Qualitätsrindfleisch aus Oberösterreich boomt   

erstellt am
18  02. 10

Linz (lkoö) - Die oberösterreichischen Bauern setzen bei der Produktion von Rindfleisch auf Qualität. „Etwa 35 Prozent des in Oberösterreich erzeugten Rindfleisches wird bereits nach definierten Qualitätsstandards produziert und anschließend über Qualitäts- und Markenprogramme vermarktet“, so der Präsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich, Ökonomierat Hannes Herndl. Die wichtigsten Qualitätsprogramme: AMA-Gütesiegel, Premium-Rind und das Bio-Jungrind.

Bereits etwa 1.900 Rinderhalter in Oberösterreich produzieren ausschließlich Rindfleisch für das AMA-Gütesiegel. Bezogen auf ganz Österreich haben die oberösterreichischen Rinderbauern in diesem Segment damit einen Anteil von etwa 33 Prozent. Von diesen 1.900 Betrieben nutzen 1.130 Betriebe die Möglichkeit der organisierten Vermarktung über die Österreichische Rinderbörse.

Die Rinderbörse konnte im Jahr 2009 knapp 9.500 AMA-Gütesiegel-Jungstiere absetzen. Zudem wurden durch die Rinderbörse im vergangenen Jahr 4.300 „PREMIUM-Jungstiere“ vermarktet, die speziell in die heimische Gastronomie gehen. Für Konsumenten, die auf Rindfleisch aus biologischer Haltung Wert legen wird das Bio-Jungrind als Spezialprodukt angeboten: Rund 550 oberösterreichische Biobetriebe haben im Jahr 2009 über die Rinderbörse knapp 4.000 Bio-Jungrinder vermarktet.

Der Vergleich zeigt, dass die Vermarktung von Qualitätsrindfleisch in Oberösterreich in den letzten fünf Jahren eine äußerst positive Entwicklung genommen hat: 2004 wurden etwa 10.600 AMA-Gütesiegel- bzw. Premium-Jungstiere abgesetzt, 2009 insgesamt 13.800. „Beim Bio-Jungrind wird die Entwicklung noch deutlicher: Die Zahl der vermarkteten Tiere stieg in den letzten fünf Jahren um mehr als 2000 also um etwa 50 Prozent an“, veranschaulicht Herndl.

Qualitätsproduktion auf allen Stufen
Bei den Qualitätsprogrammen, wie sie von den oberösterreichischen Rinderbauern verstärkt genutzt werden, sind sämtliche Produktions- bzw. Verarbeitungsstufen (Futtermittelproduzenten, Landwirt, Schlacht- und Zerlegebetriebe, Lebensmittelhandel) in die Qualitätssicherung integriert – eine Vernetzung in der Zusammenarbeit, die sich seit Jahren bewährt. Die Vermarktungszahlen unterstreichen den Erfolg: Etwa 60 Prozent des über die Österreichische Rinderbörse vermarkteten Rindfleisches wird bereits nach Qualitätsprogramm-Standards produziert.

Qualitätsprogramme garantieren: Heimisches Rindfleisch in Top-Qualität
Für den Verbraucher liegt der Mehrwert von Fleisch aus Qualitätsprogrammen wie dem AMA-Gütesiegel oder dem PREMIUM-Rind in der gesicherten inländischen Herkunft und in einer gleichbleibend hohen Qualität durch hohe Standards in den Produktionsbestimmungen.

„Während Rindfleisch über viele Jahre für den Konsumenten ,anonym‘ war, kann er nun sicher sein, dass er auch garantiert heimisches Rindfleisch in Top-Qualität kauft“, unterstreicht Präsident Herndl.

Dem Bauern wird der Mehraufwand, der mit der Erzeugung solch hoher Qualitäten verbunden ist, durch höhere Verkaufserlöse abgegolten.

Die zunehmende Internationalisierung verstärkt beim Konsumenten den Wunsch nach einer klaren Herkunftskennzeichnung. „Regional-typische Lebensmittel bedeuten nicht nur Genuss, sondern auch Identität und Zugehörigkeit“, so Herndl.

Garantierte Herkunft, Qualität und Sicherheit sind daher die Eckpfeiler der Markenprogramme. Alle in der Produktions- und Vermarktungskette Beteiligten verfolgen das Ziel einer klaren Kennzeichnung. Gewährleistet wird konstant hohe Qualität und Herkunft - unabhängig von Marktlage und Aktionspolitik.

Heimisches Rindfleisch in der österreichischen Gastronomie verstärkt nachgefragt
Im Lebensmitteleinzelhandel wird – gemäß den Verbraucherwünschen – bereits seit längerem fast ausschließlich österreichisches Rindfleisch angeboten. „Der Konsumpatriotismus der Österreicher sowie das hervorragende Image lässt nun auch die oberösterreichische Gastronomie vermehrt auf inländisches Qualitätsrindfleisch zurückgreifen“, freut sich Präsident Herndl über die besonders positive Entwicklung der Rindfleischmarke PREMIUM-Rind im Verkauf an die Gastronomie. Mit dem Einstieg eines neuen Vertriebspartners für diese Marke kann den heimischen Wirten flächendeckend Qualitätsrindfleisch aus Oberösterreich angeboten werden. Die Wirte wissen die gleichbleibend hohe Qualität des Produktes zu schätzen, die den Gast gerne zu einem saftigen Rinderbraten oder Tafelspitz greifen lässt. Insgesamt sieht die Landwirtschaftskammer Oberösterreich aber im Segment des sogenannten „Außer Haus Verzehrs“ (Gastronomie, Großküchen) noch erhebliches weiteres Absatzpotenzial.

Rinderhaltung schafft Landschaft
„Rinderhaltung dient nicht nur der Erzeugung von hochwertigen Lebensmitteln sondern trägt auch zur Gestaltung und Erhaltung unserer Kulturlandschaft wesentlich bei. Ohne Rind gibt es keine Wiesen, Weiden und Almen“, betont Herndl. Gerade in Oberösterreich, das mit 580.000 Rindern in rund 18.500 rinderhaltenden Betrieben (Milch- und Fleischproduzenten), das mit Abstand produktionsstärkste Bundesland ist, spielen die Rinder bei der Erhaltung des Landschaftsbildes eine besonders große Rolle.
     
Informationen: http://    
     
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