FTI-Auftakt  

erstellt am
24 11. 09

Faymann: Forschung und Entwicklung spielen zentrale Rolle für Zukunft Österreichs
Bundeskanzler zufrieden mit Regierungsarbeit: "Werden weiterhin keine Pause einlegen"
Wien (sk) - Anlässlich der FTI-Auftaktveranstaltung zur Entwicklung einer Forschungsstrategie für die Republik Österreich betonte Bundeskanzler Werner Faymann, dass "Bildung und Ausbildung mit Forschung und Entwicklung (F&E) untrennbar verbunden sind. Sie spielen eine zentrale Rolle für die Zukunft Österreichs". Die österreichische Bundesregierung will mittels Einrichtung von Arbeitsgruppen bis Mitte 2010 Strategien für einen besseren und effizienteren Mitteleinsatz im F&E-Bereich erarbeiten. Weiters stellte Werner Faymann eine nachhaltige Erhöhung der Budgetmittel für diesen Sektor in Aussicht: "Trotz der schwierigen Zeiten wurden die Ausgaben in diesem Bereich nicht gekürzt, sie liegen bei 2,73 Prozent des BIP. Unser Ziel ist es, bis auf drei Prozent zuzulegen und bist 2020 vier Prozent zu erreichen", so der Bundeskanzler. Internationale Topexperten, wie etwa Klaus Gretschmann, Generaldirektor im EU-Ratssekretariat, bescheinigten der österreichischen Bundesregierung, mit ihren Strategien auf dem richtigen Weg zu liegen.

Speziell die Interessen junger Menschen, sowie die Rahmenbedingungen für Forschungsfinanzierungen (Stichwort "venture capital") sollen besprochen werden. Auch im internationalen Bereich könne sich dieses Projekt sehen lassen: "Wir haben in vielen Bereichen herzeigbare Stärken." Hier nehme Österreich EU-weit sogar eine Vorreiterrolle ein. Bundeskanzler und Vizekanzler werden den Prozess koordinieren, was beweise, "wie wichtig dieser Bundesregierung konkrete Maßnahmen im F&E-Bereich" seien.

Generell zeigte sich der Kanzler im Hinblick auf das einjährige Regierungsbestehen zufrieden. Es sei ein gutes Zeugnis, europaweit einen der geringsten Anstiege der Arbeitslosigkeit verzeichnen zu können: "Aber wir haben noch viel vor uns, und werden bis 2013 sicher keine Pause einlegen oder von unserem Tempo heruntergehen", schloss Werner Faymann.

 

Bures: Klares Bekenntnis zum 4-Prozent-Ziel bei Forschungsquote 
FTI-Strategie Anwendungsorientierte Forschung soll forciert werden - KMU-Förderung mit "plus 500"-Formel ausbauen
Wien (bmvit) - "Wir wollen die Innovationsleistung des Standorts Österreich weiter steigern. Das verbessert unsere Wettbewerbsposition und schafft neue, hochwertige Arbeitsplätze", so Infrastrukturministerin Doris Bures bei der Auftaktveranstaltung zur Forschung, Technologie, Innovations- (FTI-) Strategie des Bundes. Sie legte dabei ein klares Bekenntnis zum 4-Prozent-Ziel bei der Forschungsquote ab und plädierte für eine Ausweitung der direkten Forschungsförderung, mit einem speziellen Schwerpunkt auf Klein- und Mittelständische Betriebe (KMU).

Die zentralen Ansatzpunkte sieht die Ministerin in verstärkten Anstrengungen in Forschung und Entwicklung (F&E) in den Unternehmen und in der Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft - als Unterstützung dafür brauche es ein möglichst effizient und effektiv arbeitendes Förderungssystem durch die öffentliche Hand. "Unser Ziel ist es, dass möglichst viele unserer F&E-Projekte zu erfolgreichen Produkten oder Dienstleistungen am Markt werden. Letztlich geht es um Produktion und Wertschöpfung, Wachstum und Beschäftigung in Österreich", betont Bures.

Besonderes Augenmerk in der Forschungsförderung verdienen die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Hier geht es der Infrastrukturministerin darum, die Forschungsbasis zu verbreitern. Für die Forschungsförderung der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) solle die Formel "plus 500" lauten, das heißt, dass jedes Jahr 500 KMUs für das Innovationssystem gewonnen werden. Schon jetzt sei man hier mit dem Innovationsscheck sehr gut unterwegs; zudem hat die Infrastrukturministerin im Sommer die Initiative "Quick Start" ins Leben gerufen, mit der die Förderquoten für KMUs auf bis zu 45 Prozent angehoben werden.

