Breitband: Südtirol liegt europaweit im Spitzenfeld   

erstellt am
03. 12. 09

Bozen (lpa) - "In der Breitbandversorgung liegt Südtirol auf europäischer Ebene ganz vorne", stellte Landesrat Hans Berger am 02.12. bei einer Pressekonferenz fest. Die von der Landesregierung diesbezüglich vor fünf Jahren gesetzten Ziele wurden erreicht, erklärte Bauten-Landesrat Florian Mussner.

Breitband bezeichnet den Geschwindigkeitsstandard, wenn die Datenübertragungsrate über zwei Megabit pro Sekunde hinausreicht. Die Breitbandversorgung, führte Landesrat Mussner aus, läuft über mehrere Schienen: die Übertragung der Informationen mittels elektromagnetischer Wellen (Wireless), über Satelliten, Mobilfunk und Glasfaserkabel. Alle Südtiroler Gemeinden sind in den vergangenen fünf Jahren mit einer Wireless-Abdeckung mittels Satellit versorgt worden, das Wireless-Netz wurde an den Breitbandstandard angepasst. Das primäre Glasfasernetz in den Haupttälern und das sekundäre in den Seitentälern wurde vervollständigt, jetzt wird die Verwirklichung des tertiären Glasfasernetzes hin zu den Privathäusern umgesetzt. Zusätzlich soll auch ein öffentliches Datennetz aufgebaut werden, um verschiedene öffentliche Einrichtungen zu verbinden, etwa Rathäuser, Schulen, Zivilschutzzentren, Feuerwehrhallen, Vereinshäuser, Bibliotheken.

Mit der finanziellen Ausstattung, unterstrich Landesrat Mussner, sei man sehr zufrieden, man habe alle Möglichkeiten auf nationaler und europäischer Ebene ausgeschöpft, so etwa auch die EU-Gelder aus dem Ziel 2-Projekt zur Förderung der ländlichen Strukturen. Die Landesräte Mussner und Berger dankten der Rundfunkanstalt Südtirol RAS, durchführendes Organ der Breitbandversorgung, bei der Pressekonferenz vertreten durch Direktor Georg Plattner und Präsident Rudi Gamper. Gedankt wurde auch dem neu ernannten Breitband-Koordinator Ingenieur Marco Springhetti, der den aktuellen Stand der Breitbandabdeckung vorstellte.

Im April 2004 hatte die Landesregierung entschieden, alle Betriebe mit mehr als drei Mitarbeitern, 95 Prozent der Betriebe mit weniger als drei Mitarbeitern und 90 Prozent der Südtiroler Bevölkerung mit Breitband zu versorgen. "Dieses Versprechen", sagte Landesrat Berger heute, "haben wir eingehalten, die öffentliche Hand hat ihren Auftrag wahrgenommen." Man wolle keine Zwei-Klassen-Gesellschaft in Südtirol, hob er hervor, und habe deshalb alles darangesetzt, ein "digital divide" zu vermeiden, das Auseinanderklaffen der Möglichkeiten eines Zugangs zu Internet und anderen digitalen Informations- und Kommunikationstechniken. Dank dieses Einsatzes, betonte Berger, liege Südtirol im europäischen Kontext ganz vorne. Bestimmte Gebiete, führte er aus, werden derzeit von den Mobilfunkbetreibern nicht abgedeckt, eine Erreichbarkeit sei aber für den Zivilschutz unerlässlich. So werden noch innerhalb dieses Jahres mithilfe der EU-Strukturgelder die Gebiete Klausberg, Schlinig, Speikboden, Pfunders und Jaufental vom Mobilfunknetz erfasst.

"Wir haben", stellte Berger fest, "die schwierigsten Hürden bezüglich Breitband genommen, jetzt gilt es weiterzuarbeiten."
     
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