Exportdynamik signalisiert Konjunkturbelebung im zweiten Halbjahr 2009   

erstellt am
24. 11. 09

Ergebnisse des OeNB-Exportindikators vom November 2009
Wien (oenb) - Die aktuellen Ergebnisse des OeNB-Exportindikators lassen eine weitere Erholung der österreichischen Exporte erwarten. Die auf Basis von LKW-Fahrleistungsdaten der ASFINAG erstellte Schätzung signalisiert für die Monate September und Oktober durchschnittlich ein Wachstum der nominellen Güterexporte von jeweils rund 4% (nominell, saisonbereinigt gegenüber dem Vorquartalsmonat). Im Jahresabstand ergibt sich für die Monate September und Oktober aufgrund des massiven Einbruchs der Exporttätigkeit während der Krise jedoch noch immer ein Minus von 19,2% bzw. 12,1%. [Da der Oktober 2009 zwei Arbeitstage weniger aufweist als der Oktober 2008 werden die nicht saison- und arbeitstägig bereinigten Güterexporte mit -19,7% deutlich stärker schrumpfen als die bereinigten Exporte.

Der Abschwung der österreichischen Wirtschaft ist mit dem zweiten Quartal 2009 zu Ende gegangen. Im dritten Quartal wuchs die Wirtschaft mit 0,9% (saisonbereinigt, gegenüber dem Vorquartal) wieder kräftig. Getragen wurde diese Erholung von den Exporten. Diese Entwicklung wurde vom OeNB-Exportindikator bereits frühzeitig angezeigt. Gemäß den Ergebnissen des Indikators wurde der Tiefpunkt in der Güterexportentwicklung im zweiten Quartal durchschritten. Das Wachstum drehte danach wieder ins Plus und erreichte im Oktober mit 4,6% (saisonbereinigt, gegenüber dem Vorquartalsmonat) seinen vorläufigen Höhepunkt.

Die Erholung in der zweiten Jahreshälfte basiert auf einer Belebung des Welthandels, einem ausgeprägten Lagerzyklus und den Konjunkturpaketen der öffentlichen Hand. Mit dem Wegfall der teils nur temporär wirksamen Faktoren gehen in den nächsten Monaten wichtige Konjunkturstimuli verloren. Der weitere Erholungspfad dürfte daher holprig bleiben.

Bis die Güterexporte wieder das Niveau vor Ausbruch der Krise erreichen, wird es noch länger dauern. Zwar haben sich mit Ende Oktober die Güterexporte gegenüber ihrem Tiefststand im zweiten Quartal um 8% erholt. Sie haben damit aber erst wieder das Niveau von Mitte 2006 erreicht und liegen noch immer fast 20% unter den Höchstwerten des ersten Halbjahres 2008.
     
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