Die FTI-Strategie des Bundes soll die langfristige Sicherung des Wirtschaftsstandortes Österreich mit einer weiteren Schwerpunktsetzung auf Forschung und Innovation bewerkstelligen. "Ein Schulterschluss in Form einer strategischen Zusammenarbeit zwischen Staat und forschender Industrie ist daher unumgänglich", so die Ministerin. Im Weiteren gab Bures ein klares Bekenntnis für das 4-Prozent-Ziel bei der Forschungsquote ab. Dieses Ziel könne die öffentliche Hand nur gemeinsam mit den Unternehmen erreichen. Langfristig strebe man bei der Finanzierung eine Verteilung an, bei der die öffentliche Hand ein Drittel und die Wirtschaft zwei Drittel beisteuern. Um das zu erreichen und der Wirtschaft die notwendigen Impulse zu geben, müsse die direkte Forschungsförderung mindestens so dynamisch steigen wie die indirekte.

 

Mitterlehner: Mehr Betriebe in Forschung involvieren
Wirtschaftsminister will Innovationsscheck erweitern, Forschungsförderung vereinfachen und Dienstleistungs-Innovationen forcieren
Wien (bmwfj) - Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner begrüßt die koordinierte Vorgangsweise im Rahmen der neuen Strategie 2020 für Forschung, Technologie und Innovation (FTI). "Forschung und Entwicklung sind für die Konkurrenzfähigkeit unserer Unternehmen von entscheidender Bedeutung. Gerade die Wirtschaftskrise zeigt die Notwendigkeit von Innovationen besonders auf", betonte Mitterlehner bei der Auftaktveranstaltung zur neuen FTI-Strategie im Bundeskanzleramt.

Für besonders wichtig hält Mitterlehner, dass sich kleine und mittlere Unternehmen (KMU) stärker im Forschungsbereich engagieren. Daher will der Wirtschaftsminister, dass die erfolgreiche Innovationsscheck-Initiative im Zuge der Erstellung der FTI-Strategie weiter ausgebaut wird. "Bisher wurden schon mehr als 2.600 Innovationsschecks ausgestellt, die viele Betriebe zu weiteren Forschungsanstrengungen motivieren", begründet Mitterlehner. Zudem will er Innovationen in den zukunftsträchtigen Bereichen Dienstleistungen und Kreativwirtschaft forcieren und diese stärker im österreichischen Fördersystem verankern.

Als weiteren Punkt schlägt Mitterlehner vor, dass im Rahmen der FTI-Strategie eine unbürokratischere Abwicklung der indirekten Forschungsförderung überlegt wird. "Unser bewährtes System könnte noch vereinfacht werden, um die wirtschaftsnahe Forschung besser zu unterstützen", so der Wirtschaftsminister. Weiter unterstützen will er zudem die verstärkte Ansiedlung von Forschungs- und Entwicklungs-Hauptquartieren, wie es derzeit bereits über die Fortführung der Initiative "Forschungsplatz Österreich" durch die Austrian Business Agency passiert. "Es ist wichtiger als je zuvor, große Unternehmen in Österreich zu haben", betont Mitterlehner.

Zusätzliche Anreize sollte die FTI-Strategie auch im Bereich der öffentlichen Auftragsvergabe setzen, damit innovationsfreundliche Anschaffungen erleichtert werden, so Mitterlehner. Erste positive Effekte zeigt hier bereits eine Initiative des Wirtschaftsministeriums, das einen entsprechenden Beschaffungs-Leitfaden an alle öffentlichen Einrichtungen verschickt hat.

 

Hahn: Forschungsfinanzierungsgesetz soll finanzielles Rückgrat der Forschung werden
Mit Blick auf die vergangenen zehn Jahre müsse es auch bis 2020 das Ziel sein, die Forschungsausgaben zu verdoppeln
Wien (bmwf) - "Das Forschungsfinanzierungsgesetz soll das finanzielle Rückgrat der Forschung werden", unterstrich Forschungsminister Johannes Hahn bei der Auftaktveranstaltung zur FTI-Strategie im Bundeskanzleramt. Das Gesetz müsse Hand in Hand gehen mit der FTI-Strategie des Bundes und sei "ein einzigartiger Beitrag zur Attraktivierung des Knowledge- und Innovationsstandortes Österreich". "Bildung, Wissen und Innovation sind unser wertvollstes Kapital und brauchen die notwendige Verlässlichkeit."

