Post.Partner gesucht  

erstellt am
26 01. 10

Mehr Post für Österreich
Wirtschaftskammer, Gemeindebund und Post präsentieren neue Service- und Partneroffensive
Wien (post) - Die Österreichische Post AG rückt die Wünsche ihrer Kunden noch stärker in den Mittelpunkt. Als ersten Baustein ihrer Serviceoffensive präsentiert das Unternehmen heute das Post.Partner-Konzept 2010. Es trägt den Wünschen der Kunden nach guter Erreichbarkeit und besseren Öffnungszeiten der Postgeschäftsstellen gerade im ländlichen Raum noch stärker Rechnung. Die Post macht jetzt allen Gemeinden im Rahmen ihrer Partneroffensive ein Angebot: Eine Postgeschäftsstelle für jede Gemeinde. In Kooperation mit dem Österreichischen Gemeindebund und der Wirtschaftskammer Österreich sollen im ganzen Land neue Post.Partner gefunden werden. "Dies ist der erste Schritt unseres Programms für mehr Service und größere Kundennähe der Post", erklärt Post-Generaldirektor Dr. Georg Pölzl.

Eine neue Studie stellt den Post.Partnern Österreichs ein sehr gutes Zeugnis aus. Von 500 Befragten aus jenen Gemeinden, in denen in den letzten Monaten ein Post.Partner eröffnet wurde, zeigen sich 77 Prozent sehr zufrieden oder zufrieden. Besonders die Öffnungszeiten, oft auch am Samstag, sowie die Möglichkeit, die Postgeschäfte mit anderen Erledigungen zu verbinden, werden als die Vorteile angesehen. "Wir wollen dass die Österreicherinnen und Österreicher flächendeckend auf moderne und Service-orientierte Weise mit Post-Dienstleistungen versorgt werden - auch über den gesetzlichen Auftrag hinaus. Daher bieten wir den Gemeinden an, mit uns über die Möglichkeit eines Post.Partners in ihrem Ort zu sprechen. Für unsere Kunden bedeutet das in Zukunft noch mehr Service, noch kürzere Wege, noch längere Öffnungszeiten", startet Pölzl die bundesweite Suche nach neuen Partnern für die Post: "Der Fokus dieser Initiative mit Gemeindebund und Wirtschaftskammer liegt ganz klar auf der Verdichtung unseres Geschäftsstellennetzes und Verbesserung der Serviceorientierung. Die Post trägt damit dem Auftrag des Postmarktgesetzes Rechnung, die flächendeckende und nachhaltige Versorgung mit Post-Dienstleistungen sicher zu stellen."

"Im Rahmen des rot-weiß-roten Erfolgsmodells Post-Partnerschaft leisten heimische Unternehmen in ganz Österreich einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung der Nahversorgung. Rund 420 Post-Partnerschaften zeigen anschaulich, dass es möglich ist, dass Menschen nicht auf Postdienstleistungen verzichten müssen", unterstreicht Wirtschaftskammer-Präsident Dr. Christoph Leitl.

"Die Post-Partnerschaft ist eine wesentliche Unterstützung, dass Nahversorger, etwa lokale Lebensmittelhändler, wirtschaftlich überlebensfähig bleiben. Die Übernahme von Postdiensten stellt eine dreifache Win-Situation dar: Es sichert nicht nur die Versorgung der Bevölkerung mit Postdienstleistungen, sondern die Post.Partner gewinnen zusätzliche Kunden und Einnahmen und die Post kann im Wettbewerb besser bestehen", so Leitl.

"Wir wollen Poststellen aufsperren, statt welche zuzusperren", betont Gemeindebund-Präsident Bürgermeister Helmut Mödlhammer. "Das Ziel ist, dass es bald in jeder Gemeinde eine Poststelle gibt, auch in jenen, in denen es bisher kein Postamt gab." Dies sei einerseits wichtig, damit die Post ihrem Auftrag der flächendeckenden Versorgung mit Postdienstleistungen nachkommen könne. "Es ist vor allem aber auch eine Chance zur Belebung des ländlichen Raums", so Mödlhammer. Leider könne man dauerhaft vermutlich nicht überall verhindern, dass das klassische Postamt geschlossen werden muss: "Es liegt aber auch an uns, aktiv dazu beizutragen, Post.Partner zu finden."

Die Rolle des Gemeindebundes in der gemeinsamen Offensive mit der Post und der Wirtschaftskammer sieht Mödlhammer so: "Wir werden dauerhaft und nachhaltig unsere Bürgermeister/innen über die Möglichkeiten, neue Poststellen zu schaffen, informieren. Die Ortschefs spielen hier eine wichtige Rolle, sie können vieles in der Gemeinde bewegen und mithelfen, geeignete Partner für Poststellen zu finden. Vor allem für jene Gemeinden, in denen es derzeit weder Postamt, noch Post.Partner gibt, ist das eine gute Chance", so Bgm. Mödlhammer.

