Vorsicht bei den Kosten für mobiles Internet   

erstellt am
01. 10. 09

Große Preisunterschiede bei Vertragstarifen – Mehrtransfers über Datenpauschale hinaus schlagen sich teilweise teuer zu Buche
Wien (ak) - Unterwegs surfen – das mobile Breitbandangebot wird laufend erweitert. Angebote, Kosten, Nebenbedingungen und Technik sind sehr vielfältig – den Überblick zu behalten, ist schwer. Ein aktueller AK Test bei sieben Anbietern zeigt: Bei den Vertragstarifen für mobiles Internet gibt es erhebliche Preisunterschiede. So kosten im günstigsten Fall drei Gigabyte neun Euro, im schlimmsten Fall 522 Euro. Wer Mehrtransfers über sein monatliches Datenpauschale hat, zahlt meist drauf.

GPRS, UMTS, EDGE, HSDPA, HSUPA – Kürzel für verschiedene Netzgenerationen und auch für unterschiedlich schnellen Datentransfer. Wo in Österreich welches Netz verfügbar ist, erfordert vom Konsumenten zunächst Recherchen. Die Handy-Betreiber haben im Internet Netzabdeckungskarten veröffentlicht oder bieten elektronische Suchhilfen (Eingabe des Wohnortes) an. Die AK hat im September die Kosten mobiler Breitbandangebote von A1, Bob, T-Mobile, Orange, Drei, tele.ring und Yesss untersucht.

Bei den Handy-Vertragstarifen sind die Preisunterschiede enorm. Die Anbieter haben Datenpauschalen mit Datenvolumen von einem bis 15 Gigabyte. Im günstigsten Fall betragen die Kosten für ein Gigabyte vier Euro, für drei Gigabyte neun Euro und für zehn Gigabyte 15 Euro. Passt das Produkt nicht zum Verbraucherverhalten, wird es teuer. Das kann sein, wenn das hohe Datenpauschale nicht ausgeschöpft oder überbeansprucht wird. Dann kostet im ungünstigsten Fall ein Gigabyte 30 Euro, drei Gigabyte 522 Euro und zehn Gigabyte 2.314 Euro.

Die meisten Betreiber bieten auch eine Wertkarte für den Internetzugang an. Während bei den Vertragstarifen mit 24-monatiger Bindung ein USB-Datenmodem meist nichts oder nur wenig kostet, liegt der Preis für ein Starterpaket bei den Wertkarten bei bis zu rund 60 Euro. Wertkarten-Anbieter verlangen für das Gigabyte meist 20 Euro bei einer zwölfmonatigen Gültigkeit, für drei Gigabyte 60 und für zehn Gigabyte 200 Euro.

Die AK warnt vor den Kosten für den Mehrtransfer. Wer über sein monatliches Datenpauschale kommt, zahlt teils enorm drauf – zehn bis 25 Cent pro zusätzlichem Megabyte. Zum Vergleich: Das Megabyte innerhalb der Pauschale kostet umgerechnet nur 0,1 bis zwei Cent. Manche Anbieter verlangen keine Mehrkosten. Sie drosseln aber die Transfergeschwindigkeit stark, z.B. bei einem Fünf-Gigabyte-Pauschale bereits nach drei Gigabyte. Wertkarten schützen vor überraschenden Transferüberschreitungen, da ein neues Guthaben aktiv vom Konsumenten aufgebucht werden muss.

Es zeigt sich, dass Handyangebote fürs mobile Internet teilweise günstiger sind als Breitbandangebote fürs Festnetz. Ein bis drei Gigabyte im Festnetz schlagen sich im besten Fall mit zehn bis 20 Euro nieder (ohne Grundgebühr), im Mobilnetz sind es vier bis neun Euro. Auffälligster Unterschied dabei: Die Kosten für den Mehrtransfer im Mobilnetz sind empfindlich teurer. Im Festnetz liegen sie bei 1,2 bis 6,6 Cent pro Megabyte, bei mobilen Verbindungen hingegen bei zehn bis 25 Cent pro Megabyte. (Forts.)

AK warnt vor Kostenfalle Internetsurfen im Ausland
Die Preisunterschiede für das mobile Breitband-Internet sind hoch. Das zeigt ein aktueller AK Test bei sieben Anbietern. Die AK Konsumentenschützer geben Tipps, worauf KonsumentInnen beim mobilen Internet aufpassen müssen, und wie sie Kosten sparen können.

Drei Spartipps der AK Konsumentenschützer

  • Vorsicht, Kostenfalle Ausland: Wer im Ausland mobil surft, dem drohen hohe Roamingkosten (Ausnahme Anbieter Drei in bestimmten Partnerländern). In der Regel können inkludierte Datenvolumen im Ausland nicht verbraucht werden.
  • Achten Sie bei der Anbieterwahl, was die Anbieter in Sachen Kostenkontrolle empfehlen. Alle Anbieter ermöglichen eine Datentransferabfrage im Web. Aber: Sie aktualisieren in verschiedenen Zeitintervallen (bis zu 24 Stunden). A1, T-Mobile und Yesss warnen bei überschreiten bestimmter Schwellenwerte per SMS. Bei Orange, tele.ring und Drei gibt es keine automatische Benachrichtigung.
  • Brauchen Sie Ihr Datenpauschale nicht gänzlich auf, verfällt es mit Ende der Verrechnungsperiode. Das muss nicht unbedingt mit dem Ende des Kalendermonats oder dem Vertragszeitpunkt übereinstimmen. Fragen Sie beim Anbieter nach dem Datum nach.
  • Anbieter „takten“ unterschiedlich: Der verrechnete Transfer entspricht nicht immer exakt dem tatsächlichen Datenverbrauch. In einzelnen Ein-Kilobyte-Schritten wird nur bei einigen Anbietern abgerechnet (B-Free und Bob). Die anderen Anbieter verrechnen in 32-Kilobyte-Schritten (Yesss, Orange) bis zu 64-Kilobyte-Intervallen (A1). Während ungünstige Takte bei längerer Internetnutzung nicht sehr ins Gewicht fallen, können sie etwa bei der automatischen Mailabfrage durchaus hohe Kosten nach sich ziehen. Denn diese Onlineverbindungen sind häufig und kurz.
     
Informationen: http://www.arbeiterkammer.at    
     
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