Jedes zehnte NÖ Unternehmen soll Exporteur werden   

erstellt am
19. 10. 09

St. Pölten (nöwpd) - Mit einem ganzen Bündel von Unterstützungsmaßnahmen will die Wirtschaftskammer den heimischen Unternehmen noch mehr Mut zum Export machen. "Go international!" lautet das Motto.

"Wir müssen uns diesbezüglich einfach mehr trauen", motiviert die Präsidentin der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ) Sonja Zwazl ihre Mitglieder. "Wer seine Produkte nach Linz liefern kann, der kann das auch nach Brünn", sagt sie. Von dort seien dann die nächsten Schritte schon ein bisschen leichter, meint Zwazl, die mit der neuen österreichweiten Kammeraktion die Hemmschwelle der Betriebe im Export niedriger machen will.

Es wird auch einen neuen "Export-Coach" für exportwillige Unternehmen in Niederösterreich geben. Robert Steininger ist bei der "Außenwirtschaft" der WKNÖ angesiedelt und unter Tel- 02742/851/16428 (E-Mail: aussenwirtschaft@wknoe.at) zu erreichen. Der Export-Coach hat die Aufgabe, gezielt auf blau-gelbe Unternehmen zuzugehen, um ihnen die Chancen jenseits der Grenzen aufzuzeigen. "Der internationale Markt wird leider noch nicht als natürliches Geschäftsfeld gesehen", meint Zwazl ­ und verweist damit auf den Slogan des Internationalisierungsprogrammes der Kammer: "Rund um Ihr Unternehmen leben in der Welt 6,8 Milliarden Menschen."

Wie wichtig die Exporte gerade auch für Niederösterreichs Wirtschaft sind, zeigen die Zahlen. "Fast die Hälfte des blau-gelben Brutto-Inlandsprodukts (BIP) geht auf das Konto von Exporten", sagt Zwazl. Niederösterreichs Betriebe haben zuletzt Waren im Wert von rund 20 Milliarden Euro exportiert, dazu kommen noch rund 7,5 Milliarden Euro an Dienstleistungen, die jenseits der Grenzen erbracht wurden.

Zwazl: "Wirtschaftlicher Aufschwung kann nur Hand in Hand mit dem Export passieren". Deshalb, so ergänzt Walter Koren, Chef der Außenwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich, "müssen wir versuchen, uns vom derzeit kleiner gewordenen Kuchen der Weltwirtschaft ein etwas größeres Stück als bisher abzuschneiden."

Gleichsam als "Tortenmesser" stehen den heimischen Unternehmen 2009 und 2010 jährlich rund 25 Millionen Euro zur Verfügung. Es gibt zahlreiche attraktive Förderungen, die den Schritt über die Grenze leichter machen sollen. Koren: "Speziell die ersten Schritte sollen besonders belohnt werden. Das erste Mal im Export genauso wie der erste Schritt in einen neuen Markt oder die erste Teilnahme an einer Exportmesse oder einer ähnlichen Veranstaltung."

Nach wie vor gebe es Branchen, in denen trotz der wirtschaftlichen Probleme die weltweite Nachfrage zunimmt, sagt der Export-Spezialist. Die Palette reicht von Infrastrukturbereichen über Nahrungsmittel und Bau, Gesundheit und Medizintechnik bis zur Umwelt- und Energietechnik. "Wir müssen", regt Sonja Zwazl an, "künftig noch gezielter als bisher neue Nischen in den internationalen Märkten besetzen." Dort sieht sie auch Chancen für kleine und mittlere Unternehmen, die in Sachen Export noch immer eine Hemmschwelle im Kopf hätten.

Derzeit sind in Niederösterreich rund 5.500 Unternehmen im Export tätig, also etwa jedes zwölfte Unternehmen. Die Export-Offensive hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesteckt: Künftig soll jedes zehnte blau-gelbe Unternehmen auch als Exporteur tätig sein, so Zwazl, die schon in den Namen für die neuen Förderinstrumente viel heimische Kreativität aufblitzen sieht: Die "Gazellenförderung" für dynamische, technologie-orientierte Unternehmen hat es ihr besonders angetan.
     
Informationen: http://www.go-international.at    
     
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