Wienbibliothek: "Sensations"-Libretto von Haydn früher entdeckt   

erstellt am
02. 12. 09

Wien (wienbibliothek) - Das Ende November in der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar aufgetauchte, als "Sensationsfund" gehandelte Libretto zu Joseph Haydns Marionettenoper "Der Hexenschabbas" (1773) ist nicht das einzige bekannte Exemplar. Bereits 2005 entdeckte Klaus Pöllheimer, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Bildungswissenschaft der Universität Wien, ein Exemplar dieses Drucks im Bestand der Wienbibliothek im Rathaus.

Da das Textbuch keinerlei Verfasserangaben trägt, ist bei der ursprünglichen Katalogisierung des 1877 von der Wienbibliothek erworbenen Exemplars keine Zuordnung zu Haydn erfolgt. Ein möglicherweise von einem Benützer oder Bibliothekar im 19. oder frühen 20. Jahrhundert eingetragener Bleistiftvermerk "in Musik gesetzt v. Jos. Haydn" blieb unbemerkt.

So hatte auch Anthony van Hoboken bei der Zusammenstellung seines maßgeblichen thematischen Verzeichnisses der Werke Joseph Haydns keine Kenntnis von der Existenz eines Libretto-Exemplars zum "Hexenschabbas". Der Text der 1773 in Eszterháza uraufgeführten Marionettenoper galt daraufhin bis 2005 als verschollen.

Ende November meldeten Mitarbeiter der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar, dass bei Katalogisierungsarbeiten ein anonymes Textbändchen für die auf Schloss Esterháza in Eisenstadt 1773 uraufgeführte Marionettenoper aufgetaucht sei.
     
Informationen: http://www.wienbibliothek.at    
     
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