Gegen Diskriminierung von Frauen  

erstellt am
05  03. 10

 Heinisch-Hosek: "Beschämend, dass Frauen für gleiche Arbeit weniger bezahlt bekommen"
Auf Frauen in Führungspositionen zu verzichten ist wirtschaftlich dumm – Schraube endlich anziehen – Durchschnittsgehälter in den Betrieben offenlegen
Wien (bpd) - "Dass Frauen für die gleiche Arbeit weniger bezahlt bekommen, einfach deshalb, weil sie Frauen sind, ist beschämend. Und dass die Einkommensunterschiede eher größer als kleiner werden, hat nichts mit einer modernen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts zu tun", sagte Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek anlässlich des bevorstehenden Internationalen Frauentages.

Frauen würden für die gleiche Arbeit um bis zu 15 Prozent weniger verdienen als die männlichen Kollegen, einfach deshalb, weil sie Frauen sind. Und das sei nicht mehr zu akzeptieren. Daher sei jetzt mit Hochdruck daran zu arbeiten, dass in den österreichischen Betrieben die durchschnittlichen Löhne und Gehälter von Frauen und Männern offen gelegt werden. "Da müssen wir endlich die Schraube anziehen", so die Ministerin. Es könne nicht sein, dass sich die Unternehmen 15 Prozent der Lohnkosten sparen, indem sie Frauen einfach weniger bezahlen.

Sie habe mit vielen Widerständen von Männern zu kämpfen. Vielen sei es nicht recht, dass eine offene Diskussion über die Durchschnittseinkommen in den Betrieben geführt werde, so die Ministerin.

Auf Frauen in Führungspositionen zu verzichten ist wirtschaftlich dumm
Auch die neuesten Zahlen der Arbeiterkammer Wien würden zeigen, dass sich in Österreichs Führungsetagen nichts geändert habe, sagte Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek. Weniger als 10 Prozent der Aufsichtsratsposten seien mit Frauen besetzt. In den Geschäftsführungen der großen Unternehmen seien es überhaupt nur etwas über 5 Prozent. "Das ist Ausdruck einer Gesellschaft, die noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen ist", so Heinisch-Hosek. Noch dazu, wo alle internationalen Studien bestätigen würden, dass es wirtschaftlich dumm sei, auf das Potential der gut ausgebildeten Frauen zu verzichten. In einer aktuellen EU-Studie aus Schweden werde sogar darauf hingewiesen, dass mehr Frauen in Führungspositionen auch zu einem nachhaltigen Wirtschaftswachstum führt.

Auch im Jahr 2010 würden Frauen nur dann in Führungspositionen kommen, wenn es Männern in den Kram passt, so Heinisch-Hosek. "Männer wehren sich mit Händen und Füßen gegen eine verpflichtende Quotenregelung für Aufsichtsräte". Immer mit derselben Ausrede, dass mit positiven Anreizen und Freiwilligkeit viel mehr zu erreichen sei. "Diese Beruhigungspille funktioniert einfach nicht, wie die Zahlen zeigen", so Heinisch-Hosek.

Daher werde sie nicht locker lassen, wenn es darum gehe, dem norwegischen Vorbild zu folgen, eine Verpflichtung einzuführen, 40 Prozent aller Aufsichtsratsposten mit Frauen zu besetzen.

"Aus Gründen der wirtschaftlichen Notwendigkeit und aus Gründen der Gerechtigkeit bleibe ich dabei, dass bei der Bestellung von Aufsichtsräten so lange Frauen bevorzugt werden sollen, bis zumindest ein Anteil von 40 Prozent erreicht ist", sagte die Frauenministerin.

Einmal mehr räumte die Ministerin mit dem Vorurteil auf, dass mit einer Quotenregelung allein das Frau sein genüge, um Karriere zu machen. "Das ist eine bösartige Unterstellung von Männern, die Angst davor haben, Platz machen zu müssen".

Es gäbe genügend gut qualifizierte Frauen, so Heinisch-Hosek abschließend.

