Bayern gehen mit positiver Stimmung ins Jahr 2010   

erstellt am
12 01. 10

Studie zeigt wachsenden wirtschaftlichen Optimismus der Menschen im Freistaat
München (br) - Auch wenn Politik und Ökonomen für 2010 noch längst keine Entwarnung geben - die Menschen im Freistaat schauen trotz Wirtschaftskrise recht optimistisch ins neue Jahr. Das belegt eine repräsentative Meinungsumfrage des Radiosenders Bayern 1. Fast zwei Drittel der Bayern erwarten für 2010 keine weitere Verschlechterung der allgemeinen wirtschaftlichen Lage in Deutschland: 43 Prozent glauben an unveränderte Verhältnisse, 21 Prozent setzen auf eine eher positive Entwicklung der Wirtschaft, 34 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung. Vor einem Jahr hatten noch fast zwei Drittel der Befragten befürchtet, die wirtschaftliche Lage in Deutschland würde sich verschlechtern (64%).

Auch die Sorge um den Job ist bei den Menschen in Bayern trotz Quelle-Pleite und Kurzarbeit nicht größer geworden. Wie vor einem Jahr geben 79 Prozent an, keine Angst um den eigenen Arbeitsplatz zu haben. Es gibt allerdings regionale Unterschiede: In Franken haben 69 Prozent keine Angst um ihren Job, im Süden des Freistaats dagegen 84 Prozent.

Hat das Krisenjahr 2009 den Bayern aufs Gemüt geschlagen? Wenn überhaupt, dann nur in geringem Maße: Wie vor einem Jahr geben nur vier Prozent der Befragten an, in ihrem Leben eher unglücklich zu sein. 75 Prozent führen ein alles in allem glückliches Leben (Vorjahr: 79%), weitere 21 Prozent bezeichnen sich als weder glücklich noch unglücklich (Vorjahr: 17%). Die höchsten Glücksgefühle lassen sich bei den 30- bis 39-Jährigen messen. In dieser Altersgruppe sind 85 Prozent der Menschen glücklich in ihrem Leben.

Soziale Gerechtigkeit in Deutschland?
Auch eine Frage, die sich in Zeiten der weltweiten Wirtschaftskrise neu stellt: Wie steht es um die Soziale Gerechtigkeit in unserem Land? Müssten die Bayern dazu Schulnoten vergeben, würde nur eine Minderheit die Noten „sehr gut" (4%) oder „gut" (12%) geben. Rund zwei Drittel der Befragten sehen Deutschland beim Thema Soziale Gerechtigkeit im Mittelmaß und benoten den Staat mit „befriedigend" (36%) oder „ausreichend" (29%). Etwa jeder sechste sieht auf diesem Gebiet in Deutschland großen Nachholbedarf und urteilt mit „mangelhaft" (10%) oder „ungenügend" (7%). Insgesamt ergibt sich daraus für Deutschland im Fach Soziale Gerechtigkeit eine „Drei Minus".

Gerecht bezahlt fühlt sich in Bayern allerdings eine Mehrheit von 54 Prozent der Berufstätigen. Vor einem Jahr lag dieser Wert bei 47 Prozent. Der Anteil derjenigen, die sich für ihre Arbeit nicht gerecht entlohnt fühlen, beträgt 24 Prozent (Vorjahr: 27%). Der Rest möchte diese Frage nicht eindeutig beantworten. Auffallend: Bei den Frauen ist der Anteil der Unzufriedenen in der Gehälterfrage mit 30 Prozent besonders groß. Weniger als die Hälfte der berufstätigen Frauen fühlt sich gerecht bezahlt (48%). Bei den Männern liegt der Anteil der Zufriedenen mit 59 Prozent deutlich höher.

Der Klimawandel und sein Einfluss auf das persönliche Verhalten
Über 80 Prozent der Bayern halten den Klimawandel für gefährlich (61%) oder sogar sehr gefährlich (21%). Mehr als zwei Drittel glauben, dass das Wetter in Bayern bereits jetzt vom Klimawandel beeinflusst ist (67%).

Dass es der Menschheit gelingen wird, den Klimawandel auf ein verträgliches Maß zu beschränken, glaubt allerdings nur eine Minderheit von 41 Prozent. Mehr als die Hälfte der Bayern (55%) ist da pessimistisch. Trotzdem geben die meisten der Befragten an, in letzter Zeit ihr persönliches Verhalten geändert zu haben, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten (69%). An erster Stelle steht dabei der Energieverbrauch im Haushalt: 85 Prozent der klimabewussten Bayern geben an, damit sorgsamer umzugehen.

Sind die Menschen bereit, für den Klimaschutz finanziell in die Tasche zu greifen? „In begrenztem Maße ja", sagen zwei Drittel. 27 Prozent sind nicht bereit, dafür persönlich finanzielle Belastungen in Kauf zu nehmen.

Spielt der CO2-Ausstoß beim Autokauf eine Rolle? Zwei Drittel der Bayern, die in letzter Zeit einen Wagen gekauft oder geleast haben, beantworten diese Frage mit Ja. In der Altersgruppe der unter 30-Jährigen sagt dagegen fast die Hälfte der Befragten (49%), die Höhe des CO2-Ausstoßes spiele für sie keine Rolle bei der Auto-Anschaffung.

Für die repräsentative Meinungsumfrage im Auftrag des Bayerischen Rundfunks hat das Institut für Marktforschung mifm München in der Zeit von 12.12. bis 17.12.09 ingesamt 1 000 Menschen in Bayern befragt.
     
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