JKU- Wissenschafter entdecken neue Immunprotein-Kombination   

erstellt am
16. 11. 09

Linz (universität) -. a.Univ.Prof. DI Dr. Christoph Romanin und sein Team haben jetzt herausgefunden, dass durch die Kombination von sogenannten Orai Proteinen die Durchlässigkeit von Kalzium Ionen im Bereich der Zellmembran beeinflussbar ist. Diese Erkenntnis ist wichtig für neue Ansätze zur Medikamentenentwicklung im Bereich der Immunologie. Die Forschungsergebnisse wurden im renommierten amerikanischen wissenschaftlichen Journal PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences) vorgestellt.

Für den Kampf gegen Viren, Pilze, Bakterien und andere fremde Mikroorganismen bedient sich der Körper eines spezialisierten Verteidigungssystems - dem Immunsystem.
Kalzium Ionen sind in Zellen des Immunsystems zur Aktivierung von beispielsweise Lymphozyten oder Mastzellen verantwortlich. Der Einstrom von Kalzium über die Membran führt zu einer definierten Immunantwort, wie im Falle der Mastzellen zu einer Ausschüttung von Allergie-erregenden Stoffen. Jedes der drei bekannten Orai Proteine (Orai1, Orai2, Orai3) bildet in der Membran ähnliche Poren, die einen selektiven Einstrom von Kalzium Ionen in diese Zellen ermöglichen. Die Linzer Wissenschafter haben nun herausgefunden, dass durch eine bestimmte Kombination der Orai Proteine (Orai1+ Orai3) deren Durchlässigkeit für Kalzium Ionen geringer sowie deren Pharmakologie verändert wird.
Mit diesen neuen Erkenntnissen wurde die Basis geschaffen, weniger selektive Kalzium-Poren, die z.B. in Muskel- und Leberzellen vorkommen, molekular zu entschlüsseln. Auch für die Entwicklung von neuen selektiven Orai-Poren Blocker zur Regulation der Immunabwehr bzw. als Anti-Allergika erscheint die veränderte Pharmakologie der Orai-Protein Kombination von entscheidender Bedeutung.
     
Informationen: http://www.jku.at/    
     
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