Sieger- und Verlierergemeinden im NÖ Tourismus 2009   

erstellt am
08  03. 10

St. Pölten (nöwpd) - Der NÖ Tourismus hat im vergangenen Jahr mehr als 6,4 Millionen Nächtigungen verzeichnet. Gegenüber 2008 war das ein leichter Rückgang um 1,3 Prozent. Die landesweite Bilanz setzt sich freilich aus der Summe von zum Teil sehr unterschiedlichen Ergebnissen aus den einzelnen Gemeinden zusammen. Der NÖ Wirtschaftspressedienst hat sich einige interessante Zahlen im Detail angesehen.

Waldviertel: Moorbad Harbach, die größte Tourismusgemeinde in der Region, hat mit rund 246.000 Nächtigungen im vergangenen Jahr ein um 2,9 Prozent schwächeres Ergebnis erzielt als 2008. Dagegen sind in anderen Gemeinden die Übernachtungszahlen dank neuer Beherbergungsbetriebe geradezu explodiert: Ottenschlag hat 2009 die Zahl seiner Nächtigungen auf 62.000 mehr als versechsfacht, Traunstein auf 53.000 fast verdreifacht und die Stadt Horn - ein zentraler Schauplatz der letztjährigen NÖ Landesausstellung - auf 23.000 nahezu verdoppelt.

Auch Raabs/Thaya hat die Landesschau 2009 zu einem Anstieg der Übernachtungszahlen um satte 65 Prozent auf 35.000 verholfen. Schöne Zuwächse gab es auch in Groß Gerungs (plus 8,3 Prozent auf 94.000 Nächtigungen) und Zwettl (plus 8,8 Prozent auf knapp 60.000).

Weniger gut lief es in Langenlois (minus 6,8 Prozent auf 49.000), Bad Großpertholz (minus 8,2 Prozent auf 38.000) und Gars/Kamp (minus 13,8 Prozent auf 34.000 Nächtigungen). Arg gebeutelt wurde Litschau: minus 24,1 Prozent auf 37.000 Übernachtungen.

Weinviertel: Bad Pirawarth - die größte Tourismusgemeinde im nordöstlichen Niederösterreich - konnte 2009 die Zahl der Übernachtungen konstant halten und erreichte so wie in der Vorperiode knapp 98.000. Mäßig sind dagegen die Ergebnisse in jenen Gemeinden ausgefallen, wo Beherbergungsbetriebe mit hohem Qualitätsstandard stehen. Sie hat offenbar die Wirtschaftsflaute getroffen: In Laa/Thaya sackte die Zahl der Nächtigungen um 7,4 Prozent auf 66.000 ab, in Retz um 6,6 Prozent auf knapp 28.000 und in Poysdorf um 9,2 Prozent auf rund 21.000.

Wienerwald: Als Flaggschiff erwies sich hier erneut die Kurstadt Baden, die zwar ein Minus von sieben Prozent auf 404.000 Nächtigungen hinnehmen musste, ihre Position als klare Nummer eins unter den NÖ Tourismusgemeinden aber verteidigen konnte. Beeindruckend das Ergebnis des benachbarten Bad Vöslau, wo die Übernachtungszahlen dank zusätzlicher Beherbergungskapazitäten um fast 17 Prozent auf 130.000 in die Höhe geschnellt sind. Auch Traiskirchen verbuchte einen signifikanten Anstieg um 12,2 Prozent auf über 41.000 Nächtigungen.

Ebenfalls prächtig geschlagen haben sich im Tourismusjahr 2009 die beiden Babenbergerstädte Klosterneuburg und Mödling: Klosterneuburg erreichte 110.000 Nächtigungen (plus 8,7 Prozent), Mödling fast 33.000 (plus 4,4 Prozent). Negativer Ausreisser in der Region war die Gemeinde Vösendorf, die der Krise des Wiener Städtetourismus nicht entkommen konnte und mit nur noch 192.000 Übernachtungen ein kräftiges Minus von 20,3 Prozent eingefahren hat.

