Kardinal Schönborn überreichte Kardinal-Innitzer-Preise   

erstellt am
07. 12. 09

Spannungen im Verhältnis von Glauben und Wissenschaft "gehören zu einer lebendigen Geschichte"
Wien (pew) - Die Konflikte und Spannungen im Verhältnis von Glauben und Wissenschaft "gehören zu einer lebendigen Geschichte". Insgesamt sei das Verhältnis von Glauben und Vernunft aber "ein Gutes und Korrespondierendes", betonte Kardinal Christoph Schönborn bei der Verleihung der diesjährigen Kardinal-Innitzer-Preise 2009 an elf Wissenschaftler und einen Wissenschafts-Journalisten. Die Überreichung der Preise erfolgte im Wiener Erzbischöflichen Palais.

Ausgezeichnet mit dem Hauptpreis, dem Großen Kardinal-Innitzer-Preis 2009, wurde der 80-jährige Wiener Historiker em. Prof. Gerald Stourzh, der aber aufgrund eines Krankenhausaufenthalts den Preis nicht persönlich entgegennehmen konnte. Stourzh, der lange in den USA gelebt hat, ist einer der wenigen Wissenschaftler, der in zwei Sprachen publiziert hat und dessen Werk in den zwei Sprachräumen jeweils die gleiche Hochachtung genießt.

Auf das Thema "Kirche und Wissenschaft" ging in der Dankansprache auch der Wiener Wirtschaftswissenschaftler Prof. Manfred Deistler ein. Im Blick auf die aktuelle Wirtschafts- und Finanzkrise betonte Deistler, dass auch in der Ökonomie - bzw. in ihre wissenschaftlichen Reflexion - das Werte-Thema zentral sei. In Wirklichkeit sei die Finanzkrise nämlich nichts anderes als "eine große gesellschaftliche Krise". Deshalb sei der Dialog mit den "Werte-Trägern", wozu die Kirche gehöre, ungeheuer wichtig.

Gemeinsam mit Prof. Deistler erhielten die Innsbrucker Professorin für medizinische Physik, Monika Ritsch-Marte, sowie der ORF-Wissenschaftsjournalist Franz Simbürger die Kardinal-Innitzer-Würdigungspreise 2009. Drei junge Wissenschaftlerinnen und fünf junge Wissenschaftler wurden mit den diesjährigen Kardinal-Innitzer-Förderungspreisen ausgezeichnet.

Der Geschäftsführer des Kardinal-Innitzer-Forschungsfonds und Vizepräsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Prof. Herbert Matis, konstatierte in seiner Präsentation der zwölf Preisträger einen oft zu großen "Rechtfertigungsdruck", unter dem die Wissenschaft stehe. "Nicht allen in dieser Republik ist klar, wofür wir unsere Arbeit leisten", so Matis. Ein großer Traum sei, dass Wissenschaft in den Medien jenen Platz einnimmt, den etwa auch der Sport habe.
     
Informationen: http://www.stephanscom.at    
     
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