Wohnen für ein langes Leben   

erstellt am
24  02. 10

Erstes österreichisches Großprojekt für Ambient Assisted Living startet in Linz-Pichling
Wien/Linz (beko) - Vor knapp zwei Jahren begann die EU-Initiative "Wohltuendes Altern in der Informationsgesellschaft", nun startet das erste innovative Großprojekt für Ambient Assisted Living (AAL) in Österreich. Die Stadt Linz, das Land Oberösterreich, die GWG und die BEKO Engineering & Informatik AG setzen erstmals ein Konzept um, das Menschen ermöglicht, selbständig länger als bisher in den eigenen vier Wänden zu leben. Im Rahmen des Betreubaren Wohnens in Linz-Pichling werden 25 Wohneinheiten mit den assistiven Technologien und Services des BEKO HOMEBUTLER ausgestattet und Mitte des Jahres den BewohnerInnen übergeben.

Aufgrund des demographischen Wandels stellte sich die Projektgruppe rund um die Stadt Linz und BEKO die Frage, wie kann in Zukunft die Lebensqualität im Alter sichergestellt werden bzw. was bringt Menschen dazu, die vertraute Umgebung freiwillig oder unfreiwillig zu verlassen. Vor ca. zehn Jahren forcierte die Politik den Ausbau der mobilen Dienste - das war aber nur der erste Schritt. In weiterer Folge sollen Eigenheime mithilfe unterstützender Technologien soweit aufgerüstet werden, dass man deutlich länger in den eigenen vier Wänden wohnen kann und in der vertrauten Umgebung bleibt. Ein intelligentes Gesamtkonzept aus assistiver Technologie und Dienstleistungen, im Fachjargon AAL, versteht sich als erweiterte Barrierefreiheit für den Alltag.

"Es ist vor allem die Vergesslichkeit, die zu Unsicherheiten und im Anschluss zu Ängsten führen. Und Ängste beeinflussen die Lebensqualität, aber sie bewegen auch Menschen dazu, den Schritt in Altersheim zu tun. Mit dieser intelligenten Gesamtlösung geben wir den Menschen wieder ein Stück Sicherheit zurück", sagt DI Ingmar Goetzloff, Leiter Competence Center Smart Home Solutions bei BEKO.

Sicherheit groß geschrieben: Ein zentraler Ein-Aus-Schalter dreht beim Verlassen der Wohnung automatisch alle kritischen Stromkreise und den Wasserzufluss ab. Ein Nachtlicht sorgt dafür, dass der Weg bis ins Badezimmer ausgeleuchtet wird. Bewegungsmelder lösen den Einbruchsschutz aus und erlauben eine selbständige Alarmierung von Nachbarn, Angehörigen oder der Rettungsleitstelle im Falle von kritischen Lebenslagen aufgrund von Inaktivität. Eine Herdplattenkontrolle, die Rufhilfe und Brandmelder runden das Sicherheitspaket ab.

Technik alleine hilft nur bedingt: Erst die Kombination mit abgestimmten Dienstleistungen, wie etwa der Rufhilfe, der Lebensmittelzustellung, der Betreuungsorganisation vor Ort, dem Essen auf Räder sowie einer Hotline trägt nachhaltig zur Verbesserung der Lebensqualität bei.

Neue Medien und soziale Kontakte: Durch den Einsatz vom HOMEBUTLER, der über einen Fernseher und einer vorgeschalteten Set-Top-Box einfachst installierbar ist, erweitert sich die Möglichkeit der sozialen Kontakte beträchtlich. Essen auf Räder, Lebensmittel, oder auch die Homepage der Stadt Linz und Veranstaltungen der betreuenden Organisation vor Ort können zusätzlich auch über das Medium TV/Internet mit einer simplifizierten Fernbedienung bestellt und angesehen werden. Für sehbeeinträchtigte Menschen steht eine Sprachausgabe zur Hilfe bereit.

Den Dienstleistern der Hilfs- und Gesundheitsorganisationen bzw. kommerziellen Anbietern steht ein vereinfachter neuer Kommunikationskanal zu den eigenen Klienten zur Verfügung, der effizientere Administration und Abläufe bietet.

"Als Bauträger stehen neben modernen zukunftsgerichteten Wohnbau und attraktive Sa-nierungen vor allem zwei wichtige Aspekte ganz weit oben: Service und Komfort. Daraus ergibt sich für uns ein nachhaltiger sozialer Gedanke, der vor allem auch die Belange der jungen Familien und SeniorInnen fokussiert. Mit diesem Projekt ist ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung der Wohnungswirtschaft, die wir maßgeblich mitgestalten wollen, gelungen", erklärt Dir. Hermann Friedl von der GWG.

Die wissenschaftliche Begleitung des Projektes erfolgte durch das Institut für Altersöko-nomie/Wirtschaftsuniversität Wien und das Institut für Marketing und Strategieberatung - Innsbruck, die nach einem Beobachtungsjahr Aufschluss darüber geben, welche sozial-politischen Effekte erreicht wurden und wie eine für die breite Masse geeignete sozial-verträgliche Lösung aussehen kann.

Weitere mitwirkende Partner sind die Betreuungsorganisation Miteinander GmbH; der Arbeiter Samariterbund; die gespag / Oö. Gesundheits- und Spitals-AG - GesundheitsInformatik; die Energie AG Customer Services; Moeller Gebäudeautomation; Plejaden; die Caritas für Menschen mit Behinderungen; die SPAR AG; Elektro Karrer und modernfamilies.net.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie durch das FFG Programm benefit gefördert.
     
Informationen: http://www.homebutler.at    
     
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