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erstellt am
01 10. 09

 Csörgits: Aus- und Weiterbildung als Schlüssel gegen Arbeitslosigkeit
Regierung kämpft weiterhin um jeden Arbeitsplatz - Weiterbildung wird finanziell belohnt
Wien (sk) - "Die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt erfordert das volle Engagement der Politik und die SPÖ-geführte Bundesregierung wird weiter um jeden Arbeitsplatz kämpfen", so SPÖ-Sozialsprecherin Renate Csörgits am 30.09. gegenüber dem Pressedienst der SPÖ. "Mit einem Rekordbudget für aktive Arbeitsmarktpolitik von 1,411 Milliarden Euro werden wir alles daran setzen, der Arbeitslosigkeit gegenzusteuern", betonte die SPÖ-Sozialsprecherin, die unterstrich, dass durch die beiden Arbeitsmarkt- und Konjunkturpakete 97.000 Arbeitsplätze gerettet werden konnten.

"Arbeitsminister Rudolf Hundstorfer setzt auf aktive Arbeitsmarktpolitik und hat, gemeinsam mit dem AMS, heuer bereits 455.000 Menschen in Beschäftigung gebracht", so Csörgits, die weiter ausführte, dass der Schlüssel im Kampf gegen Arbeitslosigkeit in der Aus- und Weiterbildung liegen würde. "Über 40 Prozent aller Arbeitslosen verfügen nur über einen Pflichtschulabschluss. Es ist wichtig, diese Menschen während der Krise aus- und weiterzubilden - denn eine gute Ausbildung ist der beste Schutz gegen Arbeitslosigkeit", unterstrich die SPÖ-Abgeordnete.

Die Kurzarbeit habe, so Csörgits, viele Arbeitsplätze gerettet und sei "ein gutes Mittel zur Überbrückung der Krise". Nun sei es wichtig, die Unternehmen und ArbeitnehmerInnen dazu zu animieren, die Kurzarbeit verstärkt für Qualifizierungsmaßnahmen zu nutzen. "Um für die Zeit nach der Krise optimal aufgestellt zu sein, braucht es qualifizierte Facharbeitskräfte", so die SPÖ-Sozialsprecherin. Durch die Erhöhung der Lohn-Ersatzrate, soll ein zusätzlicher Anreiz geschaffen werden, damit Menschen die Zeit ihrer Arbeitslosigkeit für Aus- und Weiterbildung nutzen.

Die Regierung setze weiters auch Maßnahmen, um Langzeitarbeitslose wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren: "Mit der 'Aktion 4000 für Österreich' gibt Arbeitsminister Hundstorfer ca. 4.000 Menschen mit Problemen am Arbeitsmarkt die Chance in Gemeinden oder kirchlichen bzw. karitativen Einrichtungen einen Arbeitsplatz zu finden". Csörgits betonte, wie wichtig es sei, Jugendlichen positive Perspektiven zu geben. Mit Angeboten wie der "Aktion Zukunft Jugend", der Ausbildungsgarantie für 15- bis 18-jährige und weiteren Maßnahmen wolle die Bundesregierung die Chance für junge Menschen am Arbeitsmarkt verbessern und ihre Qualifikationen erhöhen. Damit wirklich jeder Jugendliche eine Ausbildung erhält, werde das Kontingent der überbetrieblichen Ausbildungsplätze um rund 2.000 auf 12.300 angehoben. "Wir werden nicht lockerlassen und weiterhin um jeden Arbeitsplatz kämpfen", betonte die SPÖ-Sozialsprecherin abschließend.

 

Lugar: Faymann und Hundstorfer verstecken Arbeitslose weiterhin in AMS-Kursen
Dahinter stecke nichts anderes als ein Schönfärben der Arbeitslosenstatistik
Wien (bzö) -
"Kanzler Faymann und Sozialminister Hundstorfer wollen die Arbeitslosen weiterhin in AMS-Kursen verstecken, anstatt wirklich gegen die Krise anzugehen", bringt BZÖ-Wirtschaftssprecher Abg. Robert Lugar die traurige Pointe der SPÖ-Doppelconference auf den Punkt. Hinter der "Förderung von Qualifizierungsmaßnahmen während Arbeitslosigkeit" und den "Lehrwerkstätten" stecke nichts anderes als ein Schönfärben der Arbeitslosenstatistik, kritisiert Lugar.

Denn während das BZÖ in den vergangenen Monaten immer wieder auf die dringend notwendige Belebung des Arbeitsmarktes gedrängt habe, hätte die SPÖ in Wirklichkeit keine anderen Sorgen, als sich selbst zu vermarkten. Lugar: "Das BZÖ hat sich für den Jobmotor thermische Sanierung stark gemacht, die SPÖ hat ihn aber absterben lassen. Das BZÖ fordert seit Monaten einen "Blum-Bonus neu" für Betriebe, die Lehrlinge aufnehmen, die SPÖ hingegen schiebt die Jugendlichen in Lehrwerkstätten ab".

"Wenn die SPÖ die Arbeitslosigkeit wirklich bekämpfen will, dann sollte sie im bereits vor Monaten vorgelegten BZÖ-Zukunftsinvestitionsprogamm nachlesen", rät Lugar den roten Granden.

