Tirol: Spitzenposition bei erneuerbaren Energieträgern   

erstellt am
29. 12. 09

Innsrbuck (lk) - Vom Schlusslicht zum Vorreiter in der Biomassenutzung, Spitzenreiter in der Solarenergie, auf dem Vormarsch im Bereich der Wärmepumpen sowie rund 100 neue Kleinwasserkraftanlagen in fünf Jahren. Das ist die Kurzzusammenfassung des nunmehr von Tirols Energiereferenten LHStv Anton Steixner vorgelegten Tiroler Energieberichts 2009.

„Der Energiebericht für das Jahr 2009 stellt Tirol ein gutes Zeugnis aus. Er zeigt eine sehr dynamische Entwicklung im Bereich der erneuerbaren Energien“, kann sich Steixner über wesentliche Schritte in der Umsetzung der Tiroler Energiestrategie 2020 freuen. Die wichtigsten Eckpfeiler dabei sind die Steigerung der Energieeffizienz sowie die verstärkte Nutzung heimischer, erneuerbarer Energieressourcen. Zentrales Prinzip ist das nachhaltige Wirtschaften, das die ökonomische, ökologische und soziale Dimension gleichermaßen umfasst.

Kleinwasserkraft für 100.000 Haushalte
Konkret wurden in den vergangenen fünf Jahren an die 100 neue Kleinwasserkraftanlagen mit einer Engpassleistung von insgesamt 80 Megawatt und 400 Millionen Kilowattstunden Regelarbeitsvermögen gebaut. Mit diesen Anlagen können 100.000 Haushalte langfristig und nachhaltig mit Strom versorgt werden. Außerdem werden 300.000 Tonnen CO2 eingespart. „Für einen geordneten und sinnvollen weiteren Ausbau der Wasserkraft werden mit dem Kriterienkatalog zur Wasserkraftnutzung und der Potenzialanalyse die Planungsinstrumente für die Zukunft geschaffen“, kündigt LHStv Anton Steixner weitere Schritte an.

Tirol sagt Ja zu Solar
Im Bereich der Solarenergienutzung mittels Kollektoren war Tirol im Bundesländervergleich in den letzten Jahren absoluter Spitzenreiter. Besonders erfolgreich ist Tirol im gewerblichen Bereich – etwa bei der Nutzung von Solarenergie in Hotels. Die Ziele des Impulsprogramms „JA zu SOLAR“ wurden deutlich überschritten.

Eine erfreuliche Entwicklung ist auch bei den Wärmepumpen zu verzeichnen. Wurden in den vergangenen Jahren lediglich 50 Heizungswärmepumpen pro Jahr installiert, sind es nunmehr jährlich an die 500 Anlagen.

Aufholjagd der Biomasse
Vom ehemaligen Schlusslicht in der Biomassenutzung hat sich Tirol an die Spitze der österreichischen Bundesländer gearbeitet. Elf größere Biomasse-Heizkraftwerke und zahlreiche kleinere Biomasse-Heizwerke wurden in den vergangenen zehn Jahren errichtet. Sie produzieren nicht nur Wärme, sondern auch wertvollen Ökostrom in der Größenordnung von 300 Millionen Kilowattstunden pro Jahr.

Energieeffizienz: Schwerpunkt Althaussanierung

Die größten Potenziale zur Steigerung der Energieeffizienz liegen bei der Althaussanierung. Mit dem am 1. April 2009 gestartete Programm nimmt die Althaussanierung einen Schwerpunkt in der Tiroler Energie- und Wohnbauförderungspolitik ein. Ziel ist es, die energetische Sanierungsrate von Altbauten von derzeit etwa einem Prozent pro Jahr auf mittelfristig drei Prozent und längerfristig auf fünf Prozent zu steigern.

Die Landesförderungen sind derart ausgestaltet, dass die Gebäudehülle einerseits möglichst umfassend und mit hohem Standard saniert wird und andererseits der Umstieg auf erneuerbare Energieträger beim Heizen und der Warmwassererzeugung besonders attraktiv ist.

Der Tiroler Energiebericht 2009 ist Teil des breit angelegten Tiroler Energiemonitorings und beschreibt und bewertet die aktuellen Rahmenbedingungen und energiepolitischen Maßnahmen. Der aktuelle Energiebericht ist ab sofort hier >>> einzusehen.
     
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