Auszeichnung für Doyen der Salzburger Musikwissenschaften   

erstellt am
07. 12. 09

Burgstaller überreichte em. Univ.-Prof. Gerhard Croll das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
Salzburg (lk) - "Gerhard Croll hat sich um die Musikwissenschaften in Salzburg unschätzbare Verdienste erworben. Bereits 1966 wurde er nach der Neugründung der Universität Salzburg auf die Lehrkanzel berufen. Die Arbeit und Lehrtätigkeit in dem von ihm aufgebauten Institut für Musikwissenschaften mit Abteilungen für Salzburger Musikgeschichte, für Tanz- und Musiktheater und dem Bernhard-Paumgartner-Archiv standen stets im Zeichen der engen Verbindung von musikalischer Praxis und der Forschungstätigkeit zur Musik in Salzburg und im Donauraum." Dies betonte heute, Montag, 7. Dezember, Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller bei der Überreichung des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst I. Klasse an den Doyen der Salzburger Musikwissenschaft, em. Univ.-Prof. Dr. Gerhard Croll, die bei der Gluck-Matinee im Kardinal-Schwarzenberg-Haus am Kapitelplatz in Salzburg stattfand.

Gerhard Croll wurde 1927 in Düsseldorf geboren, studierte in der Kapellmeisterklasse des Düsseldorfer Konservatoriums sowie an der Universität Göttingen und habilitierte sich 1961 mit einer Arbeit über die Opern von A. Steffani an der Universität Münster. Seit 1955 ist er Mitarbeiter der "Neuen Mozart-Ausgabe" und gab unter anderem den "Schauspieldirektor" und "Die Entführung aus dem Serail" heraus sowie das von ihm aufgefundene "Larghetto und Allegro in Es für zwei Klaviere" und einen "Marsch der Janitscharen". Prof. Croll ist auch Mitglied des Zentralinstituts für Mozartforschung und Ehrenmitglied der Internationalen Stiftung Mozarteum Salzburg. 1968 erhielt Croll die Wiener Mozart-Medaille.

1966 wurde er auf die Lehrkanzel der wieder gegründeten Universität Salzburg berufen, wo er bis zu seiner Emeritierung 1993 erfolgreich lehrte und forschte. Noch heute ist Univ.-Prof. Croll wissenschaftlich tätig. Forschungsschwerpunkte des Ausgezeichneten sind das Leben und Werk des Opernkomponisten Christoph Willibald Gluck. Er war von 1960 bis 1990 Editionsleiter der Gluck-Gesamtausgabe und gründete 1986 die Internationale Gluck-Gesellschaft, der er noch heute als Präsident vorsteht.

Zahlreiche Beiträge des Ausgezeichneten sind als Erst- bzw. Nachdrucke in "Gerhard Croll, Gluck-Schriften – Gesammelte Schriften und Aufsätze 1967-2002" erschienen. Dazu zählen Beiträge über Gluck in Wien, Musik- und Tanzdramen, Opernserenaden, Gluck und seine Zeitgenossen, Quellen zu Musik und Theater, Gluck und Europa, Glucks Musik für mechanische Musikinstrumente sowie Beiträge zu Glucks-Gesamtausgabe und zur Gluck-Gesellschaft. "Damit hat sich Prof. Croll hervorragende Verdienste um die Christoph-Willibald-Gluck-Forschung erworben", sagte die Landeshauptfrau, die auch der Nürnberger Versicherung mit Dir. Helmut Geil an der Spitze für die Unterstützung der Gluck-Gesellschaft dankte, abschließend.
     
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