Stift Klosterneuburg revitalisiert den Silbersee   

erstellt am
23  02. 10

Klosterneuburg (stift-klosterneuburg) - Der Silbersee bei Höflein drohte auszutrocknen - nun bereitet das Stift auf Wunsch der Stadtgemeinde Klosterneuburg und der Anrainer seine Sanierung vor. Da die entsprechenden Bescheide vorliegen, kann im Spätherbst 2010 mit der Arbeit begonnen werden.

Seit der Vertiefung der Schifffahrtsrinne der Donau nach dem Bau des Kraftwerkes Greifenstein trocknet der Silbersee, ein ehemaliger Nebenarm der Donau, langsam aber stetig aus. In den letzten Jahren war die Wasserfläche von 30.000 auf 3.000 m2 geschrumpft, bei Niedrigwasser begann der verbliebene See zu kippen, vereinzelt trat bereits eine Geruchsbelästigung auf. Anrainer und Spaziergänger wollten das Gewässer erhalten - doch entsprechende Maßnahmen kosten Geld, das niemand zur Verfügung stellen wollte.

Auch das Stift Klosterneuburg als Grundbesitzer scheute aus verständlichen Gründen bisher die Kosten, denen keinerlei wirtschaftlicher Nutzen gegenüberstand. Doch nun gelang es, bei der Verhandlung um die Wasserrechts- und Naturschutzbescheide in enger Kooperation mit der Stadt Klosterneuburg eine Lösung zu finden. Wesentlicher Eckpunkt dabei: Der Verkauf des ausgebaggerten Schotters soll die Revitalisierung fi- nanzieren. "Es wird zwar nur ein Nullsummenspiel - aber nach unseren Berechnungen müsste es sich ausgehen", meint man im Stift.

Weitere Eckpunkte: Die Wasserfläche wird wieder auf die ursprüngliche Größe von ca. 30.000 m2 gebracht. Auf dieser Fläche wird der Bewuchs entfernt und auf die notwendige Tiefe - bis zum anstehenden Flysch - ausgebaggert, um die Wasserqualität zu gewährleisten.

Gearbeitet soll nur im Winter werden, wenn der Boden hart genug ist und die Anrainer möglichst wenig belästigt werden. Ein Verkehrskonzept - das gleichfalls auf eine geringe Belastung der Anrainer abzielt - ist in Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen der Stadtverwaltung im Entstehen und wird fixiert, wenn die ausführenden Firmen feststehen. Dann wird zunächst das Projekt - gemeinsam von Stift und Stadt - der Bevölkerung vorgestellt (für die Anrainer ist für den 13.4.2010 eine Informationsversanstaltung vorgesehen, zu der noch extra eingeladen wird) und eine entsprechende Informationstafel aufgestellt, um Irritationen und Gerüchte zu vermeiden. Im nächsten Winter kann mit den Arbeiten begonnen werden, nach zwei Saisonen sollten die Arbeiten abgeschlossen sein. Dann folgt nur noch die naturnahe Gestaltung der Böschungen mit Aufforstung von über 13.000 m2 mit Weiden und der Silbersee wird als revitalisiertes Gewässer wieder in alter "Pracht" die Spaziergänger erfreuen.

Bei den derzeit durchgeführten Schlägerungen im Bereich des Silbersees handelt es sich um eine normale forstwirtschaftliche Aktion, wie sie bis zu einem Ausmaß von bis zu 500 m2 durchgeführt werden. Sie steht nur insoferne mit der Revitalisierung des Silbersees in Zusammenhang, als eine Zone ausgewählt wurde, in der durch Suchschlitze die genaue Zusammensetzung des Bodenmaterials untersucht werden soll.
     
Informationen: http://www.stift-klosterneuburg.at/    
     
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