Hast Du meine Alpen gesehen?   

erstellt am
10. 12. 09

Eine jüdische Beziehungsgeschichte
Wien (jmw) - So lautet der Titel einer Ausstellung, die das Jüdische Museum Wien gemeinsam mit dem Jüdischen Museum Hohenems erarbeitet hat. Nach der erfolgreichen Erstpräsentation in Hohenems wird die Schau nun von 16. Dezember 2009 bis 14. März 2010 im Palais Eskeles gezeigt. Ein ungewöhnliches Thema, das ungewöhnliche Zugänge erfordert, denn für die europäischen Juden waren die Berge in der Mitte des Kontinents von jeher Faszinosum, Herausforderung und Rätsel zugleich. Diese Verschwendung der Natur, diese Üppigkeit von Schönheit, Schroffheit und Energie musste einen Sinn haben, den es zu entdecken galt. So begann eine wechselvolle Beziehungsgeschichte, die Geschichte einer oftmals enttäuschten Liebe. Die Ausstellung erzählt Geschichten von Menschen, Orten und Objekten, die der Besucher auf dieser Reise entdecken kann, assoziativ verbunden, quer durch die Zeit, mit überraschenden und irritierenden Bezügen.

Die Geschichte der Juden im Alpenraum beginnt mit der Ausdehnung des Römischen Reiches - doch jüdische Gemeinden in den Alpentälern entstanden erst spät und blieben eine Seltenheit: Hohenems, Innsbruck und Meran, noch später kamen etwa Lugano oder Luzern hinzu oder das saisonale jüdische Leben in den Kurorten Graubündens und im Wallis. Die Ausstellung führt die Besucher auf eine Entdeckungsreise durch Zeit und Raum - von Hohenems aus nach Wien, von Wien bis in die Schweiz und schließlich nach Meran: eine Reise durch die Welten des jüdischen Alpinismus und die Erschließung der Berge für den internationalen Tourismus, eine Reise zu den intellektuellen Kindheiten und erwachsenen Träumen jenseits der Städte, durch die Widersprüche von Assimilation und Migration, Verfolgung und Neubesinnung.
     
Informationen: http://www.jmw.at    
     
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