Erfolgsgeschichte Post.Partner
Dass das Post.Partner-Modell seit Jahren eine Erfolgsgeschichte ist, ist laut Dr. Herbert Götz, im Vorstand der Post für das Filialnetz zuständig, längst bewiesen. Allein seit Sommer letzten Jahres wurden mehr als 200 Post.Partner eröffnet. Die Österreichische Post AG betreibt somit erfolgreich insgesamt 419 Filialen gemeinsam mit Post.Partnern, zusätzlich zu den 1.133 selbstgeführten Postfilialen. Seit einer Vertragsänderung im Vorjahr verfügen die Post.Partner über ein erweitertes Produktportfolio, sie bieten nun die gleichen Dienstleistungen wie ein Kleinpostamt an.

"Nun treten wir - gemeinsam mit unseren Partnern Gemeindebund und Wirtschaftskammer - in den Dialog mit Gemeinden und Wirtschaftstreibenden. Uns ist es wichtig, aktiv auf die Bürgermeister zuzugehen und gemeinsam die optimale Lösung für die lokale Postversorgung zu finden", führt Götz aus. Und ergänzt: "Gleichzeitig starten wir aber auch im gesamten Filialnetz weitere Serviceverbesserungen, sowohl bei den Post- als auch bei den Bankdienstleistungen. Wir erweitern beispielsweise das Produktportfolio und die Öffnungszeiten".

Über Post.Partner
Post.Partner sind lokale Nahversorger wie Lebensmittelgeschäfte, Trafiken, Apotheken oder auch öffentliche Stellen. Sie übernehmen für die Post die Abwicklung der Filialdienste und werden dafür bezahlt. Das Vergütungsmodell wurde deutlich verbessert. Seit 2009 übernimmt die Österreichische Post die EDV-Kosten der Post.Partner in der Höhe von etwa 800 Euro jährlich. Zusätzlich bietet die Post ihren Partnern eine Qualitätsprämie von bis zu 3.000 Euro im Jahr und ein Umsatzplus über den Verkauf der Postdienste von durchschnittlich 15.000 Euro im Jahr. Die Vergütungen für die erbrachten Leistungen erfolgen zu klar definierten Povisionssätzen, die jährlich der Inflationsrate angepasst werden (derzeit beispielsweise knapp 20 Cent pro Annahme eines Briefes. 98 Cent für die Annahme und 72 Cent für die Abgabe eines Pakets).

Informationen: http://www.post.at/postpartner

 

Post-Partnersuche läuft wieder auf Zusperrwelle hinaus
Schönpass: ÖVP-Gemeindebund unterstützt neuen Anschlag auf Postversorgung
Linz (spoö) - "Die großspurige Ankündigung der Post, für jede Gemeinde eine Poststelle zu schaffen, mag im ersten Moment gut klingen, ist aber eine gefährliche Drohung. Das Postpartner-Konzept würde zwangsläufig neue Postamtssperren und Kündigungen bedeuten", stellt die Landesvorsitzende des SPÖ-Gemeindevertreterverbandes (GVV), Bürgermeisterin Rosemarie Schönpass, zur jüngsten Ankündigung von Post, Wirtschafts- und Gemeindebund fest.

In den Gemeinden, die ohne Postamt dastehen oder denen eine Sperre droht, ist die Suche nach Postpartnern bisher meist kläglich gescheitert. Jetzt dreht die Post den Spieß um und sucht auch dort nach Partnern, wo es noch ein Postamt gibt. Findet sich jemand, der sich ein Zubrot verdienen will, kann das Postamt zugesperrt werden. Im schlimmsten Fall könnte das dazu führen, dass es nur noch in den Ballungsräumen vollwertige Postämter gibt. "Wenn ÖVP-Gemeindebundpräsident Mödlhammer gemeinsam mit Postgeneral Pölzl und Wirtschaftsbundchef Leitl diese Zusperrstrategie propagiert, handelt er damit eindeutig gegen die Interessen der Gemeinden!", so Schönpass.

"Das geht klar gegen die Kundeninteressen!", hält Schönpass fest. "Die Postgewerkschaft hat schon wiederholt darauf hingewiesen, dass Postpartner nur 10 bis maximal 15 Prozent jener Dienstleistungen anbieten können, die ein Postamt erbringt. Das Postpartner-Konzept ist auf keinen Fall nachhaltig, sondern extrem kurzsichtig und durchschaubar. Es geht der Post ums Zusperren und um Kündigungen. Ein Postpartner, der jetzt einsteigt, kann aber jederzeit zusperren und die Gemeinde steht ohne postalische Versorgung da. Angesichts des Greißlersterbens und der anhaltenden Wirtschaftskrise in vielen Branchen ist das eine akute Gefahr".

