Walser: Bildung in Österreich bis zur Uni vererbbar   

erstellt am
05  02. 10

Schmied muss für sozial gerechte Schule sorgen
Wien (grüne) - "Nur das deutsche Bildungssystem ist ähnlich ungerecht wie das österreichische und bevorzugt Kinder reicher Eltern", weist Harald Walser, Bildungssprecher der Grünen, auf einen traurigen Rekord hin. Der Rohbericht der "Studierenden-Sozialerhebung 2009" belegt, dass dieses soziale Gefälle bis auf die Universitäten und Fachhochschulen durchschlägt, wo der Anteil an StudentInnen aus einkommensschwachen Schichten in den letzten zehn Jahren von 26 auf 19 Prozent gesunken ist.

Das werde auch durch Detailuntersuchungen der PISA-Studie belegt: Akademikerkinder werden AkademikerInnen, Arbeiterkinder werden ArbeiterInnen. Schmied muss für sozial gerechte Schule sorgen. "Der familiäre Hintergrund hat sogar Einfluss auf die Leistungsbeurteilung. Bei gleicher Leistung bekommen Kinder aus sozial schwachen Familien tendeziell schlechtere Noten", so der Grüne Bildungssprecher: "Unterrichtsministerin Schmied muss rasch gegensteuern und verhindern, dass Kinder maximal jenen Bildungsabschluss erreichen, den ihre Eltern geschafft haben." Bildungsstandards und eine Reform der Leistungsbeurteilung können helfen, die soziale Selektion in den Schulen zu mindern. Dazu gehört: Die Abschaffung der Schulnoten in der Volksschule und die Einführung von Bildungsstandards in allen Schulstufen.

Die Selektion beginne also lange vor dem möglichen Eintritt in eine Universität oder Fachhochschule. "Die ÖVP muss ihre Blockadepolitik im Bildungsbereich endlich aufgeben und zu einer grundlegenden Reform bereit sein. Wir brauchen die gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen und ganztägige Angebote", so Walser abschließend.
     
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