochen hatte, eine Provokation gewesen seien. Mehr noch: Der italienische Unesco-Kommissionspräsident, gleichzeitig Rektor einer renommierten Mailänder Privatuniversität, verglich Durnwalder damals mit dem libyschen Staatschef Muammar al-Gaddafi, der bei seinem Staatsbesuch in Italien ein Foto libyscher Opfer aus der italienischen Kolonialzeit am Revers getragen hatte.

Am 15.09. war Puglisi nach Bozen gekommen, um sich für diese Äußerungen zu entschuldigen. "Ich bin eigens aus Mailand gekommen, um dem Landeshauptmann meine Wertschätzung und Bewunderung für seine Arbeit auszudrücken", so der Unesco-Kommissionspräsident. Außerdem habe er Durnwalder in aller Form um Entschuldigung für seine "unglücklichen Aussagen" gebeten, erklärte Puglisi nach dem Gespräch: "Man sagt ja, dass es Leute gibt, die für eine witzige Bemerkung ein Königreich aufs Spiel setzen würden", so der Unesco-Vertreter, "ich aber habe für solch eine Bemerkung meine Freundschaft mit Landeshauptmann Durnwalder aufs Spiel gesetzt."

Puglisi zeigte sich heute bereit, in allen Bereichen mit dem Land zusammenzuarbeiten. Eine Zusage, die Landeshauptmann Durnwalder wohlwollend aufgenommen hat: "Es hat mich schon sehr verwundert, dass ein so hochrangiger Vertreter der Unesco und zudem auch noch Rektor einer Universität sich zu einer solchen Äußerung hat hinreißen lassen, mit der Entschuldigung Puglisis ist der Fall für mich aber abgeschlossen", so der Landeshauptmann, dem der Unesco-Kommissionspräsident heute versichert hat, er habe mit seiner Äußerung niemanden beleidigen wollen: weder Durnwalder selbst noch die Minderheiten, die in Südtirol leben.
     
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