Brauerei-Deal: Ottakringer nun ganz in österreichischer Hand   

erstellt am
15. 09. 09

Wien (ottakringer) - Die Ottakringer-Eigentümerfamilien haben es geschafft: sie kaufen dem niederländischen Bier-Riesen Heineken (Brau Union) jene 13,43 Prozent Ottakringer-Aktien ab, die einst an Brau Union verloren gingen. "Heute ist ein Ottakringer Feiertag", sagt Ottakringer-Chef Sigi Menz, der den Deal abgewickelt hat, "Ottakringer ist zur Gänze in rot-weiß-roter Hand." Gekauft haben die Brauerei-Familien den Anteil über die Ottakringer Holding AG, die im Besitz der Familien Wenckheim (65 Prozent), Menz (15 Prozent), Pfusterschmid und Trauttenberg steht. Insgesamt wechselten 172.454 Stammaktien und 4.370 Vorzugsaktien von Holland (Heineken) nach Österreich.

Nach der Übernahme der BBAG/Brau Union AG durch Heineken im Jahr 2003 wurden immer wieder Gespräche über einen Verkauf des Heineken-Anteils geführt. Heineken betonte stets, generell nur dann Beteiligungen zu halten, wenn auch Einfluss auf die Geschäftsgebarung besteht. So kam es letztlich zum Deal. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.Insgesamt stehen nun jedenfalls rund 92 Prozent der Ottakringer-Aktien im Besitz der österreichischen Familien, der Rest befindet sich im Streubesitz an der Wiener Börse.

Zur Feier des Tages lädt Ottakringer-Chef Sigi Menz für heute zu Freibier: "Wer sich mit uns freut, ist für heute von 16 bis 19 Uhr herzlich in unsere Shops in Wien und St.Pölten eingeladen!" Ab 18 Uhr will Menz höchstpersönlich im Wiener Shop hinter den Zapfhähnen stehen.

Der historische Bier-Deal geht eine Woche vor der für den 21. September anberaumten außerordentlichen Ottakringer Hauptversammlung über die Bühne. Dort soll ja, wie berichtet, die neue Konzernstruktur beschlossen werden: die Ottakringer Brauerei AG und die Vöslauer Mineralwasser AG fusionieren und werden Teil der neu gegründeten Holding Ottakringer Getränke AG. Damit entsteht Österreichs einziger börsenotierter Getränkehersteller mit einem Umsatzvolumen von rund 200 Millionen Euro.

Konzern-Chef Sigi Menz: "Wir wollen mittels Börse weiter wachsen. Sobald wir ein passendes Unternehmen gefunden haben, werden wir es mit frischem Geld kaufen. Das ist dann die Zeit, in der Ottakringer eine Volksaktie im besten Sinn des Wortes werden wird - ein zukunftsorientiertes, börsenotiertes Familienunternehmen, an dem alle Ottakringer-Fans herzlich eingeladen sind, sich zu beteiligen."

Menz weiter: "Alle, die gerne Ottakringer trinken, können sich einen Teil ihrer Lieblingsbrauerei ganz einfach an der Börse kaufen. Das ist einzigartig in Österreich. Bloss so."
     
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