 

 Hochhauser: Besser Arbeit vermitteln als Arbeitslosigkeit finanzieren und verwalten
WKÖ-Generalsekretärin: Fraglich, ob Ausweitung des Qualifizierungsbonus Beschäftigung mehr fördert als Kombilohn, Mobilitätsanreize oder Ausbau der Zumutbarkeit
Wien (pwk) - Bundeskanzler Werner Faymann und Sozialminister Rudolf Hundstorfer haben heute neben anderen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen wie etwa der Lohnnebenkosten- senkung für den 1. Mitarbeiter von Ein-Personen-Unternehmen mehr Geld für bildungswillige Arbeitslose in den Raum gestellt. So soll der bis Mitte 2010 befristete Bonus für Personen, die eine Ausbildung in Mangelberufen erwerben, auf alle Arbeitslosen in Qualifizierungsmaßnahmen ausgedehnt werden.

Für die Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Anna Maria Hochhauser, stellt sich die Frage, ob diese angepeilte Maßnahme wirksam dazu beitragen kann, die Arbeitslosigkeit in Österreich deutlich zu senken: „Unser gemeinsames Ziel am Arbeitsmarkt muss es sein, Arbeit bestmöglich und effizient zu vermitteln und nicht bloß Arbeitslosigkeit zu finanzieren und zu verwalten. Internationale Erfahrungen zeigen, dass wir mit effizienten Arbeitsmarktmaßnahmen wie Eingliederungsbeihilfe oder Kombilohn mehr erreichen. Dazu gehören aber auch Anreize für höhere Mobilität von Jobsuchenden bzw. eine Anpassung der Zumutbarkeitsbestimmungen.“ So gebe es etwa in Westösterreich ein gutes Angebot an freien Lehrstellen, in Ostösterreich aber viele arbeitslose Jugendliche, während zugleich über 2000 deutsche Lehrlinge in Österreich arbeiten.

Anhebung des Arbeitslosengeldes führt nicht zu mehr Beschäftigung
Eine teilweise Erfüllung des Gewerkschaftswunsches nach einer Anhebung des Arbeitslosengeldes im Gefolge der oberösterreichischen Landtagswahl führt jedenfalls nicht zu mehr Beschäftigung. Vielmehr sei die Frage zu stellen, warum jemand mehr Geld für die Teilnahme an Schulungen bekommen soll, zu denen er ohnedies verpflichtet ist und die seine Chancen am Arbeitsmarkt zusätzlich erhöhen sollen. Hochhauser: „Wenn mehr Geld investiert werden soll, dann in Arbeitsanreize wie etwa die Eingliederungsbeihilfe und in die Qualität von notwendigen Qualifizierungsmaßnahmen im Rahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik.“

Hochhauser verweist in diesem Zusammenhang auf den aktuellen Beschäftigungsausblick 2009 der OECD, wo diese vor Maßnahmen warnt, die einer raschen Beschäftigungsaufnahme entgegen wirken. Vor allem Kombilöhne und ähnliche Maßnahmen würden, so die OECD, gerade in der Krise für mehr Dynamik am Arbeitsmarkt sorgen.

 

Oberhauser: Kampf gegen Arbeitslosigkeit verstärken
Arbeitsplätze auch für ältere Menschen erhalten und schaffen
Wien (ögb) - "Der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit muss für alle Altersgruppen verstärkt werden", fordert ÖGB-Vizepräsidentin Sabine Oberhauser angesicht der jüngsten Arbeitsmarktdaten. Von den 234.505 Arbeitslosen mit Ende September stechen vor allem jene 45.600 heraus die älter als 50 Jahre sind. Oberhauser: "Nur wenn wir Arbeitsplätze sichern und durch den leichten Aufschwung auch neue schaffen verhindern wir einen Generationenkonflikt um die Arbeitsplätze".

Mit der Umsetzung der vom ÖGB immer wieder geforderten Ausbildungsgarantie werde es möglich sein genügend betriebliche und außerbetriebliche Ausbildungsstellen anzubieten. "Gleichzeitig muss es aber auch gelingen, die Arbeitsplätze der älteren ArbeitnehmerInnen zu erhalten und älteren Arbeitslosen den Wiedereinstieg zu erleichtern", stellt Oberhauser fest.

Angesichts der Entwicklung der Alterstruktur auf dem Arbeitsmarkt sind verschiedenste Maßnahmen zur Verhinderung von Altersarbeitslosigkeit notwendig. Oberhauser: "Für die berufliche Weiterbildung darf nicht ab einem bestimmten Alter Schluss sein. Intensiviert werden muss auch die betriebliche Gesundheitsförderung. Zusätzlich müssen die Arbeitsplätze alternsgerecht gestaltet werden." Ein gutes Verhältnis von jungen und älteren Arbeitskräften sei sicherlich auch ein Wettbewerbvorteil für die Betriebe. Oberhauser: "Gerade in der derzeitigen Situation kann das zur Sicherung und zur Schaffung von Arbeitsplätzen beitragen."

Die ÖGB-Vizepräsidentin fordert weiters die Verbesserung der Absicherung der Arbeitslosen. Oberhauser: "Dass Arbeitslose in Schulungsmaßnahmen in Zukunft mehr Arbeitslosengeld bekommen ist ein erster Schritt. Weitere Schritte müssen folgen um Arbeitslose nicht in die Armut abrutschen zu lassen." 
 

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