 

Spindelegger: "Gleichbehandlung noch allzu oft ein Fremdwort"
Außenminister zum Internationalen Frauentag
Wien (bmeia) - "Frauen sind eine tragende Säule unserer Gesellschaft. Dennoch ist `Gleichbehandlung` in vielen Ländern und Regionen der Welt nach wie vor ein Fremdwort. Echte Gleichstellung zwischen Männern und Frauen ist aber Basis für Armutsminderung, sozialen Frieden und nachhaltige Entwicklung. Daher muss die Förderung der Rechte von Frauen ein integrales Element unserer Außen- und Entwicklungspolitik sein", so Außenminister Michael Spindelegger zum Internationalen Frauentag am 8. März.

Heuer jährt sich die Annahme der UNO-Resolution 1325 zu Frauen, Frieden und Sicherheit zum zehnten Mal. "Diese Resolution war ein Meilenstein in Sachen internationaler Frauenrechte und Schutz von Frauen. Sie hat sich erstmals mit der Auswirkung von bewaffneten Konflikten auf Frauen und ihrer aktiven Rolle in allen Phasen des Friedensprozesses befasst. Damit hat diese Resolution wesentlich dazu beigetragen, das Bewusstsein für dieses Thema weltweit zu schärfen", so der Außenminister, der fortfuhr: "Trotz Fortschritten in Teilbereichen, wie der Vorbeugung und Bekämpfung von sexueller Gewalt bleibt noch viel zu tun. Das zehnjährige Bestehen der Resolution muss uns neuen Antrieb geben, ihre Umsetzung in allen Bereichen weiter konsequent voranzutreiben", so Spindelegger. Ein vom Außenministerium mitorganisiertes Expertentreffen nächste Woche in New York wird dazu konkrete Impulse liefern.

Frauen sind nicht nur oft Opfer von Gewalt in bewaffneten Konflikten sondern auch von häuslicher oder traditionsbedingter Gewalt wie Genitalverstümmelung. Österreich unterstützt die weltweite Kampagne von UNO-Generalsekretärs Ban Ki-Moon zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen. Auf nationaler Ebene hat Österreich die Gesetzgebung zum Schutz vor häuslicher Gewalt gegen Frauen verschärft: "Gewalt gegen Frauen, darf national wie international keine Chance haben. Für die Täter darf es keine Straffreiheit geben", so Spindelegger.

"Auch in meinem Ministerium ist es mir ein Anliegen, das Potenzial der Frauen voll zu nützen und sie bestmöglich zu fördern. Mit Dezember 2009 waren rund 48 % meiner Mitarbeiter weiblich. Im letzten Jahr ist die Zahl der Abteilungsleiterinnen um fast 50% gestiegen. Auch an den Spitzen der Austrian Development Agency und des Österreich-Instituts stehen weibliche Führungskräfte. Ich unterstütze diesen Trend zu einer völligen Gleichstellung und hoffe, dass er sich weiter fortsetzt", so der Außenminister abschließend.

 

Frauenberger zu Einkommensschere: "Schluss mit lustig!"
"Widerstand der ÖVP gegen Quoten und Gehältertransparenz verhindert Gerechtigkeit"
Wien (pid) - "Die Forderung nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit ist hundert Jahre alt! Den alljährlichen Appellen zur Schließung der Einkommensschere rund um den Internationalen Frauentag müssen endlich konkrete Taten, sprich: Gesetze, folgen", unterstrich die Wiener Frauenstadträtin Sandra Frauenberger. Nötig seien Quoten für Aufsichträte und die Herstellung von Transparenz bei den Gehältern, so Frauenberger. "Wenn die Schere nicht nur nicht zu, sondern sogar weiter aufgeht, ist Schluss mit lustig. Das muss irgendwann auch die ÖVP verstehen, die bislang allen gesetzlichen Initiativen von Frauenministerin Heinisch-Hosek im Wege stand, so Frauenberger. Sie hofft, dass die Volkspartei nun, wo die Wirtschaftskammerwahlen geschlagen sind, ihren "Verhinderungskurs" in Sachen Einkommensgerechtigkeit aufgeben wird.

"Dass die Wirtschaft nicht freiwillig aktiv wird, um Einkommensungerechtigkeiten zu beseitigen, zeigen Erfahrung und katastrophale Zahlen. Wir brauchen nicht nur ein Gesetz zur Herstellung der Transparenz, sondern auch entsprechende Sanktionsmöglichkeiten. Denn alle frauenpolitischen Erfahrungen zeigen, dass sich Benachteiligungen von Frauen nur mit großem Druck beseitigen lassen", so die Wiener Frauenstadträtin.

