Erster "Dialog Hochschulpartnerschaft"  

erstellt am
26 11. 09

 Hahn: Auftakt zu intensivem Arbeits- und Diskussionsprozess
Brauchen maximal breiten gesellschaftlichen Konsens bei Weiterentwicklung des tertiären Sektors - fünf Arbeitsforen werden eingerichtet
Wien (bmvit) - Mit dem "Dialog Hochschulpartnerschaft" am 25.11. in der Aula der Wissenschaften hat Wissenschaftsminister Johannes Hahn einen "intensiven Arbeits- und Diskussionsprozess" begonnen. "Wir brauchen zur Weiterentwicklung des tertiären Sektors einen maximal breiten gesellschaftlichen Konsens", kündigte Hahn den Beginn eines Prozesses an. "Das Ziel ist es, eine faktenorientierte Hochschul-Entwicklung voranzutreiben. Es geht um die Zukunft unserer Universitäten, Fachhochschulen und weiteren Einrichtungen des tertiären Sektors. " Dazu werden fünf Arbeitsforen eingerichtet. Weiters skizzierte Hahn Maßnahmen, die rasch umgesetzt werden bzw. bereits in Umsetzung sind.

Auf Vorschlag des Ministers sollen sich fünf Arbeitsforen folgenden Themen widmen:

  • Gesellschaftlicher Auftrag des tertiären Sektors
  • Koordinierte Entwicklung des tertiären Sektors: Universitäten, Privatuniversitäten, Fachhochschulen, Pädagogische Hochschulen u.a. - Bologna & Studienstruktur (Curricula) & Lehre
  • Studienwahl und Hochschulzugang
  • Ressourcen und Finanzierung von Lehre und Forschung.


Im Dezember soll es erste Treffen der Arbeitsforen geben, bis zum Sommer entsprechende Ergebnisse vorliegen - "auf maximal breiter gesellschaftlicher Basis", wie Hahn betonte. Er hoffe auf eine "möglichst breite Mitwirkung an diesem Prozess". Und auch wenn er diesen Prozess nicht abschließen werde - "ich beginne ihn, und zwar mit voller Kraft und ich werde bis zur letzten Minute daran arbeiten".

Konkrete Maßnahmen, die rasch umgesetzt werden bzw. bereits in Umsetzung sind:

  • 34 Millionen Euro als Sofortmaßnahme für bessere Studien- und Lehrbedingungen in jenen Studien, in denen es eine besondere Belastungssituation auf Grund der stark steigenden Studierendenzahlen gibt. Hochschüler/innen/schaft und Rektorate an den jeweiligen Unis können bis zum 15. Jänner Vorschläge für Maßnahmen einreichen.
  • Aus dem Konjunkturpaket II fließen 34 Millionen Euro als Investitionen für modernere Geräte und Forschungsinfrastruktur. - Bessere Vernetzung und Ausbau der Studienberatung und Studieninformation für Schüler/innen, Maturant/innen und Studienanfänger/innen. Für den flächendeckenden Ausbau des "Studiencheckers" stellt das BMWF die entsprechenden Mittel bereit (rund eine Million jährlich).
  • Weiters sollen ein bis zwei weitere Lehrstühle für Hochschul- bzw. Hochschulbildungsforschung eingerichtet werden.


Am "Dialog Hochschulpartnerschaft" hatten teilgenommen: Unterrichtsministerin Claudia Schmied, Vertreter/innen der Sozialpartner, die Klubobleute und Wissenschaftssprecher/innen der Parlamentsparteien, das Präsidium der Universitätenkonferenz, die Exekutive der ÖH sowie die Vorsitzenden der einzelnen Studierendenfraktionen, Vertreter/innen der protestierenden Studierenden, Vertreter/innen der Fachhochschulen, Privatuniversitäten, des Wissenschaftsrates, Forschungsrates, Akkreditierungsrates sowie der Pädagogischen Hochschulen, die Bundesschulsprecherin, die zuständigen Landesräte sowie Expert/innen.


