EU-Getreideernteschätzung auf 293 Mio. t angehoben   

erstellt am
29. 09. 09

Geringere Ausfuhren über 23 Mio. t vorgesehen
Wien (bmlfuw/aiz) - In der EU-27 werden in diesem Wirtschaftsjahr 293 Mio. t Getreide produziert. Coceral, der Verband des Europäischen Getreidehandels, hat am vergangenen Freitag in Brüssel seine Ernteschätzung um 7 Mio. t gegenüber Juni angehoben. Im Vorjahr wurden in der EU 310 Mio. t produziert. Für Deutschland geht Coceral inzwischen von 49 Mio. t Getreide aus, was rund 2 Mio. t mehr als noch im Juni wären. Das Land dürfte damit fast die Vorjahresmenge von 50 Mio. t erreicht haben. Vor allem für die Gersten- und Roggenernte der BRD wurden die Zahlen nach oben angepasst.

Auch in Italien und in Ungarn schätzt Coceral die Getreideernte etwas höher ein. In Österreich werden 4,5 Mio. t Getreide geerntet, davon 1,36 Mio. t Weichweizen, 780.000 t Gerste, 1,78 Mio. t Mais und 200.000 t Roggen. Im Vorjahr waren es insgesamt 5,2 Mio. t. Die jüngste Schätzung des Getreideverbands liegt exakt auf der Linie der EU-Kommission. Diese geht nach den am Donnerstag im Verwaltungsausschuss genannten Zahlen ebenfalls von einer Ernte von 293 Mio. t in der EU und von 49 Mio. t in Deutschland im Wirtschaftsjahr 2009/10 aus.

Ausführen wird die EU im laufenden Wirtschaftsjahr jedoch voraussichtlich nur knapp 23 Mio. t, das sind um 10 Mio. t weniger als im Vorjahr. Diese deutlich niedrigeren Exportaussichten wurden am vergangenen Freitag von Coceral vorgelegt. Im Juni ging der Verband noch von Getreideausfuhren über rund 28 Mio. t für das Wirtschaftsjahr 2009/10 aus. Die Abnehmer der EU in Nordafrika sowie im Nahen und Mittleren Osten seien durch eigene Ernten besser versorgt, begründete Coceral die schlechteren Absatzmöglichkeiten. Hinzu komme der schwache US-Dollar, der den Exporteuren der EU zu schaffen mache.

Betrachtet man die diesjährige Erzeugung von 293 Mio. t sowie Lagerbestände und Importe zusammen, stehen 366 Mio. t zur Verfügung. Da in der EU voraussichtlich 271 Mio. t verbraucht und 23 Mio. t ausgeführt werden, bleibt am Ende des Wirtschaftsjahres ein Bestand von 72 Mio. t, davon 6,1 Mio. t in der Intervention.

Mit 20,5 Mio. t mehr Raps geerntet
Weiters sind in der EU in diesem Jahr rund 20,5 Mio. t Raps geerntet worden. Das sind 1,5 Mio. t mehr als die Vorjahresmenge von 19 Mio. t. Coceral hat somit seine Zahlen für die Ölsaatenernte in der EU nach oben korrigiert. In seiner Junischätzung ging der Verband noch von 18,3 Mio. t Raps aus, also von einem leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Die Korrekturen betreffen vor allem die Haupterzeugerländer Frankreich und Deutschland. In der BRD geht Coceral inzwischen von 6,2 Mio. t Raps aus (Vorjahr: 5,1 Mio. t). In Frankreich wurden 5,4 Mio. t Raps erzeugt (4,7 Mio. t). Insgesamt wurden nach Angaben von Coceral 28 Mio. t Ölsaaten in der EU produziert (26,6 Mio. t), davon 20,5 Mio. t Raps, 6,7 Mio. t Sonnenblumen und 850.000 t Soja.
     
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