Weltweite Initiative zur Zukunft der städtischen Entwicklung   

erstellt am
30. 09. 09

Der Österreichische Städtebund unterstützt "Welt HABITAT Tag" der Vereinten Nationen am 5. Oktober 2009
Wien (rk) - Der jeweils erste Montag im Oktober jeden Jahres wurde von den Vereinten Nationen zum "Tag der Städte" erklärt. An diesem Tag finden heuer unter dem Motto "Die Zukunft der Stadt planen" weltweit Veranstaltungen statt. So wird auch in Wien der Event am Montag, den 5. Oktober von 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr im Rahmen einer Ausstellung in der Planungswerkstatt über die Bühne gehen.

"Wir freuen uns über diese Initiative der Vereinten Nationen. Der 'Welt HABITAT Tag' vernetzt globale Städte und lässt uns international enger zusammen rücken. Gerade wenn es um die Zukunft urbaner Zentren geht, können wir weltweit voneinander lernen - diese Themen betreffen uns alle", erklärt Städtebund- Generalsekretär Dr. Thomas Weninger.

Denn die Probleme der Städte haben sich genauso globalisiert wie die Weltwirtschaft. Probleme in anderen Städten können sehr schnell auch in Österreich relevant werden. "Das betrifft sowohl die Anforderungen, die der Klimawandel an die Städte stellt, die Veränderung des Arbeitsbegriffs, die zunehmende Alterung der Bevölkerung, aber auch die globale Migration, die oft in direkter Verbindung mit dem Klimawandel passiert. Es ist Zeit, weitreichende Lösungen miteinander zu teilen", so Dr. Thomas Weninger.

Lernen von den Besten
In Wien werden ExpertInnen im Rahmen einer Podiumsdiskussion die Planung der nachhaltigen Stadt diskutieren und im Zuge dessen auch einige Best Practice Beispiele präsentieren. Interessante Beiträge wird es im Speziellen Rolle und Leistungen des sozialen Wohnbaus und dessen Planung angesichts globaler gesellschaftlicher Veränderungen, geben.

Auch die Verschiebung vieler Aufgaben von der öffentlichen Hand zu privaten Dienstleistern und Initiativen sowie die Veränderung des Arbeitsbegriffes werden unter die Lupe genommen. Nicht zuletzt werden auch Überlegungen zum demografischen Wandel sowie zu einer geschlechtergerechten Stadt im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen.

Start des "Best-Practices Awards 2010"
Den zweiten Teil des Programms bildet der Start des "UN- HABITAT Best Practices Awards für 2010". Dieser wird von der Stadt Dubai gesponsert und alle zwei Jahre an zehn städtische Programme verliehen. Darüber hinaus werden 100 Programme von UN-HABITAT als Best Practices anerkannt.

Ziel ist es, bewährte und funktionierende Konzepte zu prämieren, Abläufe zu analysieren und dieses Wissen interessierten Kommunen zur Verfügung zu stellen. Im Sinne einer globalen Vernetzung steht der Wissensaustausch im Fokus der Initiative. "Wir sind stolz darauf, dass auch eines der Wiener Vorzeigeprojekte aus dem Bereich Wohnbau - die Wohndrehscheibe - vorgestellt wird", sagt Dr. Thomas Weninger.

Österreichs Städte haben eine große Anzahl an ausgezeichneten Best Practices Lösungen zu bieten, die von UN-HABITAT gewürdigt wurden. Neben acht städtischen Programmen der Stadt Wien, wurde auch die Solar City in Linz, ein Gewaltspräventionsprogramm in Salzburg, und Eco Profit in Graz ausgezeichnet. Aber auch in kleineren Gemeinden in Österreich finden sich Vorzeigeprojekte.

Niederlassung der UN-Organisation in Wien
Das Best Practices Hub - Wien ist eine Institution der Stadt Wien, die direkt aus der HABITAT Agenda, dem 1996 in Istanbul von allen Staaten ratifizierten Dokument zur Siedlungsentwicklung, entstanden ist. Im Laufe der Konferenz in Istanbul ist es gelungen, eine Partnerschaft zwischen Stadt Wien und dem UN- HABITAT Best Practices Programm zu formen. Seit 1999 ist das Best Practices Hub der Stadt Wien ein voller Partner der Weltsiedlungsorganisation UN-HABITAT. "Das Wissen, das innnerhalb des Programms in den letzten zehn Jahren zusammengekommen ist, soll nun auch anderen lösungssuchenden Gemeinden zur Verfügung gestellt werden", betont Ariane Müller, Koordinatorin des UN- HABITAT Best Practices Hub in Wien.

Informationen über den Österreichische Städtebund
Etwa 65 Prozent der Bevölkerung und 71 Prozent der Arbeitsplätze befinden sich in Österreichs Ballungsräumen. Der Österreichische Städtebund ist die kommunale Interessenvertretung von insgesamt 250 Städten und größeren Gemeinden.

Der Verein wurde am 24. September 1915 gegründet und hat heute neben Wien und den Landeshauptstädten praktisch alle Gemeinden mit über 10.000 Einwohnern als Mitglied. Die kleinste Mitgliedsgemeinde zählt knapp 1.000 Einwohner.

Die Mitgliedschaft ist freiwillig, der Verein finanziert sich ausschließlich durch die Leistungen seiner Mitgliedsgemeinden. Neben dem Österreichischen Gemeindebund, der die kleineren Gemeinden vertritt, ist der Österreichische Städtebund Gesprächspartner für die Regierung auf Bundes- und Landesebene und ist in der österreichischen Bundesverfassung (Art. 115 Abs. 3 ) ausdrücklich erwähnt.
     
Informationen: http://www.unhabitat.org/    
     
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