 

Schmied: Für Offensivstrategie und Aufbau statt Beschränkung
Kuntzl begrüßt Hochschuldialog: Brauchen jetzt Offensivstrategie
Wien (sk) - "Es kann nicht sein, dass wir jetzt über Beschränkungen und Studiengebühren diskutieren. Wir müssen eine offensive Bildungspolitik auch im Universitätsbereich vertreten. Das heißt für mich ganz klar: Aufbau statt Beschränkung", so Bildungsministerin Claudia Schmied am nach dem "Dialog Hochschulpartnerschaft", den Schmied als "ersten Beginn" bezeichnete. Sie sei jetzt dafür, in Arbeitsgruppen in einen breiten, offenen Dialog zu gehen. "Wir müssen den Prozess aufmachen und alle Seiten hören", so Schmied, die es begrüßte, dass nun endlich eine breite Debatte zur Universitätspolitik begonnen hat. Die Bildungsministerin werte die Vorschläge seitens der Österreichischen HochschülerInnenschaft als "sehr konstruktiv", jetzt gehe es darum, über die einzelnen Themenstellungen in einem offenen Dialog zu diskutieren, der "nicht rigide vorstrukturiert ist". Abschließend bekräftigte Schmied, dass sie es "ablehnt, Universitätspolitik nur unter der Überschrift von Notfallparagraphen zu diskutieren".


Kuntzl begrüßt Hochschuldialog: Brauchen jetzt Offensivstrategie
SPÖ-Wissenschaftssprecherin Andrea Kuntzl begrüßte den begonnenen Dialog über die Zukunft der Hochschulen. "Die Studierenden haben mit ihren Protesten etwas ganz Wichtiges erreicht: Die Debatte über unsere Universitäten hat nun endlich den ihr zustehenden Stellenwert erlangt", so Kuntzl, die an Wissenschaftsminister Hahn appellierte, sich um eine Einigung mit der Österreichischen HochschülerInnenschaft zu bemühen. "Denn der Dialog ist nur dann zielführend, wenn die Studierenden voll eingebunden sind", bekräftigte Kuntzl, die zudem unterstrich: "Wir brauchen jetzt eine offensive Strategie für unsere Universitäten. Die Ziele sind klar: Wir brauchen mehr Studierende und bessere Studienbedingungen."

Zur Erreichung dieser Ziele sei eine bessere Ausstattung der Universitäten nötig. Vor diesem Hintergrund sei das Bekenntnis der Regierung, das Budget für den tertiären Sektor bis 2020 auf zwei Prozent zu erhöhen, von zentraler Bedeutung, erklärte die SPÖ-Wissenschaftssprecherin. Der nächste Schritt müsse nun die Entwicklung und Umsetzung eines Stufenplans sein, in dem Finanz- und Wissenschaftsminister darlegen müssen, in welchen Schritten dieses Ziel erreicht werden soll.

Kuntzl plädierte weiters für ein durchlässiges Bildungssystem: "Durchlässigkeit muss in der Schule beginnen, darf aber nicht vor dem Eintritt in die Hochschulen enden. Daher darf es keine Hürden geben. Die SPÖ lehnt die Wiedereinführung von Studiengebühren und Zugangsbeschränkungen vehement ab". Eine aktive Rolle müssten die Hochschulen dort spielen, wo es um die Frage geht, wie junge Menschen dabei unterstützt werden können, die für sie richtige Studienwahl zu treffen. Hier müsse es Informationen über die Breite des bestehenden Angebots sowie über Studienbedingungen und spätere Berufs-Chancen geben, so Kuntzl.

Auch die Frage der Demokratisierung müsse im Zentrum der nötigen Weiterentwicklung der Universitäten stehen, so Kuntzl, die sich hier für mehr demokratische Mitwirkungsmöglichkeiten für die Studierenden aussprach und eine Reform des ÖH-Wahlrechts (Direktwahl der ÖH-Bundesvertretung) forderte.

 

Graf: Monolog-Sammlung bringt uns bildungspolitischen Zielen nicht näher
FPÖ-Wissenschaftssprecher schlägt ständigen Unterausschuss für tertiäre Bildung vor
Wien (fpd) - "Der Hochschuldialog ist nicht mehr als eine Sammlung von Monologen", zeigte sich FPÖ-Wissenschaftssprecher NAbg. Martin Graf enttäuscht. Von den Ministern Hahn und Schmied sei auch nicht mehr zu hören gewesen als die üblichen Absichtserklärungen: "Eine Bereitschaft zu Sofortmaßnahmen war nicht einmal ansatzweise erkennbar." Für Graf ist es daher dringend nötig, die Bildungsdiskussion wieder ins Parlament zu verlegen. Zur Aufarbeitung der zahlreichen dringenden Materien schlägt Graf vor, einen ständigen Unterausschuss des Wissenschaftsausschusses zu bilden, der sich ausschließlich mit der tertiären Bildung beschäftigen soll.