"Unsere Forscherinnen und Forscher, unsere Universitäten und Forschungseinrichtungen sowie Unternehmen brauchen Sicherheit und langfristige Klarheit über den künftigen Weg des Wissenschafts- und Forschungsstandorts Österreich", so der Minister weiter. Der Vorschlag eines Forschungsfinanzierungsgesetzes, der von Forschungsminister Hahn in Alpbach präsentiert wurde und zuletzt von Finanzminister Pröll Rückenwind erhielt, zielt darauf ab, die FTI-Strategie des Bundes dort zu konkretisieren und fixieren, wo es um die Finanzierung und die Sicherung der neuen Instrumente geht. Ein solches europaweit einmaliges Commitment einer Bundesregierung für zehn Jahre ist "ein wesentliches Signal an die europäische und internationale Forschungscommunity", betonte Hahn. "Das Forschungsfinanzierungsgesetz müsse auch einer gewissen Flexibilität entsprechen um auf Entwicklungen entsprechend reagieren zu können. Österreich hat im Bereich Forschung in den vergangenen 15 Jahren einen eindruckvollen Aufholprozess zurückgelegt und liegt mittlerweile bei der Forschungsquote unter den Top drei der EU. Dieser Aufholprozess ist neben der deutlichen Anhebung der öffentlichen Ausgaben in der Größenordnung von acht bis neun Prozent pro Jahr vor allem auch auf die stetig steigenden Ausgaben des Unternehmenssektors zurückzuführen.

Mit Blick auf die vergangenen zehn Jahre, die etwa eine Verdoppelung der Forschungsausgaben brachten, müsse es auch bis 2020 das Ziel sein, die Forschungsausgaben - private und öffentliche - zu verdoppeln. Hahn kann sich auch gewisse Schwerpunktsetzungen vorstellen. Als Beispiele nannte der Minister Älter werden, Migration und Klimawandel.

 

Leitl: WKÖ begrüßt Entwicklung einer nationalen Forschungsstrategie
Breite Grundlage für Weiterentwicklung des Standortes schaffen - Fünf Forderungen der Wirtschaft
Wien (pwk) -"Die Wirtschaft ist sehr daran interessiert, durch eine konsistente Forschungs-, Technologie- und Innovationsstrategie die Weichen für die kommenden Jahre zu stellen. Ein klarer Orientierungsrahmen für die F&E-Investitionen und forschungsrelevante Ansiedelungen soll es inländischen wie ausländischen Unternehmen erlauben, die Potentiale der Zukunft bestmöglich auszuschöpfen", betonte der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, Christoph Leitl, im Rahmen der Auftaktveranstaltung für die Erstellung einer FTI-Strategie. In einer Zeit, in der öffentliche Haushalte stark beansprucht sind, muss der Einsatz von Fördermitteln dort ansetzen, wo die Hebelwirkung am größten ist und wo sie F+E-Aufwendungen der Unternehmen nachhaltig stimulieren können.

Aus Sicht der Wirtschaft sind fünf Punkte prioritär: Erstens gilt es die F+E-Dynamik zu erhalten und richtige Anreize mit hohen Hebelwirkungen zu setzen. Leitl fordert in diesem Zusammenhang, die steuerliche Begünstigung für F+E-Mittel zu vereinfachen, die Forschungsprämie auf 12 Prozent anzuheben und die Deckelung bei der Auftragsforschung zu beseitigen. Zweitens sollte sich die Schwerpunktsetzung der künftigen Forschungsstrategie an den vorhandenen Kompetenzen im wissenschaftlichen wie wirtschaftlichen Bereich orientieren und auch das Marktpotential berücksichtigen. "Österreich hat viele Nischenplayer, die in ihren Bereichen Technologieführer sind. Die Schwerpunktbildung muss auf diese Besonderheiten Rücksicht nehmen und flexibel genug sein, neue Themen aufzugreifen", betonte der WKÖ-Präsident.

Aus- und Weiterbildung schafft Grundlage für herausragende F+E-Leistungen
In Hinblick auf die Zusammenarbeit von Ministerien und F+E-Forschungseinrichtungen sollten sich, drittens, die vorhandenen Strukturen an der künftigen Forschungsstrategie orientieren und die verschiedenen Programme bestmöglich aufeinander abgestimmt werden. Von besonderer Relevanz, so Leitl, sei, viertens, der Bereich Aus- und Weiterbildung: "Eine Verbesserung der F+E-Leistungen kann nur mit gut qualifizierten und motivierten Menschen gelingen. Dass sich sowohl das Bildungs- als auch das Hochschulministerium sich in diesen Prozess einbringen, ist zu begrüßen." Eng damit verbunden ist, fünftens, auch die Forderung nach Kooperationskonzepten mit Universitäten und ein Ausbau der außeruniversitären Forschung. Eine mittelfristige FTI-Strategie müsse Antworten zur Finanzierung und weiteren Entwicklung dieses Forschungssektors geben können. Deshalb fordert die WKÖ - anlog zu Deutschland - eine 25prozentige Ko-Finanzierung zu erfolgreich eingeworbenen Mittel der Institutionen in diesem Bereich.

