Kunsthalle zeigt mit "Lebt und arbeitet in Wien III" aktuelle Kunst aus Wien   

erstellt am
05  03. 10

Wien (kunsthalle wien) - Zum dritten Mal zeigt die Kunsthalle Wien mit "Lebt und arbeitet in Wien III Stars in a Plastic Bag" zeitgenössische Kunst aus Wien. Die Bedeutung dieser Werkschau - diesmal finden sich 32 Künstlerinnen und Künstler in der Halle 2 wieder - sei im Steigen begriffen, so Kunsthallen-Direktor Gerald Matt am 04.03. beim Mediengespräch. Die bis Ende Mai laufende Schau zeige nicht das "best of" der Wiener Kunstszene - "So vermessen wollen wir nicht sein." (Matt) -, sondern vielmehr deren Breite und internationale Vernetzung. Insgesamt standen 600 KünstlerInnen zur Disposition, in einem Auswahlverfahren blieben zuletzt 130 übrig, von denen es 32 in die Ausstellung geschafft haben. Kuratiert wurde die heurige Standortbestimmung von drei international tätigen Kuratorinnen: Xenia Kalpaktsoglou (Co-Direktorin der Athen Biennale), Raphaela Platow (Leiterin Contemporary Arts Center, Cincinnati) und Olga Sviblova (Leiterin Multimedia Art Museums, Moskau), die während eines fünftägigen Wien-Aufenthaltes in einem Intensivverfahren Wiens Kunstszene kennenlernten. Unterstützt wurden die drei Kunst-Scouts von Angela Stief (Kunsthalle Wien).

Ein riesiges, nahezu zwanzig Meter langes Wandcomic von Stephen Mathewson, die acht Meter hohe Wandtapete "Operation: Offenes Herz" von Thomas Draschan, in der Mitte drei Videoarbeiten von Mara Mattuschka, Rudolf Polanszky und Hubert Sielecki: Nicht wenige der Arbeiten dominieren zuerst einmal durch ihre schiere Größe den Raum. Besondere Ausstellungsarchitektur war diesmal nicht notwendig: Die Beiträge akzentuieren die vorgegebenen räumlichen Strukturen. Bemerkenswert ist auch der Schwerpunkt auf Grafik und Malerei: Rund die Hälfte der eingeladenen Künstlerinnen und Künstler zeigen Arbeiten in diesen Genres, darunter etwa, mit über sechs Metern Breite auch wieder ziemlich groß ausgefallen, Lisa Ruyters Gemälde "Chinatown". Inhaltlich nehmen die wenigsten Arbeiten direkten Bezug auf Wien. Eine Ausnahme stellt die Collageedition "Kaiserwalzer" von Lukas Pusch dar, der die k.u.k-Tradition ironisch mit Mickey Mouse und Pornostars verfremdet. Die eindringlichste Wien-Verbindung zeigt sich vor dem Betreten der Ausstellung: In Zusammenarbeit mit dem Magazin "Touristen" ist eine Wienkarte zu sehen, auf der die "Lieblingsorte" der KünstlerInnen ausgewiesen sind. In der dazu gestellten Legende geben sie Auskunft etwa über den Kunstwert des Favoritner Boxvereins Union (Lukas Pusch) oder über das besonders schöne Sonnenlicht Höhe Burggasse Ecke Kaiserstraße.

Mehrere Arbeiten, so etwa die Stadtführung von Oliver Hangl ("feat") und Danny Bruder ("Guerilla TalkWalk") sind performativer Natur, die in Form eines dichten Rahmenprogramms erst zu erleben sind. Weiters findet auch in verschiedenen Wiener Galerien, darunter etwa die Galerie Martin Janda (1., Eschenbachgasse 11) oder die Galerie Konzett (1., Spiegelgasse 21), die Kunsthallen-Schau ihre Fortsetzung. Zur Schau liegt auch ein Katalog auf.
     
Informationen: http:/www.kunsthallewien.at    
     
zurück