Die SPÖ Oberösterreich trete weiter massiv gegen jede Verschlechterung der Postversorgung in Oberösterreich auf, bekräftigt die GVV-Landesvorsitzende.

 

Deimek: Post schließt sich selbst - Neues Postmarktgesetz macht's möglich
Wirtschaftskammer und Gemeindebund assistieren beim Kahlschlag
Wien (fpd) - Die Post hat eine neue Offensive für mehr Post-Partner angekündigt. FPÖ-Konsumentensprecher NAbg. Gerhard Deimek erkennt zwischen den Zeilen des Marketing-Textes die Ankündigung, zahlreiche weitere Postämter zu schließen: "Die Initiative ist der erste Schritt der radikalen Umsetzung des neuen Postmarktgesetztes. Die Post kann jede Filiale zusperren, wenn sie einen Post-Partner als Ersatz findet." Ein Blick nach Deutschland zeige, welche Zukunft uns die grenzenlose Liberalisierung öffentlicher Dienstleistungen bringe: "Dort wird schon berichtet, dass bis 2012 sämtliche Filialen verschwinden werden."

Für Deimek ist ein Post-Partner beim Greißler, Trafikanten oder Autohändler kein gleichwertiger Ersatz für ein Postamt: "Das kann für die Kunden nur ein Qualitätsverlust sein. Das ist schon daran erkennbar, dass die Post-Partner in einem Schnellsiedekurs von drei Tagen eingeschult werden - so schnell geht das nicht einmal bei irgendwelchen halbseidenen Keilervertrieben."

Besonders perfide findet Deimek, dass sich auch noch die Wirtschaftskammer und der Gemeindebund für die hinterhältige Marketing-Aktion der Post einspannen lassen. Offenbar würden beide auch finstere Hintergedanken verfolgen: "Die Gemeinden, die negativ bilanzieren, können dann leicht vom Land an die Kandare genommen werden, indem sie unter Druck gesetzt werden, im Gemeindeamt einen Postpartner einzuquartieren." Für Wirtschaftskammer-Präsident Leitl sei wohl die Hoffnung auf neue Mitglieder die Triebfeder: "Wenn sich künftig alle Postler als Post-Partner selbständig machen müssen, um irgendwie ihren Job zu erhalten, kann Leitl wieder eine tolle Unternehmensgründungsstatistik präsentieren und schwimmt in noch mehr Zwangsbeiträgen der Mitgliedsbetriebe."

Deimek fordert, dem wilden Treiben rasch Einhalt zu gebieten: "Die Post führt uns dankenswerterweise schonungslos vor, wohin die Liberalisierung führt. Daher ist es Zeit, die Notbremse zu ziehen und eine Mindestversorgung durch Postämter - nicht Post-Partner - gesetzlich festzuschreiben."

 

 Moser: Post-Ausbau-Andeutungen von Gemeindebund und WKÖ unehrlich
Postgesetz von SPÖ und ÖVP ist Zusperr-, nicht Ausbaugesetz
Wien (grüne) - "Das neue Postservice-Abbaugesetz der SPÖ-ÖVP-Regierung zeigt Wirkung: Kaum ist das Gesetz in Kraft getreten, werden schon vom Burgenland bis nach Tirol die Postämter dutzendweise in Frage gestellt. Zugleich plauschen Post-, Gemeindebund- und Wirtschaftskammer-Spitze vollmundig über angebliche Ausbaupläne des Postservices in jeder Gemeinde. Zusperrkonzert durchziehen und zugleich vom Ausbau reden - unglaubwürdiger gehts nicht mehr!", kritisiert Gabriela Moser, Infrastruktursprecherin der Grünen."Auch mit noch so vielen vorgeschickten Interessenvertretern und noch so dick aufgetragenem PR-Latein wird es der Regierung und insbesondere Post-Ministerin Bures von der SPÖ nicht gelingen, das völlige Versagen beim Sichern der Postversorgung in den Regionen zu verschleiern".

"Wer es mit einer anständigen Basis für Leben und Wirtschaften in der Region ernst meint, versucht nicht den Menschen mit Halbwahrheiten und PR-Nebel zu kommen, sondern müsste ein dichtes Netz vollwertiger Post-Servicestellen gesetzlich sichern. Genau hier hat die Regierung aber mit dem neuen Postmarktgesetz völlig versagt. Das freut vielleicht die Aktionäre der Post AG, die offenbar auch der SPÖ wichtiger sind als die Anliegen der Postkunden und Bediensteten. Für die betroffenen Menschen und Unternehmen in den unzähligen Gemeinden mit Post-Rückbau wären aber konkrete Taten statt Dampfplaudereien wichtiger" so Moser.
 

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