"Nun sollte mit Hochdruck daran gearbeitet werden, dass im kommenden halben Jahr tatsächlich die besten Ideen gebündelt und in eine mit den österreichischen Bedingungen konsistente Strategie gegossen werden. Im internationalen Innovationswettbewerb müssen wir uns als Standort bestmöglich positionieren. Der Fokus einer auf zehn Jahre angelegten Strategie bis 2020 schafft jedenfalls einen guten Rahmen, nachhaltige Reformen in diesem Bereich zu setzen, Neuorientierungen wirken zu lassen und damit das mögliche Potential der kommenden Jahre zu erschließen", so Leitl abschließend.

 

Sorger: Österreich bei Innovation in Topliga führen
Dynamik bei F&E fortsetzen, Effektivität stärken - Forschungsprämie erhöhen, Bildungsbereich reformieren
Wien (pdi) - "Wir müssen Österreich bei Innovationen in die Topliga führen. Aus Sicht der Industrie ist es daher unumgänglich, die FTI-Strategie so zu formulieren, dass eine gesamthafte und wesentliche Weiterentwicklung und Koordination der Bereiche Bildung, Forschung, Technologieentwicklung und Innovation in Österreich sichergestellt ist", betonte der Präsident der Industriellenvereinigung (IV) Dr. Veit Sorger anlässlich der Auftaktveranstaltung zur Strategie für Forschung, Technologie und Innovation heute, Montag, in Wien. Dazu brauche es "ein klares finanzielles Commitment, um eine Fortsetzung der Dynamik der letzten Jahre im Forschungs- und Innovationsbereich zu gewährleisten. Vier Prozent des BIP sollten das angestrebte Ziel sein", so Sorger. Wichtig sei jedoch vor allem auch eine Verbesserung im Bereich der Effektivität der eingesetzten Mittel. "Daher gilt es, unbedingt den Output zu erhöhen. Überdies wären eine verbesserte moderne Governance, die Schaffung von kritischen Massen bei Programmen und eine Reduktion des Aufwands im Förderwesen wichtige Schritte nach vorn", sagte der IV-Präsident.

Bei der Finanzierung habe zudem die Systemevaluierung gezeigt, dass ein Fördermix zwischen indirekter und direkter Förderung die besten Ergebnisse erziele. "Gerade angesichts des durch die Krise stärker werdenden Standortwettbewerbs wäre es fahrlässig, diese enorme Hebelwirkung nicht zu nutzen", betonte der IV-Präsident, der auf Berechnungen des IWI verwies, wonach 1 Mio. Euro Förderung 134 zusätzliche hochqualifizierte Beschäftige in der Industrie schaffe. Weiters bringe 1 Mio. Euro an Forschungsprämie zusätzliche Steuern im Ausmaß von 1,55 Mio. Euro. "Die Industrie fordert daher die Erhöhung der Forschungsprämie von 8 auf 12 Prozent, um die Dynamik im F&E-Bereich zu intensivieren", so Sorger. Weiters seien Reformen im gesamten Bildungsbereich, von der Schule, über den tertiären Bildungssektor bis hin zur betrieblichen Aus- und Weiterbildung, sowie eine Attraktivierung von naturwissenschaftlichen und technischen Bildungsangeboten erforderlich.

Nicht vergessen werden dürfe, dass mittelfristig F&E-Aktivitäten der Produktion folgen - mit gravierenden Auswirkungen auf den jeweiligen Standort. "Um Wohlstand und Beschäftigung zu erhalten, müssen wir sicherstellen, dass auch zukünftig Produktion in Österreich in nennenswertem Ausmaß vorhanden ist. Es sei hier etwa nur auf unsere Leitbetriebe und deren intensive Vernetzung mit kleinen und mittleren Unternehmen verwiesen", erklärte Sorger. Die FTI-Strategie solle daher ein Bekenntnis beinhalten, Produktionskapazitäten in Österreich zu erhalten und aufzubauen. Dies erfordere einen deutlich erweiterten Innovationsbegriff. "Neben Produktinnovationen müssen verstärkt auch Prozessinnovationen und Innovationen von Geschäftsmodellen im Fokus von Politikmaßnahmen und Förderungen stehen", so der IV-Präsident.
 

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