Hohe Auszeichnung für Francesca Habsburg im Wiener Rathaus   

erstellt am
26. 11. 09

Wien (rk) - Unter Teilnahme diverser Prominenz aus dem Kultur- und Kunstleben, Mitgliedern der Familie Habsburg und der Wiener Kommunalpolitik überreichte Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny am 26.11. im bis auf den letzten Platz besetzten Stadtsenatssitzungssaal des Wiener Rathauses das Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien an Francesca Habsburg. Unabhängig von ihrem bekannten Namen habe sie sich zu recht einen wichtigen Namen im internationalen Kunstgeschehen erarbeitet, betonte Mailath, der, entsprechend der internationalen Gratulantenschar, seine Rede in englisch und deutsch hielt. Mit der seit dem Jahr 2002 in Wien ansässigen Stiftung Thyssen-Bornemisza Art Contemporary (T-B A21), die Gegenwartskunst sammelt und ausstellt, habe Wien nicht nur eine wichtige Kulturadresse hinzu gewonnen, durch ihr vielseitiges Wirken und ihrem hohen Grad an Vernetzung sei Francesca Habsburg auch eine herausragende "Botschafterin der Kunst", auf die Wien stolz sei, unterstrich der Stadtrat in seiner Rede.

Die eigentliche Laudatio hielt in weiterer Folge der ehemalige VP-Vizekanzler und Wiener Vizebürgermeister a.D. Erhard Busek, der ebenso wie Mailath die Internationalität, geistige Aufgeschlossenheit und künstlerische Neugierde der Geehrten betonte. Gerade die derzeit in T-B A21 gezeigte Schau "Transitory Objects", welche zeitgenössische türkische Kunst zeigt, sei ein passendes aktuelles Beispiel dafür, wie sehr auch die Politik der Kunst bedürfe, um Grenzen zu überschreiten. Europa stehe in mancherlei Hinsicht noch am Beginn, erinnerte Busek, am "Vorabend" des Inkrafttretens des Vertrages von Lissabon.

Francesca Habsburg meinte in ihrer Dankesrede: "Es ist eine große Ehre, diese Auszeichnung vom Land Wien zu erhalten und ich bin dafür sehr dankbar! Ich lebe sehr gerne hier und fühle mich durch meine Arbeit mit T-B A21 als Teil des kulturellen Lebens in Wien. Bis jetzt hatte ich allerdings immer das Gefühl, dass unser Beitrag nicht sichtbar wahrgenommen wurde! Diese Auszeichnung hat das geändert! Ich freue mich sehr darüber!"

Francesca Habsburg
Francesca Habsburg studierte Kunst an der St. Martin's School of Art und Kunstgeschichte am ICA in London. Ab 1989 war sie als Chefkuratorin der Sammlung Thyssen-Bornemisza in der Villa Favorita in Lugano für Sonderausstellungen zuständig. 1991 gründete sie die ARCH Foundation, die sich für die Erhaltung von Kulturerbe engagiert, und 2002 die Thyssen-Bornemisza Art Contemporary Foundation in Wien.

Seit 2002 leitet Francesca Habsburg die von ihr gegründete Stiftung Thyssen-Bornemisza Art Contemporary mit dem Ziel, Kunst des 21. Jahrhunderts zu sammeln und zu fördern. Die international ausgerichtete Sammlung umfasst Arbeiten aus den Bereichen Film, Video, Licht-, Ton- und medienübergreifenden Installationen, Fotografie sowie Performance Art. Der Schwerpunkt der Aktivitäten der Stiftung liegt in der Entwicklung von Produktionen mit bedeutenden Künstlern, um richtungsweisende Positionen zu fördern und multi-disziplinäre Projekte zu realisieren. Seit 2004 bespielt Thyssen-Bornemisza Art Contemporary einen Raum in der Wiener Innenstadt, in dem bei freiem Eintritt Ausstellungen aus den Beständen der Sammlung gezeigt werden. Eröffnet wurde am 3. April 2004 mit einer Einzelausstellung der kanadischen Künstlerin Janet Cardiff. Es folgten die Gruppenausstellungen Modus Operandi (2004/05), Puppets & Heavenly Creatures (2005), Deseos fluidos (2005), Nature Attitudes (2006), Küba - eine Reise gegen den Strom (2006), This is not for You (2006/07), Shooting Back (2007), Other than Yourself (2008) und A Question of Evidence (2008). Die Rockoper Don't trust Anyone Over Thirty von Dan Graham und Tony Oursler wurde bei den Wiener Festwochen 2005 präsentiert, die Performance Art Rules! von Chicks on Speed, Douglas Gordon und Christopher Just wurde als Beitrag zur Artweek 2007 gezeigt, die Installation The Saints von Paul Pfeiffer im Rahmen der EURO 2008. Die aktuelle Ausstellung Transitory Objects ist noch bis 14. Februar 2010 in der Himmelpfortgasse 13 zu sehen.
     
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