 

Plassnik: "Raus aus dem Fraueneck!"
Frauenanliegen müssen ins Zentrum der Politik, fordert die Sonderbeauftragte für internationale Frauenfragen
Wien (bmeia) - "Die Bilder aus den verschiedensten Ecken unseres Weltdorfes sprechen für sich: Gewalt, Not, Rechtlosigkeit, Diskriminierung, Demütigung. Auch am Internationalen Frauentag 2010 gibt der Blick über den Globus aus der Sicht der Frauen wenig Anlass zur Zufriedenheit oder gar Freude. Die Fortschritte bei der Verbesserung konkreter Lebensbedingungen von Frauen und Mädchen sind insgesamt bescheiden. Die Umsetzungsbilanz gerade der frauenbezogenen Milleniums-Entwicklungsziele der UNO zeigt weiterhin riesige Defizite. Im Kampf um ihre grundlegendsten Rechte und Freiheiten sowie um den Zugang zu Bildung, Gesundheitsdiensten und Finanzmitteln stoßen Frauen in vielen Ländern immer noch auf Mauern der Abwehr. Hier brauchen wir international einen Bewusstseinsschub und den konsequenten Einsatz der Regierungen."

"Der schlimmste Feind der Frauen ist vielfach das Schweigen. So gehört weltweit etwa die Gewalt gegen Frauen immer noch zur dunklen Materie unserer Gesellschaften, über die wir keine klare Datenlage haben. Selbst dort, wo es in unseren Breiten bisher kontinuierliche Erfolge gab - etwa beim Frauenanteil im Parlament oder Top-Positionen in der Wirtschaft - gibt es Stillstand oder gar Rückschritte", so Ursula Plassnik, Abgeordnete zum Nationalrat und Sonderbeauftragte des Außenministeriums für internationale Frauenfragen.

"Macht ist bis heute überwiegend männlich definiert. Frauen mussten und müssen Selbstverständliches jeweils gegen hartnäckige Widerstände, gegen Anfeindung oder offene Schmähung erkämpfen. Daran hat sich seit Einführung des Internationalen Frauentages vor nunmehr 100 Jahren viel zu wenig geändert. Im Kern geht es weiterhin um Eines: Frauenrechte sind Menschenrechte. Dies zum Grundprinzip des Alltags auf allen Ebenen zu machen, muss im 21. Jahrhundert endlich eine zentrale Aufgabe der Politik werden - in Europa und in der ganzen Welt. Starke Männer machen dieses Anliegen zu ihrem eigenen."

Plassnik weiter: "Wir müssen gesellschaftliche Akzeptanz dafür schaffen, dass sogenannte Frauenanliegen in Wirklichkeit Anliegen der gesamten Gesellschaft sind. Es geht nicht um einen Zweikampf Frauen gegen Männer oder umgekehrt. Es geht darum, gemeinsam auf allen Ebenen für eine gerechtere Welt zu arbeiten, in der nicht 50% der Bevölkerung zur Seite geschoben werden. Im Grunde gibt es kein reines `Frauenthema` - weder Kinderbetreuungsmöglichkeiten noch Gewalt gegen Frauen. Es ist ein demokratisches Grundanliegen, dass Frauen wie Männer gleichberechtigt an der Zukunft unserer Gesellschaft mitwirken können. Wie auch die Qualität der Ergebnisse nicht nur in Wirtschaft sondern auch in Politik und Gesellschaft mit der Einbeziehung von Frauen steigt."

Die Sonderbeauftragte mahnt: "Wir werden die Herausforderungen der Zukunft nur gemeinsam bewältigen können, Frauen und Männer. Das gilt daheim in den Gemeinden, in unserem Land, in Europa und im Weltdorf. Das Motto muss sein "gleichwertig, nicht gleichartig". Frauen bringen andere Sichtweisen, Erfahrungen und Fähigkeiten ein. Wir müssen schneller lernen, die Unterschiedlichkeit der Geschlechter nicht als Bausteine für Trennwände sondern als Stärkungschance zu nützen. Den globalen Problemen können wir wirksam nur begegnen, wenn wir auch im öffentlichen Bereich das Potential und die Energie der weiblichen Hälfte der Weltbevölkerung mobilisieren."

