Über Städte, Licht und Identität   

erstellt am
04  03. 10

KulturKontakt Austria lädt zur ersten Ausstellung aus dem Artists-in-Residence-Programm 2010 – von 10.03. - 31.03.2010
Wien (kulturkontakt) - Tonka Malekovic aus Kroatien, Dalibor Nikolic aus Bosnien-Herzegowina und Velimir Žernovski aus Mazedonien sind von Jänner bis März 2010 im Rahmen des KKA-Gastatelier-Programms für Bildende KünstlerInnen und FotografInnen in Wien. Von 10.03. bis 31.03.2010 zeigen sie Werke, die während ihres Aufenthalts entstanden sind.

Die kroatische Künstlerin Tonka Malekovic arbeitet im öffentlichen Raum und wählt als künstlerische Medien Interventionen, partizipative Aktionen, Installationen und Videos. Sie setzt sich kritisch mit urbanem Raum als lebendigen Organismus auseinander, der sich ständig verändert und dadurch eine spezifische Ästhetik hat.

Bei der in der Galerie ArtPoint präsentierten Arbeit "Analogue (City)" geht Malekovic von der Stadt Wien aus. Mittels Video und Fotografie zeigt sie zwei unterschiedliche Seiten der Großstadt: auf der einen Seite die unterirdische Welt der U-Bahnlinien mit ihrer eigenen Atmosphäre, den langen Gängen und ihrer Funktionalität und auf der anderen Seite die von Schnee bedeckten Gebäude, die fast zu verschwinden scheinen. Damit knüpft Malekovic an das Thema der visuellen Veränderung einer Stadt an und beleuchtet unsere Wahrnehmung von öffentlichem Raum und seinen Veränderungen.

Dalibor Nikolic, geboren in Bosnien-Herzegowina, verwendet als künstlerische Medien Skulptur, Zeichnung, Multimedia, Fotografie und Performance. Inhaltlich befasste er sich in seiner künstlerischen Arbeit in den vergangenen Jahren vielfach mit der Multiplikation von Formen, Mustern und Reflexionen sowie der Rolle von Licht. Er thematisiert Licht als unseren ständigen Begleiter im Alltag, der uns umgibt, sobald und solange wir wach sind, und der jedes Objekt, jedes Lebewesen erst sichtbar macht.

In der in der Galerie ArtPoint präsentierten Arbeit "Sun Projection" verwendet er als Lichtquelle erstmals nicht künstliches Licht, sondern Sonnenlicht, das er mittels eines beschichteten Spiegels einfängt und als Bild projiziert. Dem zugrunde liegt seine Auseinandersetzung mit Fotografie und Architektur, insbesondere mit LeCorbusier. Konkret nimmt er auch Bezug auf die Dauer, die das Sonnenlicht braucht, um auf der Erde aufzutreffen: 8 Minuten und 32 Sekunden. Erweitert wird seine Arbeit durch Vidoes, Fotos und Radiogeräusche, die er als "weiße Geräusche" dem weißen Licht gegenüberstellt.

Velimir Žernovski aus Mazedonien arbeitet in seiner künstlerischen Praxis mit den Medien Zeichnung, Malerei, Installation. Er schreibt und publiziert Künstlerbücher und ist darüber hinaus als Kurator tätig. Immer wieder kehrende Themen in seinen Arbeiten sind Identität(en) und Gender. Darauf nimmt er auch in seiner während seines Wienaufenthalts entstandenen Arbeit Bezug. Sein Video "In the third picture" thematisiert die Veränderung und Vergänglichkeit unserer eigenen Bestimmung und unsere Haltung dazu. Er fordert das Publikum zu Selbstkonfrontation, Selbstreflexion und Selbstbefragung auf und beleuchtet persönliche Veränderung unter dem Aspekt, damit auch einen Beitrag zur Weiterentwicklung in demokratischen Gesellschaften zu leisten.

Das Gastatelier-Programm
KulturKontakt Austria lädt 2010 12 junge KünstlerInnen als Artists in Residence nach Wien ein. In vier Ausstellungen in der Galerie ArtPoint zeigen sie ihre Werke, die sie während ihres dreimonatigen Wien-Aufenthalts entwickeln. Das Artists-in-Residence-Programm wendet sich an KünstlerInnen aus Ost-, Südosteuropa und der Türkei und wird seit 1992 von KulturKontakt Austria ausgeschrieben. Seit Beginn des Programms haben sich mehr als 5.500 Künstlerlnnen beworben, mehr als 220 KünstlerInnen nahmen am Programm teil. Mit dem Artists-in-Residence-Programm ermöglicht KulturKontakt Austria den KünstlerInnen die Kontaktaufnahme und den Austausch mit der österreichischen und internationalen Kunstszene.
     
Informationen: http://www.kulturkontakt.or.at    
     
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