Hahn präsentiert Wittgenstein- und START-Preisträger 2009   

erstellt am
19. 10. 09

Rund 10 Millionen Euro für Spitzenforscherinnen und Spitzenforscher – Forschungsfinanzierungsgesetz auf Agenda für neues Wachstum
Wien (bmwf) - Wissenschafts- und Forschungsminister Johannes Hahn hat am 19.10. gemeinsam mit FWF-Präsident Christoph Kratky die heurigen Wittgenstein- und START-Preisträger/innen präsentiert, die feierliche Verleihung folgt am 26. Jänner 2010. „Insgesamt werden den Preisträgerinnen und Preisträgern in den kommenden fünf bzw. sechs Jahren rund zehn Millionen Euro für ihre wissenschaftlichen Arbeiten zur Verfügung stehen“, so der Minister.

Der Wittgenstein- und die START-Preise als renommierteste und höchst dotierte österreichische Wissenschaftspreise werden bereits zum 14. Mal verliehen. Heuer gibt es zwei Wittgenstein-Preisträger: Zum einen wird der Preis an den gebürtigen Bayern Jürgen Knoblich vom Institut für Molekulare Biotechnologie in Wien verliehen. Zum anderen an den gebürtigen Vorarlberger Gerhard Widmer, der derzeit an der Linzer Johannes-Kepler-Universität forscht. Der Wittgenstein-Preis wird für bereits erbrachte außergewöhnliche wissenschaftliche Leistungen verliehen, beide Preisträger bekommen für die kommenden fünf Jahre jeweils 1,5 Millionen Euro.

Mit den START-Preisen werden junge Spitzenforscherinnen und Spitzenforscher ausgezeichnet, sie bekommen eine namhafte Summe für die Realisierung viel versprechender neuer Projekte. Die START-Preise sind jeweils mit 1,2 Millionen Euro für sechs Jahre dotiert und wurden heuer an zwei Preisträgerinnen und vier Preisträger verliehen: Francesca Ferlaino (Leopold-Franzens-Universität Innsbruck), Ilse Fischer (Universität Wien), Arthur Kaser (Medizinische Universität Innsbruck), Manuel Kauers (Johannes-Kepler-Universität Linz), Thorsten Schumm (Technische Universität Wien) sowie David Teis (Medizinische Universität Innsbruck).

„Auch heuer spiegeln die Preise die heimischen Stärkefelder wider“, verwies der Minister auf die Bereiche Computational science, Life science, Mathematik/Informatik sowie Physik. Johannes Hahn sprach im Rahmen der Pressekonferenz auch dem Wissenschaftsfonds FWF, der seit Bestehen des Programms im Auftrag des BMWF die Abwicklung übernommen hat, seinen Dank aus. „Die Spitze, die mit dem Wittgenstein-Preis ausgezeichnet wird, braucht eine starke Basis, die gerade auch mit der Arbeit des FWF gefördert wird durch die kompetitive Vergabe von Projektmitteln, die Doktoratskollegs oder auch die gezielten Frauenförderungsprogramme“, unterstrich Hahn.

Seit 1996 wurden 23 Wittgensteinpreise und 76 START-Preise vergeben und bis dato rund 115 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Mit dieser Förderung der Spitzenforschung wird die Ausbildung junger Forscherinnen und Forscher wesentlich unterstützt. Ein Wittgenstein-Preisträger beschäftigt durchschnittlich 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ein START-Preisträger durchschnittlich 10 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Damit erfassen diese beiden Programme mehr als 1.000 höchstqualifizierte Stellen, die einen entscheidenden Beitrag zur Schaffung von neuem Wissen in Österreich leisten“, sagte Hahn.

„Wir sind generell auf einem sehr guten Weg“, so der Minister weiter. Österreich ist bei den Investitionen in die Forschung heuer unter die Top 3 der EU aufgestiegen und liegt mit einer Forschungsquote von 2,7 Prozent weit über dem EU-Durchschnitt von 1,9 Prozent. „Um die Forschung auch künftig auf verlässliche und stabile Beine zu stellen, habe ich in Alpbach ein Forschungsfinanzierungsgesetz vorgeschlagen. Es soll das finanzielle Rückgrat für die heimische Forschung werden“, bekräftigte Hahn sein Vorhaben, das vergangene Woche auch mit der Rede des Finanzministers Rückenwind bekommen hat. „Das Forschungsfinanzierungsgesetz steht weit oben auf der Agenda für neues Wachstum.“

Abschließend betonte Hahn: „Wir haben hier heute die Spitze der Forschung. Aber für die Spitze braucht es Breite. Es ist mir ein großes Anliegen, Menschen für Forschung zu begeistern, sie mit den faszinierenden Forschungsleistungen in Berührung zu bringen. Ich darf an dieser Stelle etwa auf die ‚Lange Nacht der Forschung’ aufmerksam machen.“ Heuer findet sie am 7. November statt.
     
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