"Es gibt keinen Grund für Selbstgefälligkeit. Auch in Europa ist die Diskriminierung von Frauen noch vielfältige Realität, ob bei Gehaltsunterschieden oder Aufstiegschancen. Das zeigt dankenswerterweise die spanische EU-Ratspräsidentschaft auf. Auch bei uns werden antiquierte Rollenbilder noch zu oft in Werbung, Medien und Politik transportiert und als Maßstab des Verhaltens akzeptiert. Damit leistet eine Gesellschaft letztlich einem freiwilligen Verzicht auf wichtige Ressourcen Vorschub und beraubt sich wichtiger Zukunftschancen."

Die Sonderbeauftragte abschließend: "Unsere Kinder dürfen nicht länger erleben, dass die Frauen allein dafür kämpfen, respektiert und ernst genommen zu werden. Sie brauchen Männer, die Unrecht gegen Frauen, ihre offene und verdeckte Diskriminierung konsequent aufzeigen und sich für ihre Überwindung einsetzen. Couragierte Männer müssen sich auch der Duldung der Schlechterbehandlung von Frauen unter dem Vorwand religiöser oder gesellschaftlicher Traditionen öffentlich hörbar widersetzen. Wir brauchen keine `Macho-Zonen` mit 80 oder 90 prozentiger Männerquote mehr. Ermutigen wir deshalb Frauen, Verantwortung in bisher männlich dominierten Macht-Biotopen zu übernehmen. Ermutigen wir Frauen, wichtige Anliegen zu thematisieren und sich an der Arbeit an Lösungen zu beteiligen. Daher sollte im 21. Jahrhundert zur Selbstverständlichkeit werden: Raus aus dem Fraueneck und rein in die Mitte der Gesellschaft!"

 

Fürntrath-Moretti: Frauen sind deutlich im Vormarsch - auch ohne Quotenregelung
37,2 Prozent der Unternehmen in weiblicher Hand - Erhöhung des Wochengeldes für Unternehmerinnen gefordert
Wien (pwk) -"Frauen haben klar und deutlich aufgeholt! Inzwischen sind 37,2 Prozent der heimischen Unternehmen in weiblicher Hand", freut sich Abg. z. NR Adelheid Fürntrath-Moretti, Bundesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft und Vertreterin der mehr als 100.000 Unternehmerinnen in Österreich. Beachtlich erhöht hat sich in den vergangenen 10 Jahren auch der Anteil der weiblichen Unternehmensneugründer von 27 auf 40 Prozent. Im europäischen Durchschnitt liegt Österreich hier an der Spitze!

Erhöhung des Wochengeldes
Um unternehmerisch tätige Frauen weiter zu stärken, fordert Fürntrath-Moretti die Erhöhung des Wochengeldes, das derzeit bei 25,57 Euro liegt. Zum Vergleich: das durchschnittliche Wochengeld bei unselbstständig Beschäftigten liegt derzeit bei 41 Euro. Weiters soll der Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen in Österreich deutlich forciert werden. "Wir gehen davon aus, dass 45.000 zusätzliche Kinderbetreuungsplätze geschaffen werden müssen, die in ihren Öffnungszeiten deutlich flexibler werden. Denn die klassischen 9-to-5 Jobs werden weniger, damit müssen auch die Öffnungszeiten bedarfsgerechter werden", betont Fürntrath-Moretti. Damit verbunden sei auch die Forderung nach einer Ausweitung der steuerlichen Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskosten für über 10-jährige Kinder.

Aus Sicht von FiW gelte es auch, die Pauschalierung des Arbeitsplatzes im Wohnungsverband endlich umzusetzen: "Wir gehen hier von einem monatlichen Absetzbetrag von 50 Euro aus, der für viele Unternehmerinnen eine deutliche Verbesserung ihrer Situationen mit sich bringen würde". Denn bei 62 Prozent der Unternehmerinnen liegt der Unternehmensstandort an der eigenen Wohnadresse. Insbesondere Unternehmen aus der Sparte Information und Consulting und Ein-Personen-Unternehmen sind häufig an der Wohnadresse angesiedelt.