"Es ist dringend nötig, die bildungspolitischen Ziele neu zu definieren", so Graf. Inhaltlich verweist er dabei auf den 12-Punkte-Plan der FPÖ, und hier insbesondere auf die Forderungen nach einem freien Hochschulzugang ohne Zugangsbeschränkungen, nach einer Oberstufenreform sowie nach dem Festhalten am Prinzip der forschungsgeleiteten Lehre: "Wir brauchen keine Klassenzimmer-Unis. Unsere Universitäten müssen Orte bleiben, an denen man frei forschen, lehren und lernen kann."

Ein wesentlicher Punkt sei auch eine rasche Evaluierung des Bologna-Prozesses. "Es darf nicht sein, dass dieses System jetzt für alle Studienrichtungen zwangsverordnet wird. Es gibt genug Anzeichen, dass die Umstellung auf das Bologna-System auch zahlreiche finanzielle Schwierigkeiten der Universitäten mit verursacht hat", so Graf. Davon unabhängig sei aber ein erneutes und auch zeitlich determiniertes Bekenntnis zum 2%-Ziel nötig: "Bis 2015 sollen 2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für die tertiäre Bildung aufgewendet werden, um den Bildungsstandort Österreich qualitativ abzusichern. Das bedeutet bis 2015 eine Universitäts-Milliarde."

 

Widmann für Unterstützung der leistungswilligen Studenten
BZÖ beantragt Unterausschuss zum Wissenschaftsausschuss - BZÖ-UNI-Bonus endlich umsetzen
Wien (bzö) - BZÖ-Wissenschaftssprecher Abg. Mag. Rainer Widmann kündigte im Anschluss an den Hochschuldialog einen Antrag auf Einsetzung eines Unterausschusses zum Wissenschaftsausschuss an, um das Thema Universitäten auf parlamentarischer Ebene ausführlich zu behandeln. "Ein Dialog ist schön und gut, wir müssen aber endlich Maßnahmen setzen, um die Situation an den Universitäten zu verbessern. Ziel muss sein, möglichst rasch die Abschlussquoten zu erhöhen, die in Österreich nur knapp über 20 Prozent liegen. Daher müssen die fleißigen und leistungswilligen Studenten unterstützt und auch gleichzeitig Maßnahmen gegen Bummelstudenten gesetzt werden", so Widmann, der kein Verständnis für die Uni-Besetzungen zeigte.

Widmann pochte auf die Forderung des BZÖ nach Einführung des UNI-Bonus-Modells. "Jeder Schüler, der in Österreich die Matura besteht oder die Studienberechtigungsprüfung absolviert, bekommt 5.000 Euro vom Staat als so genannten UNI-Bonus. Diese werden auf die neu zu schaffende UNI-Card gebucht und können nur für universitäre Ausbildungen verwendet werden. Gleichzeitig werden an den Universitäten und Fachhochschulen Einschreibegebühren von 5.000 Euro für alle Studenten eingeführt. Das heißt: Jeder Student, der nicht in Österreich seine Matura gemacht hat, zahlt die vollen 5.000 Euro, während die Österreicher ihren UNI-Bonus verwenden können und damit effektiv nur die Studiengebühren zahlen." Diese Einstiegshürde verhindere wirkungsvoll die bundesdeutsche Studentenflut, stelle aber keine Zugangsbeschränkung für österreichische Jugendliche dar und sei absolut EU-konform, da für eine erbrachte Leistung eine Belohnung des Staates erfolgt und nicht auf die Staatsbürgerschaft abgezielt wird.

Weiters verlangte der BZÖ-Wissenschaftssprecher eine Studieneingangsphase von zwei Semestern, wo spätestens an deren Ende klar festgestellt wird, ob der Studierende für das gewünschte Studium geeignet ist. "Das soll keine ungerechte einzelne Knock-Out-Prüfung, sondern eine Gesamtbetrachtung der Leistung der beiden Semester sein. Außerdem sollen die Studiengebühren wieder eingeführt werden, aber zu hundert Prozent den Universitäten zu Gute kommen", so Widmann.

 

 Grünwald: Chancen nutzen - Risiken sehen!
Uni-Arbeitsgruppen drohen ohne Budgeterhöhung zur bloßen Beschäftigungstherapie zu werden
Wien (grüne) - "Die gestern vereinbarte Einsetzung von Arbeitsgruppen zu Universitäten ist positiv und ein Erfolg der Streikbewegung der Studierenden. Diese Arbeitsgruppen sind aber nur dann mehr als Beschäftigungstherapie, wenn die Regierung auch bereit ist, die notwendigen Finanzmittel für die Universitäten bereit zu stellen", erklärt Kurt Grünewald, Wissenschaftssprecher der Grünen. Am 25.11. konnten erstmals Studierende ihre Anliegen zahlreichen zentralen EntscheidungsträgerInnen und MeinungsbildnerInnen in einem Dialogforum darstellen. "Mein Eindruck ist, dass dies nun auch erstmals ein größeres Problembewusstsein bei der Mehrheit der Anwesenden erzeugt hat" zeigt sich Grünewald gedämpft optimistisch. "Wenn verhindert wird, dass sich die Debatten lediglich auf Studiengebühren und Zulassungsbeschränkungen reduzieren, eröffnet sich immerhin die Chance, dass man sich über den Mehrwert von Bildung einigt und über die Bereitstellung von jenen Ressourcen spricht, die erst eine breitere Bildungsbeteiligung und qualitativ hochwertige Lehre und Forschung ermöglichen" so Grünewald.

