"Spurensuche"   

erstellt am
25 01. 10

Ein neues Berufsorientierungsmodell für Jugendliche – LR Dr. Peter Rezar: Bezirk Oberpullendorf nimmt mit dem Projekt Vorreiterrolle ein
Eisenstadt (blms) - "Mit 14 Jahren müssen Jugendliche - gemeinsam mit den Erziehungsberechtigten - einen Lehrberuf oder einen bestimmten Schultyp auswählen. Persönliche Fähigkeiten erkennen und Schwächen und Stärken mit der richtigen Berufswahl kombinieren, stellt oft für viele Jugendliche mit 14 Jahren - wie auch für die Erziehungsberechtigten - eine Überforderung dar. Daher soll die Berufsorientierung optimiert werden", so Soziallandesrat Dr. Peter Rezar zur Ausgangslage für das neue Pilotprojekt "Spurensuche". Gestartet wird mit dem neuen Berufsorientierungsmodell, das dann in der Folge auf das gesamte Burgenland ausgeweitet werden soll, im Feber 2010 in der Neuen Mittelschule Kobersdorf.

Im Vorfeld des neuen Pilotprojekts wurde eine Studie über Vermittlungshemmnisse von Jugendlichen im Bezirk Oberpullendorf durchgeführt - eine Forderung darin war die Optimierung von Berufsorientierung in den Pflichtschulen. "Oftmals werden Berufe unter Gesichtspunkten ausgewählt, die den derzeitigen Interessen entsprechen. Burschen wollen Geld verdienen und Mädchen wollen anderen gefallen", berichtet Mag. Shobha Hamann, Geschäftsführerin der Frauenberatungsstelle Oberpullendorf, die das neue Projekt abwickelt und leitet. "Wir wollen Burschen ein anderes Männerbild aufzeigen und soziale und pädagogische Berufsfelder aufzeigen und Mädchen, die sich kaum zu handwerklichen oder technischen Berufen entscheiden, hier über weitere Ausbildungsmöglichkeiten informieren", führt DSA Toni Schuster von der Männerberatung der Caritas, die als Projektpartner fungiert, aus.

Erstmals begleiten Expertinnen und Experten die Jugendlichen bei der Umsetzung des Projekts. "Dabei werden Mädchen und Burschen im zweiten Semester der 3. Klasse und im ersten Semester der 4. Klasse der Neuen Mittelschule bei der Entwicklung eines individuellen Lebensplanes unterstützt", beschreibt DSA Nina Piniel das konkrete Projektziel. Themenschwerpunkte liegen im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung und der Arbeitsmarktorientierung, so die Mitarbeiterin der Frauenberatungsstelle Oberpullendorf. In zwölf themenorientierten Arbeitseinheiten für die NMS Kobersdorf werden die Wahrnehmung der Eigenkompetenz, das Ausloten der Sozialkompetenz, die Orientierung zu Berufs- und Lebensthemen erarbeitet. Ingesamt werden 49 Mädchen und Burschen der 3. Klassen, bzw. ab September 2010 der 4. Klasse, während des Unterrichts begleitet. Die Kosten für das Pilotprojekt belaufen sich auf 22.768 Euro und finden im Rahmen des Territorialen Beschäftigungspakts (TEP) statt. "Ich bin sehr stolz darauf, dass der Bezirk Oberpullendorf mit ‚Spurensuche' eine Vorreiterrolle im gesamten Burgenland einnimmt. Wir bieten mit diesem neuen Berufsorientierungsmodell jungen Menschen in unserer Region eine optimale Betreuung für die Berufs- und Schulauswahl an", so Soziallandesrat Dr. Peter Rezar, der das Modell auch in andere Bezirke ausweiten will, abschließend.
     
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