Mostviertel: Unterschiedliche Ergebnisse brachte die Tourismusbilanz 2009 den Wintersporthochburgen in der Region. Während Göstling/Ybbs mit dem Hochkar im Vorjahr lediglich 114.000 Nächtigungen erzielt hat (minus 4,9 Prozent), verbuchten Gaming mit Lackenhof/Ötscher und Annaberg schöne Zuwächse. Gaming kam auf 85.000 Übernachtungen (plus 4,3 Prozent), Annaberg auf fast 47.000 (plus 4,6 Prozent).

Größte Tourismusgemeinde im Mostviertel ist mittlerweile die NÖ Landeshauptstadt St. Pölten, die einen Anstieg um 5,7 Prozent auf mehr als 134.000 Nächtigungen erreichen konnte. Waidhofen/Ybbs, die zweite Statutarstadt in der Region, hat im Vorjahr mit fast 86.000 Übernachtungen nahezu dasselbe Ergebnis wie 2008 erzielt. Amstetten dagegen hat im Vorjahr 14,6 Prozent seiner Nächtigungen eingebüßt und hält nun bei nur noch 32.000.

Positive Zahlen melden wiederum Kleinzell (plus 8,2 Prozent auf 55.000 Übernachtungen), Lunz/See (plus 3,1 Prozent auf über 35.000) und Neuhofen/Ybbs, das mit einem Zuwachs von 20 Prozent auf über 27.000 Übernachtungen einen weiten Sprung nach vorn getan hat. Im äußersten Westen des Landes hingegen verlor St. Valentin jede fünfte seiner Nächtigungen und kam im Vorjahr nur noch auf knapp 32.000.

Wiener Alpen in NÖ: Bad Schönau, bei den Übernachtungszahlen das touristische Zugpferd im Süden Niederösterreichs, erreichte im Vorjahr mehr als 241.000 Nächtigungen - ein leichtes Plus um 0,3 Prozent. Wieder nach vorn katapultiert hat sich Reichenau/Rax: plus 27,1 Prozent auf über 117.000 Übernachtungen. Auch Grimmenstein kann mit seinen 89.000 Nächtigungen - fast dasselbe Ergebnis wie 2008 - zufrieden sein.

Unter den Verlierern in der Tourismusregion finden sich die bekannten Gemeinden Semmering (minus 5,8 Prozent auf rund 92.000 Übernachtungen) und Puchberg/Schneeberg (minus 6 Prozent auf 88.000). Kräftig Federn lassen musste die Metropole im NÖ Süden, die Stadt Wiener Neustadt: Ihre Nächtigungszahlen rasselten um 16,2 Prozent auf 87.000 hinunter.

Donau Niederösterreich: An der Spitze des Rankings findet sich die der Tourismusregion zuzuzählende Stadt Schwechat, deren Flughafen-Hotels im Vorjahr einen Rückgang bei den Nächtigungen um 6,9 Prozent auf 254.000 hinnehmen mussten. Zu den Gewinnern von Donau Niederösterreich gehören u.a. die Städte Krems (plus 0,8 Prozent auf 206.000 Nächtigungen) und Tulln (plus 0,4 Prozent auf 87.000) sowie die Gemeinden Bad Deutsch-Altenburg (plus 6,3 Prozent auf fast 69.000), Weißenkirchen in der Wachau (plus 6 Prozent auf 40.000) und Rossatz-Arnsdorf (plus 2,9 Prozent auf knapp 31.000 Nächtigungen).

In der Wachau wieder konsolidiert hat sich anscheinend Emmersdorf, das 2009 wie in der Vorperiode rund 42.000 Übernachtungen erreicht hat. Den weitesten Sprung nach oben machte die Römerstadt Mautern: Mehr als 16.000 Nächtigungen waren um ein Drittel mehr als 2008.

An der Donau auf der Verliererseite befinden sich u.a. Spitz (minus 9,1 Prozent auf 76.000 Nächtigungen), Dürnstein (minus 7,8 Prozent auf 46.000) und Schönbühel-Aggsbach (minus 11,5 Prozent auf 21.000). Weiter stromabwärts traf das Ausbleiben der Gäste Stockerau (minus 13,5 auf 38.000) und Fischamend (minus 9,7 Prozent auf rund 51.000 Übernachtungen).
     
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