Die Grünen fordern daher

  1. eine Soforthilfe in Höhe von 200 Mio Euro, um ärgste Resssourcenmängel (Personal und Raum) zu dämpfen, sowie verbindliche Zusagen von Vizekanzler Pröll das Uni-Budget auf 2 % des BIP bis 2015 zu erhöhen.
  2. eine Verhandlungsrunde zwischen Studierenden und BM Hahn um die Arbeitsweise, Zusammensetzung und Organisation der im Dialog vereinbarten Arbeitsgruppen auch im Sinne der Studierenden klarer festzulegen.
  3. einen Unterausschuss des Wissenschaftsausschusses als deutliches Zeichen dafür, dass die Themen Bildung und Forschung auch dem Parlament ein Anliegen sind. Durch Information und Vernetzung der ParlamentarierInnen soll auch das Ziel einer Einigung aller Parteien, Bildung und Forschung zu forcieren und durch nachhaltige Budgetsteigerungen zu fördern gesichert werden.
  4. den Protestierenden sollen begleitend zum Dialog an allen Uni-Standorten Arbeitsräume angeboten werden, die es erlauben ihre Ideen laufend einzubringen und den Dialogprozess kritisch zu begleiten. Dazu gehört auch je nach Bedarf ein großer Hörsaal für Plenarveranstaltungen.

 

Römer begrüßt Hochschuldialog als ersten wichtigen Schritt
Ohne Studiengebühren und Studienzugangsregelungen keine sinnvolle Hochschulpolitik möglich
Wien (pwk) -"Nicht die Parole ,Mehr vom Gleichen‘ sondern ,mehr Verbesserungen« - und zwar dort wo sie erforderlich sind - das ist es, worum es uns gehen muss", betonte WKÖ-Vizepräsidentin Renate anlässlich des von Wissenschaftsminister Johannes Hahn einberufenen Hochschuldialoges in Wien. Als äußerst positiv beurteilte Römer die Initiative von Bundesminister Hahn als einen ersten Schritt in Richtung "Entwicklung eines Masterplanes für den tertiären Sektor", der langfristig positive Rahmenbedingungen für die Hochschulen in Österreich sichere.

Im Zentrum der Anregungen seitens der Wirtschaft stünden, so Römer, drei Maßnahmen: Die Festlegung von Studienplatzkontingenten, neutrale Auswahlverfahren bei überschrittenen Studienplatzkontingenten sowie die Freigabe der Studiengebühren an allen Universitäten und Hochschulen. Im Ausgleich dazu müsse es allerdings zu einer deutlichen Erhöhung der Stipendien kommen.

Sicherlich müssten die Bedingungen in bestimmten Studienrichtungen verbessert werden. In anderen Studienrichtungen, wie etwa bei den technischen Studien, gebe es andererseits einen großen Mangel an Absolventen. Hier fordert die Wirtschaft eine verstärkte Studienberatung der Maturanten und Studienanfänger. Zugleich müsse es aber auch mehr Geld für die Universitäten und Fachhochschulen geben. Ziel seien zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP).

"Klar ist, dass eine sinnvollere Hochschulpolitik nicht ohne Studiengebühren und Studienzugangsregelungen möglich sein wird", so Römer abschließend. Verhandlungen mit Deutschland über Ausgleichzahlungen für deutsche Studenten in Österreich sind ziemlich aussichtslos, wie heute auch schon der neue deutsche Außenminister Guido Westerwelle klar gemacht hat.

