Leitl: Exporte sollen 2010 wieder über 100 Mrd. Euro liegen   

erstellt am
05  03. 10

Fokus auf Wachstumsmärkte und Zukunftsbranchen - Direktförderungen sollen Betrieben Schritte in neue Märkte erleichtern
Wien (pwk) -"Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise und der damit verbundene Einbruch des Welthandels hat auch in der heimischen Exportwirtschaft eine tiefrote Spur hinterlassen. Der Weg zurück wird steinig, wir werden aber Tempo machen, um wieder auf einen Erfolgskurs zurückzukehren", betonte WKÖ-Präsident Christoph Leitl anlässlich der von der Statistik Austria präsentierten aktuellen Ergebnisse des österreichischen Außenhandels 2009 am 05.03.

Die heimischen Ausfuhren sind 2009 um 19,9 Prozent auf 94,17 Mrd. Euro gesunken, die Importe um 18,2 Prozent auf 97,82 Mrd. Euro, dadurch ergab sich ein Außenhandelsdefizit von 3,6 6Mrd. Euro.

"Unser Ziel ist ganz klar, 2010 wieder mehr als 100 Mrd. Euro zu exportieren", so Leitl. Der wieder deutlich wachsende Welthandel (WIFO-Prognose: +7 Prozent 2010) soll dies möglich machen. Eine wichtige Säule zur Unterstützung der Exportwirtschaft ist die Internationalisierungsoffensive von WKÖ und Wirtschaftsministerium, die den Exportunternehmen zahlreiche Direktförderungen zur Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit, wie etwa die Übernahme der Beratungskosten im Ausland oder bei der Vermarktung neuer Produkte und Technologien, bietet. Insgesamt stehen dafür bis 2011 50 Mio. Euro zugunsten der heimischen Exportbetriebe zur Verfügung, um die Außenhandelskrise rascher überwinden zu können.

Durchaus noch Potential für österreichische Unternehmen ortet Leitl vor allem in Ländern mit unverändert hohen Wachstumsraten, wie z.B. China, Indien und Brasilien. Dort sowie in Ländern, in denen umfangreiche Konjunkturpakete zusätzliche Möglichkeiten für "Austro-Betriebe" eröffnen, wolle man mitmischen und den heimischen Exportanteil erhöhen. Als Hoffnungsregionen nennt der WKÖ-Präsident Fernost, den Nahen Osten, GUS-Asien und Südamerika. Nicht vergessen werde man auch in Zukunft den "erweiterten Heim-Markt" - die CEE-Länder, von denen die österreichische Exportwirtschaft in den vergangenen zehn Jahren enorm profitiert hat. Immerhin gehen fast ein Viertel aller österreichischen Exporte in diesen Raum - ein Trend, so WIFO-Experten, der sich nach einem kurzen krisenbedingten Einbruch fortsetzen wird.

Bei den Branchen sind Umwelt- und Energietechnik, Infrastruktur, Gesundheit- und Medizintechnik sowie Lebensmittel ("Feinkostladen Österreich") österreichische Stärkefelder, auf die man sich verstärkt konzentrieren werde.

Als wichtigen Schritt für die heimischen Exportbetriebe sieht Leitl das grüne Licht aus Brüssel im Hinblick auf die kurzfristige Übernahme von Exportrisiken im OECD-Raum durch den Staat im Dezember 2009. Dieses Ergebnis sei nicht zuletzt durch die enge Kooperation in der Exportförderung zwischen Finanzministerium, Oesterreichischer Kontrollbank und Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) möglich geworden. Jetzt gehe es darum, möglichst rasch gemeinsam mit dem Finanzministerium und der Kontrollbank eine unbürokratische Lösung für die österreichischen Exporteure zu finden, so der WKÖ-Präsident abschließend.

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