Wie kommen Forschungsergebnisse zur Anwendung?   

erstellt am
18. 12. 09

EU-Projekt "mountain.TRIP unter Leitung des ÖAW-Instituts für Gebirgsforschung gestartet
Wien (öaw) - Der globale Wandel birgt für die europäischen Gebirgsräume viele Risiken, kann für die Bergbevölkerung aber auch eine Chance darstellen, wenn sie sich rechtzeitig darauf einstellt. Das soeben unter Leitung des Innsbrucker ÖAW-Instituts für Gebirgsforschung: Mensch und Umwelt gestartete EU-Projekt "mountain.TRIP" zielt darauf ab, für nachhaltige Entwicklungsprozesse in Bergregionen wichtige Forschungsergebnisse rasch in die Praxis umzusetzen.

Das Abschmelzen der Gletscher, die Veränderungen im Permafrost und in den Höhengrenzen der Vegetation, aber auch die Einwirkungen der politischen, ökonomischen und kulturellen Globalisierung und nicht zuletzt der demographische Wandel bedeuten Gefahren. Die Europäische Union hat bereits zahlreiche Forschungsprojekte initiiert und finanziert, die sich mit dem Wandel und mit Adaptionsstrategien für die Sicherstellung der nachhaltigen Regionalentwicklung in Bergregionen beschäftigt haben. Oft werden dabei mit großem Aufwand wertvolle Ergebnisse erzielt, die jedoch nicht in die Praxis umgesetzt werden.

Hier setzt das neue Projekt "mountain.TRIP" (Bergnachhaltigkeit: Umsetzung von Forschung für die Praxis) an. Führende Institutionen der Forschung, Netzwerkorganisationen und Kommunikationsspezialisten arbeiten dabei zusammen, um die erarbeiteten Ergebnisse so aufzubereiten, dass sie von der Praxis auch wahrgenommen und umgesetzt werden können. Dabei werden ganz neue Informations- und Kommunikationstechnologien eingesetzt.

"Die Informationstechnologie hat einen enormen Aufschwung genommen. Wir benutzen die neuesten Erkenntnisse, die wir aber auch weiterentwickeln, um Forschungsergebnisse für die politische, ökonomische und planerische Praxis verwendbar zu machen. Dies ist vor allem in Gebirgsräumen dringend notwendig", betont Projektleiter Axel Borsdorf, Direktor des Instituts für Gebirgsforschung: Mensch und Umwelt der Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Das Projekt hat daher einen methodischen Schwerpunkt. Die Resultate sollen eine bessere Verwertung von Ergebnissen aus EU-Projekten ermöglichen, auf diese Weise zur Verbesserung des Humankapitals in Gebirgsräumen beitragen und nachhaltige Entwicklungsprozesse in Gang setzen.

"Die dafür notwendige vielfältige Kompetenz bringen die Forscherinnen und Forscher der vier Partnerinstitutionen in das Projekt ein, das kürzlich mit einem Kick-Off-Treffen in Brüssel mit Vertretern der Europäischen Kommission und dem Europäischen Verband für Gebirgsregionen, Euromontana, gestartet wurde", sagt Projektadministratorin Fides Braun vom Innsbrucker ÖAW-Institut. Die Partnerinstitutionen sind die Universität Krakau, das Ecologic Institut, Berlin, die Mountain Research Initiative, Bern, sowie das Centre for Mountain Studies, Perth. Mit der Gewinnung der Leitung dieses Projekts hat sich wieder gezeigt, dass der Standort Innsbruck eine führende Rolle in der Gebirgsforschung einnimmt.
     
Informationen: http://www.mountaintrip.eu    
     
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