 

 Bildung steht allen zu
Berufstätige Studierende brauchen bessere Studienbedingungen
Wien (ak) - Für die Arbeiterkammer Wien (AK) steht fest: Österreich braucht mehr und nicht weniger Uni-AbsolventInnen, und auch die Studienbedingungen müssen ein zügiges Studieren tatsächlich ermöglichen. Wir brauchen hier also unbedingt Verbesserungen, vor allem auch bei den Studienbedingungen für berufstätige Studierende. Die Arbeiterkammer hat sich daher an dem von Wissenschaftsminister Hahn initiierten Hochschuldialog beteiligt. Für die AK ist klar, Bildung steht allen zu und darf nicht vom Elternhaus abhängen. Wir brauchen außerdem bessere Bedingungen an den Unis und einen Ausbau des Fachhochschul-Sektors.

Am heutigen Hochschuldialog hat sich die Arbeiterkammer für bessere Studienbedingungen insbesonders für berufstätige Studierende, eine Reform der Bachelor-Studienpläne und für mehr soziale Durchlässigkeit beim Hochschulzugang stark gemacht. Österreich liegt mit einer AkademikerInnenquote von nur 18 Prozent weit unter dem OECD-Schnitt von 28 Prozent. Gerade in der Wirtschaftskrise wird gute Bildung und Ausbildung aber noch wichtiger, daher brauchen wir dringend mehr und nicht weniger AkademikerInnen.

Die Studienbedingungn an den österreichischen Universitäten sind schlecht und behindern in vielen Fällen ein zügiges Vorankommen. Die Bedingungen an den Unis gehören verbessert - gerade auch für berufstätige Studierende. Immerhin arbeiten fast zwei Drittel der Studierenden zusätzlich zum Studium, das entsprechende Studienangebot fehlt allerdings in vielen Fällen. Das berufsbegleitende Studienangebot gehört dringend ausgebaut, damit Studieren und Arbeiten auch tatsächlich möglich ist. Wir brauchen außerdem einen Ausbau des Fachhochschulsektors.

Auch im Bereich der neuen dreigliedrigen Studienpläne sind Verbesserungen notwendig. Die Gestaltung der Studienpläne sollte im Dialog mit den Studierenden und der Arbeitswelt geschehen - nur so kann gewährleistet werden, dass diese auch akzeptiert und studierbar sind. Die Studien sollten vor allem Beschäftigungsperspektiven bieten und auch berufbegleitend angeboten werden.

 

Wallerberger: Kein Platz für wesentliche Fragen
ÖH: Studierendenanliegen müssen gehört werden
Wien (öh) - Die ÖH Bundesvertretung zeigt sich nach dem Hochschuldialog enttäuscht. "Der sogenannte Hochschuldialog wird von Hahn dazu instrumentalisiert, seine Vorstellungen von beschränkten Unis und Studiengebühren durchzusetzen", so Thomas Wallerberger vom Vorsitzteam der ÖH Bundesvertretung. "Vom Ministerium vorgesetzte ExpertInnen und eine rigide Einteilung in Arbeitsgruppen, die wesentliche Problemfelder aussparen, sind nicht der Weg hin zu einer ernsthaften Diskussion", so Wallerberger weiter.

Die Organisation der vorgeschlagenen Arbeitsgruppen kritisiert die ÖH scharf. "Wir stehen sicher nicht zur Verfügung wenn es heißt, ein bereits feststehendes Ergebnis mit der vermeintlichen Einbindung von Studierenden zu legitimieren. Es darf nicht sein, dass sich Hahn zuerst mit der Auswahl der TeilnehmerInnen eine Mehrheit für seine Anliegen verschafft und sich dann die Zustimmung über Kampfabstimmungen in den Arbeitsgruppen holt", sagt Sigrid Maurer vom Vorsitzteam der ÖH. "Wir fordern Minister Hahn auf, einen konstruktiven und nicht einen konstruierten Diskussionsprozess einzuleiten. Die Arbeitsgruppen müssen konsensual und offen gestaltet sein!" so Maurer weiter.

"Es sind die Studierenden, die diesen Prozess ins Laufen gebracht haben - wenn deren Anliegen jetzt ignoriert werden, wäre das fatal! Wir fordern eine Auseinandersetzung mit grundlegenden Fragestellungen", sagt Eva Maltschnig, Generalsekretärin der ÖH Bundesvertretung. Die ÖH schlägt daher eine Einteilung der Themen in zehn Arbeitsgruppen vor:

1. Finanzierung der Hochschulen
2. Bologna und Curriculagestaltung
3. Bildungsökonomisierung
4. Frauen und Gleichbehandlung
5. Aufgaben der Hochschulen
6. Forschung und Wissenschaft
7. Soziale Absicherung, Prekäre Dienstverhältnisse
8. Bildungsbegriff und gesellschaftliche Relevanz von Bildung
9. Schulsystem und Übergang an die Hochschule
10. Organisation und Demokratisierung der Hochschulen.
 
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