Berlakovich: Bewusste Konsumententäuschung durch Lebensmittelimitate   

erstellt am
26. 11. 09

Lebensmittel-Experten diskutieren bei Symposium in Wien über echte Lebensmittel und Imitate
Wien (bmlfuw) - Vielen Konsumentinnen und Konsumenten ist in den letzten Monaten rund um die Berichterstattung zu Kunst-Käse und Schummel-Schinken zum ersten Mal bewusst geworden, dass ihre Vorstellung von Lebensmitteln nicht immer der Realität entspricht. Kunstkäse und Schummelschinken wurden zu Symbolen für Lebensmittel, die zwar gesundheitlich unbedenklich sind, aber als Imitate den guten Ruf der Qualität der echten Lebensmittel ausnutzen. „Die Österreicherinnen und Österreicher wollen echte Lebensmittel und keine Trittbrettfahrer.
Und Österreichs Bäuerinnen und Bauern produzieren qualitativ hochwertige Lebensmittel, denen die Konsumentinnen und Konsumenten vertrauen können,“ so Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich am 26.11. beim Lebensmittel-Symposium „Echt oder nicht?“ in Wien.

Konsumentinnen und Konsumenten fragten sich verunsichert: Bekommen wir für unser Geld wirklich Käse auf der Käsepizza, und ist der Schinkentoast wirklich reiner Schinken oder mit Wasser gestreckter Schinken? Kann man unseren Lebensmitteln noch vertrauen? Ist drinnen was draufsteht? Echt oder nicht? Die Diskussionen um Kunstkäse und Schummelschinken haben zu einer Verunsicherung geführt. Für viele Produkte setzt die Lebensmittelindustrie heute Ersatzstoffe, wie Pflanzenfette und Stärke ein. Um zu wissen, ob tatsächlich Butter im Butterkeks ist, Milch im Speiseeis oder Käse auf der Pizza muss man erst das Kleingedruckte lesen. „Mir ist es wichtig, dass die Menschen wissen und bewusst entscheiden können, was sie kaufen und essen", so Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich. Geschmack und Qualität sind die wichtigsten Eigenschaften österreichischer Lebensmittel. Nur wer die Herkunft und den Inhalt kennt, kann auch bewusst genießen. Kunstkäse und Schinkenimitate sind zwar nicht gesundheitsschädlich, aber für die Konsumentinnen und Konsumenten ist der Unterschied zu qualitativ hochwertiger Ware praktisch nicht zu erkennen.

Durch die Verwendung von Imitatprodukten in der Lebensmittelherstellung bleiben außerdem manche Bauern – vor allem Milch produzierende – auf ihren echten und natürlichen Produkten sitzen. „Wir brauchen daher eine klare Kennzeichnung von echten und von Ersatz-Produkten. Es kann nicht sein, dass die moderne Lebensmitteltechnologie gute, echte bäuerliche Produkte verdrängt, den Milchbäuerinnen und -bauern durch den Verzicht auf Milch und Käse in der Lebensmittelproduktion beträchtlicher Schaden verursacht wird und die Konsumentinnen und Konsumenten darüber nicht oder unklar informiert werden,“ so Berlakovich zu dieser Konsumententäuschung.

Österreichs Bäuerinnen und Bauern produzieren qualitativ hochwertige Lebensmittel, denen die Konsumentinnen und Konsumenten vertrauen. Die Ergebnisse einer kürzlich erschienenen Studie zeigen uns, dass wir am richtigen Weg sind. Österreich verfolgt eine Lebensmittel- und Agrarpolitik, die eine regionale Produktvielfalt statt einer hochindustrialisierten Agrarproduktion als Ziel hat und fördert. Im Mittelpunkt steht die besondere Qualität der Lebensmittel, die Bauern umweltschonend und landschaftserhaltend produzieren.

Um den Konsumentinnen und Konsumenten Sicherheit und Vertrauen zu geben, müssen wir die bestehenden Gütesiegel - darunter das AMA Gütesiegel oder das AMA Biozeichen - verstärkt ausbauen. Die Qualität vom Stall bis zum Teller soll nachvollziehbar sein. „Uns ist wichtig, dass die Konsumentinnen und Konsumenten Vertrauen in die Produkte haben, die mit einem offiziell anerkannten Gütesiegel ausgestattet sind", so Berlakovich.

Mit dem AMA Gütesiegel werden österreichische Herkunft und hohe Qualität verbunden. Mit dem AMA Gütesiegel wird nicht nur Fleisch, sondern auch Milch, Eier, Obst und Gemüse gekennzeichnet. Gerade ein landwirtschaftlich klein strukturiertes Land wie Österreich kann im internationalen Wettbewerb nur durch hervorragende Qualität der Produkte bestehen. Eine klar erkennbare Auszeichnung der Herkunft, Produktionsweise, Qualität und Regionalität unserer landwirtschaftlichen Produkte steht daher auch im Zentrum der österreichischen Agrarpolitik.
     
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