Anlässlich des Internationalen Frauentages spricht sich Fürntrath-Moretti klar gegen Quotenregelungen aus: "Wenn eine höchst qualifizierte Frau zB. eine Aufsichtsratsfunktion bei Quotenregelung übernimmt, würde alleine der Verdacht sie hätte den Job durch die Quote bekommen, ihre Kompetenz in Frage stellen." Vielmehr gelte es, Frauen für Spitzenpositionen gezielt zu fördern und sie auf ihrem Weg nach oben zu begleiten.

 

 "Ein paar Zentimeter mehr und Geld verdienen wär` weniger schwer"
Kampagnenstart: Einkommensunterschiede in Österreich noch immer enorm
Wien (ögb) - Am 8. März, dem Internationalen Frauentag, startet die Frauenabteilung der Gewerkschaft PRO-GE eine Bewusstseinskampagne mit dem Titel "Ein paar Zentimeter mehr und Geld verdienen wär` weniger schwer". Damit soll darauf angespielt werden, dass die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen, im Gegensatz zur Körpergröße, nicht natürlich sind. Obwohl seit 50 Jahren der Grundsatz "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit" gilt, verdienen Frauen in Österreich noch immer im Durchschnitt um 41 Prozent weniger als Männer.

Jede kann betroffen sein
"In Österreich liegen wir, was die Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern betrifft, auf dem vorletzten Platz im EU-Durchschnitt", stellt Renate Anderl, Bundesfrauenvorsitzende der PRO-GE fest. 15 Prozent der Einkommensunterschiede sind nicht durch Faktoren wie Arbeitszeit, Berufsgruppe, Bildung oder ähnliches erklärbar. "Am Wichtigsten ist allerdings, dass jeder Arbeitnehmerin bewusst wird, dass auch sie selbst von Einkommensunterschieden betroffen sein kann", so Anderl. Um das stärker im Bewusstsein der Menschen zu verankern, veranstalten die PRO-GE Frauen in ganz Österreich Verteilaktionen und Informationsoffensiven.

Betriebsrat und Gewerkschaft helfen
"Viele wissen gar nicht, ob sie angemessen entlohnt werden. Hier können die BetriebsrätInnen Abhilfe schaffen", weiß Anderl und verweist auf das Recht des Betriebsrats, die Einstufung und die Einkommen von ArbeitnehmerInnen zu prüfen. BetriebsrätInnen und Gewerkschaft können dabei helfen, Missstände zu bereinigen und bieten auch jederzeit Beratung und Unterstützung in allen Angelegenheiten rund um faire Einkommen und Entlohnung. Die Kampagne findet bewusst im europäischen Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung statt, da Frauen aufgrund niedriger Entlohnung besonders häufig von Armut betroffen sind.

Forderungen für faire Rahmenbedingungen
Neben der Bewusstseinskampagne haben die PRO-GE Frauen auch ein Forderungspaket ausgearbeitet. "Die Umsetzung unserer Forderungen würde die Rahmenbedingungen für eine faire Entlohnung beider Geschlechter verbessern", ist Anderl überzeugt. Die Forderungen umfassen im Detail eine Neuregelung und faire Gestaltung der Arbeitsbewertung, ein transparentes Einstufungssystem, eine klare Definition von "besonderer Leistung", den Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen und die Umsetzung der gesetzlich vorgeschriebenen gleichen Entlohnung von Teilzeit- und Vollzeitstunden. Unter http://www.proge-frauen.at gibt es Folder und Plakate zum herunter laden und weitere Informationen rund um die Verteilaktionen und Informationsoffensiven in den Bundesländern.

Die PRO-GE
ist mit rund einer Viertel Million Mitglieder die größte ArbeiterInnengewerkschaft und insgesamt die zweitgrößte Gewerkschaft innerhalb des ÖGB. Im November 2009 wurde sie aus der Gewerkschaft Metall-Textil-Nahrung und der Gewerkschaft der ChemiearbeiterInnen gegründet und verhandelt jährlich über 140 Kollektiv- und Lohnverträge. Weitere Informationen: http://www.proge.at  
     

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament vertretenen Parteien –
sofern vorhanden! Die Reihenfolge der Beiträge richtet sich in der Regel nach deren
Mandatsstärke im Parlament bzw. nach der Hierarchie der Personen. Die Redaktion

 
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