Heinisch-Hosek: Einkommenstransparenz ist erster Schritt in Richtung "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit"   

erstellt am
30. 09. 09

Frauenministerin bekennt sich zu Gehaltsoffenlegung, Frauenquoten und Verankerung der Kinderrechte in der Verfassung
Wien (sk) - Im Rahmen einer Podiumsdiskussion der ARGE "Frauen im BSA" am Abend des 29.09. im BSA-Generalsekretariat unter dem Motto "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit" bekannte sich Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek einmal mehr zu ihrer derzeitigen Initiative zur Einkommenstransparenz. "Das ist eine Kleinigkeit, die aber einen Meilenstein bedeutet", betonte Heinisch-Hosek, denn die Offenlegung von Gehältern und Löhnen könne "ein Schlüssel sein, um die Einkommen von Frauen zu verbessern". Dies wäre ein erster Schritt in Richtung "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit". Von Anfang an habe sie auf Konsens mit der Sozialpartnerschaft gesetzt, ein bürokratischer Aufwand solle weitestgehend vermieden werden. Lob erntete die Frauenministerin von der Vizepräsidentin des BSA, NR Sabine Oberhauser: "Der Weg, zu provozieren, aber die Spielregeln einzuhalten, funktioniert." Auch in einem Ressort mit wenig Budget könne "offensichtlich was weitergebracht werden", meinte Oberhauser.

Kritik übte Heinisch-Hosek auch daran, wie Arbeit bewertet werde. Bezeichnend sei, dass es "in Österreich keine einzige Berufsgruppe gibt, in der Frauen mehr verdienen als Männer". Nur im öffentlichen Dienst seien die Gehälter annähernd gleich. Gerade frauendominierte Branchen würden durch geringe Entlohnung hervorstechen, schon im ersten Lehrjahr gebe es beispielsweise bis zu 150 Euro Unterschied bei der Lehrlingsentschädigung von Friseur- und Mechanikerlehrlingen. "Eine Putzfrau in einer Schule, die schwere Mistsäcke tragen muss, bekommt trotzdem weniger als ein Schulwart, der mit dem Reinigungswagerl durch die Schule fährt", stellte Heinisch-Hosek fest. "Es kann nicht sein, dass sich Unternehmen 15 Prozent Lohnkosten auf Kosten unseres Geschlechts ersparen."

Zudem bekannte sich die Bundesministerin zu Frauenquoten im öffentlichen Dienst, in der Privatwirtschaft, aber auch in der eigenen Partei. Den positiven Effekt von Frauenquoten würde das Beispiel Norwegen zeigen - wo der Frauenanteil in Aufsichtsräten bereits 44 Prozent betrage. In Österreich sei hier mit einem Anteil von rund 9 Prozent noch einiges zu verbessern. Erfreut äußerte sich Heinisch-Hosek auch über die sich abzeichnende Einigung bezüglich der Verankerung der Kinderrechte in der Verfassung. Schon im Laufe ihrer Tätigkeitszeit bei den Kinderfreunden sei diese Forderung von großer Bedeutung gewesen.
     
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