Das Sparbuch: 190 Jahre alt und in Österreich erfunden   

erstellt am
05. 10. 09

Das erste Sparbuch Zentraleuropas wurde am 4. Oktober 1819 in Österreich ausgegeben
Wien (erste bank) - Das Sparbuch wurde am 04.10. 190 Jahre alt. Das erste in Österreich und damit in Zentraleuropa ausgegebene Sparbuch war das "Einlagebuch Nr. 1", das am 4. Oktober 1819 von der Ersten Oesterreichischen Sparkasse "unter würdigen Kindern der unteren Klassen von 12 - 15 Jahren" verteilt wurde. Die kleine Marie Schwarz war die Inhaberin dieses Sparbuches.

War es im 18. Jahrhundert für die meisten Menschen noch undenkbar, sein Guthaben auf die Bank zu tragen, wurde das im 19. Jahrhundert durch die Gründung von Sparkassen revolutioniert. "Die Gründungsväter der Sparkasse sind so gesehen eigentlich die Erfinder des Sparens", sagt Elisabeth Bleyleben-Koren, Generaldirektorin der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen.

Gleichzeitig ist Sparen beliebt wie nie: 8 von 10 Österreicher tun es. Nicht zuletzt hat die Wirtschaftskrise dazu beigetragen, die Spargesinnung der Österreicher nochmals zu stärken. "158 Milliarden Euro liegen auf Österreichs Sparkonten, das sind um 2,2 Milliarden Euro mehr als noch vor einem Jahr," so Elisabeth Bleyleben-Koren, "davon liegt rund 1 Milliarde auf den Büchern der Sparkassengruppe."

Pfarrer Leopold Weber, der Gründer der Ersten Oesterreichischen Spar-Casse verstand die Sparkasse als "Bank der kleinen Leute". Hier sollten sie die Möglichkeit bekommen, mit ihren bescheidenen Er-sparnissen Kapital aufzubauen, um es, wie in den Statuten der Sparkasse vorgesehen, "in späteren Tagen zur Begründung einer bessern Versorgung, zur Aussteuer, zur Aushülfe in Krankheit, im Alter, oder zur Erreichung irgend eines löblichen Zweckes zu verwenden." "Heute kann man sagen, er hat die erste Retailbank Zentraleuropas gegründet", meint Bleyleben-Koren.

Der "Notgroschen" ist seit 190 Jahren das Sparmotiv Nummer 1
Während sich die Möglichkeiten, sein Geld anzulegen vervielfältigt haben und es heute selbstverständlich ist, Ersparnisse auf die Bank zu tragen, sind die Gründe und die Sparsummen ähnlich geblieben: Einen Notgroschen zur Seite zu legen und in guten für schlechtere Zeiten vorzusorgen, ist auch heute so modern wie vor 190 Jahren. Für 84% aller österreichischen Sparer ist dieser Notgroschen das Sparmotiv Nr. 1. Pro Monat legen die Österreicher durchschnittlich 155 Euro, das sind rund 12 Prozent des Durchschnittssalärs, auf die hohe Kante.
     
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