Alpbach 2010: Dem Klimawandel auf der Spur   

erstellt am
21 01. 10

Paris/Wien (esa) - Mit der Erforschung globaler Klimaveränderungen steht ein topaktuelles Thema im Mittelpunkt der 34. Sommerschule, die von der Agentur für Luft- und Raumfahrt der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG vom 21. Juli bis 5. August 2010 im idyllischen Tiroler Bergdorf Alpbach durchgeführt wird. Der attraktive Spezialkurs lädt hierzu 60 Jungforscher aus den ESA-Mitgliedsländern ein.

Die diesjährige Sommerschule widmet sich dem Leitthema „New Space Missions for Understanding Climate Change“. Hierbei geht es um die Planung neuer Weltraummissionen zum besseren Verständnis des Klimawandels. Die wissenschaftlichen Grundlagen und technischen Problemstellungen für derartige Forschungen werden in Alpbach umfassend behandelt.

Klimaveränderung: Ein Thema voller Brisanz
Das Thema ist hoch brisant. Die fortschreitende Erderwärmung führt zur Häufung extremer Wetterereignisse. Sie bewirkt dramatische Änderungen der natürlichen Ökosysteme und manifestiert sich im beschleunigten Rückzug von Gletschern und polarem Eis.
Zur Messung und Untersuchung des Klimawandels sind Satelliten unentbehrlich. Erdbeobachtungssatelliten, darunter auch die beiden 2009 im Rahmen des Earth Explorer-Programms der ESA gestarteten Sphärenerkunder GOCE und SMOS, liefern regional und global wichtige Klimagrößen. Die Kenntnisse über die Prozesse, die zu diesen Änderungen führen, sind jedoch noch recht lückenhaft.

Hier möchte die Sommerschule einhaken. Anerkannte Experten werden die Teilnehmer durch Vorträge an die Thematik heranführen, ausführlich die wissenschaftlichen Zielsetzungen und technischen Anforderungen herausarbeiten und die wesentlichsten Komponenten des Klimasystems – Atmosphäre, Hydrosphäre, Biosphäre und Kryosphäre – ansprechen. Weitere Vorträge befassen sich mit Anwendungen bestehender Satellitensysteme für die Klimaforschung sowie der Nutzung von Satellitendaten zur Erstellung von Klimamodellen.

Von der Theorie zur Praxis
Nach der Theorie geht es im Workshop-Teil dann an die technische Umsetzung einer innovativen Klimaforschungsmission. Wie in den letzten Jahren bewährt, eifern vier Teams mit jeweils 15 Teilnehmern unter der fachkundigen Anleitung von Tutoren um das wissenschaftlich und technisch attraktivste Missionskonzept, das im Prinzip von einer Weltraumorganisation übernommen werden kann. Dabei sind die Anforderungen hoch, denn die jungen Experten müssen nicht nur die für das wissenschaftliche Ziel nötige Instrumentierung auswählen und beschreiben, sondern auch die Grundkonzeption des Satelliten und seiner Subsysteme erarbeiten, die Umlaufbahn definieren und die voraussichtlichen Kosten der Mission ermitteln.

Die von den Jungforschern entwickelten Szenarien werden am Ende der zehntägigen Veranstaltung von einer Jury hochkarätiger Fachleute individuell nach der Güte der wissenschaftlichen und technischen Ausrichtung und seiner Wettbewerbsfähigkeit begutachtet.


Teilnahmebedingungen und Anmeldung
Veranstalter der Sommerschule sind die Agentur für Luft- und Raumfahrt der FFG in Zusammenarbeit mit der Europäischen Weltraumorganisation ESA und ihren Mitgliedsstaaten. Ein traditioneller Partner ist auch das International Space Science Institute ISSI. Unterstützung kommt ebenfalls von Austrospace, der Vereinigung der österreichischen Weltraumindustrie.

Die Sommerschule findet vom 27. Juli bis zum 5. August 2010 in Alpbach (Tirol) statt. Bewerben können sich Studenten, Doktoranden, Post-Doktoranden sowie junge Wissenschaftler und Ingenieure aus den Mitgliedsstaaten der Europäischen Weltraumorganisation ESA.

Zur Klärung der Kostenübernahme sollten sich die Interessenten an ihre jeweilige nationale Raumfahrtorganisation wenden, die auch für die nationale Auswahl verantwortlich zeichnet.

Anmeldeschluss ist der 31. März 2010. Die Zahl der Teilnehmer ist auf 60 begrenzt. Es werden nur Online-Anmeldungen entgegengenommen.
     
Informationen: http://www.summerschoolalpbach.at    
     
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