Viechereien und allzu Menschliches   

erstellt am
24  02. 10

Eine Auseinandersetzung mit der Widersprüchlichkeit des Seins in der Galerie grenzART
Hollabrunn (grenzart) - Die neue, vom Künstler-Duo "ML" konzipierte Ausstellung in der Hollabrunner Galerie grenzART umkreist Stimmungen und Widersprüche als Teil des (Zusammen-)Lebens auf dieser Welt. Einerseits durch eine atmosphärische Annäherung an das Absurde, Zwanghafte, Fehlgeleitete und Hoffnungslose; andererseits kommt auch der Humor nicht zu kurz und bietet der Poesie der Lächerlichkeit und Satire Raum zur Entfaltung.

In unterschiedlicher Bildsprache setzen sich die gebürtige Salzburgerin Micha Löhe, Norbert Mayerhofer, Franz Seitl sowie die Kärntner Egidius Golob und Rupert Wenzel mit der Widersprüchlichkeit des Seins auseinander.

Auf den ersten Blick scheinen es farbenfrohe Phantasiewelten zu sein, die da im bunten Duktus mal spontan dahingemalt, mal surreal daherkommen. Hinter der Oberfläche findet sich allerdings eine schonungslose Dechiffrierung von Missverständnissen und fordert den Betrachter auf, Stellung zu beziehen und der eigenen Wahrheit auf die Spur zu kommen.

Rupert Wenzels "Kopf-Füßler" reduzieren den Menschen nur noch auf den - vermeintlichen - Verstand. Parallel dazu evolutionieren die "Viecher" und halten dem Menschen einen Spiegel vor; wie Egidius Golobs "Pipi-Hühner", die im Mist menschlicher Selbstgefälligkeiten scharren. Lady Gakka macht das, was ihr Name verspricht. Norbert Mayerhofer lässt den Menschen an seinem inneren Raubtier-Wesen scheitern. Da springt schon mal ein Raubfisch aus dem Cocktail-Glas. Beim Künstler-Duo ML verwandeln Quallen die Welt in ein Meer der Vermehrung, während bei der In-Vitro-Fertilisation einer neuen Frauenrasse ein Problem auftaucht. Micha Löhes Protagonisten machen in ruhigen, farbig dichten Bildern hinter in all den Wirrungen den Wunsch nach Harmonie spürbar und das Chaos kehrt in sich selbst zurück.
     
Informationen: http:/www.grenzart.org    
     
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