Erfindung aus NÖ erobert Pisten und Loipen in den Alpen   

erstellt am
19 01. 10

Hohenberg (nöwpd) - Lästiges Abschnallen von Skiern beim Überqueren von Straßen muss nicht sein. Zwei Techniker aus Hohenberg im Bezirk Lilienfeld haben für Langläufer und alpine Skifahrer den Nordic Slider erfunden - eine kostengünstige Gleitvorrichtung, mit deren Hilfe man Straßen problem- und schadlos überqueren kann.

"Oft muss man beim Langlaufen und Skifahren mit lästigen Straßenquerungen rechnen, wo Schotter und Schmutz die Laufflächen der Skier zerkratzen, wenn man sie nicht abschnallt", erklärt Nordic-Slider-Erfinder und Geschäftsführer Thomas Postl dem NÖ Wirtschaftspressedienst. "Mit Hilfe unserer Überquerungshilfe gleiten die Sportler mit ihren Skiern über beschichtete Rollen, die in Spurrinnen montiert sind. Nordic Slider wird wie eine Entwässerungsrinne in das Fundament der Straße eingebaut. Und im Sommer werden die Rollen mit einem Deckel aus Metall abgedeckt. Mit diesem Patent schaffen wir Komfort und Barrierefreiheit, und die teure Ausrüstung wird geschont",

Anfragen zu diesem innovativen Produkt aus Niederösterreich kommen laut Postl aus dem gesamten Alpenraum: "Wir liefern unsere Straßenüberquerungshilfe vor allem nach Frankreich, in die Schweiz, nach Deutschland und neuerdings auch in die USA. Überall, wo die Besiedlung dicht und wenig Platz vorhanden ist, gibt es auch viele Straßen, die Pisten und Loipen queren. Wer seine teure Skiausrüstung schonen will, muss mit mehrmaligem An- und Abschnallen zurechtkommen."

Die Idee der Überquerungshilfe ist den findigen Langlauffreunden Thomas Postl und Jürgen Seeböck beim gemeinsamen Langlaufen gekommen: "Wir haben uns vor Jahren beim Sporteln über die lästigen Straßenhindernisse geärgert und die Lösung dafür kurzerhand selbst erfunden und auch patentieren lassen."

Immer mehr Skiorte legen laut Postl wert auf Barrierefreiheit und Komfort. Gehbehinderten Sportlern, die mit einem Skischlitten auf Loipen unterwegs sind, bedeuten Straßen ein unüberbrückbares Hindernis. Als geschäftsfördernd erweist sich vor allem auch, dass manche Wintersportgemeinde davor zurückschreckt, teure Unter- oder Überführungen zu bauen.

Das Rollensystem pro Straße kostet je nach der Breite der Alpinspur oder der Langlaufspur 8.000 bis 10.000 Euro. Ist eine Straßenquerung stark frequentiert, reichen zwei nebeneinander eingebaute Einheiten. Die Rollen liegen knapp unter dem Fahrbahnniveau und können je nach Hangneigung auch verstellt werden. Postl und Seeböck liefern das Know-how und Service an ihre Kunden, produziert wird die vorwiegend in Gusstechnik hergestellte Anlage in Deutschland.
     
Informationen: http://www.nordicslider.at    
     
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