"Donau. Fluch & Segen"   

erstellt am
03  03. 10

Oberösterreich und Passau - was uns verbindet
Linz (lk) - Bereits seit mehr als zwanzig Jahren gibt es auf kultureller Ebene eine intensive Zusammenarbeit. Die Höhepunkte aus oberösterreichischer Sicht waren dabei zweifellos die Landesausstellung "Donau" in Engelhartszell im Jahr 1994 und die gemeinsame erste grenzüberschreitende bayerisch-oberösterreichische Landesausstellung mit Standorten im Passauer Oberhaus, im Kloster Aspach sowie in Schärding und in Reichersberg auf oberösterreichischer Seite. Die Zusammenarbeit auf bilateraler Ebene hat für beide Seiten eine besondere Nachhaltigkeit gebracht, die Menschen im Inn-Donau-Pram-Dreieck sind dadurch näher zusammengerückt.

Gerade die Donau ist es auch, die den Landkreis Passau auf bayerischer Seite und die beiden Länder Ober- und Niederösterreich als gemeinsames Band verbindet.
Was jetzt unter dem Namen "Donau - Fluch und Segen" als bilaterales Projekt zwischen den Ländern Ober- und Niederösterreich seinen Anfang nimmt, könnte eines Tages in einer weiteren gemeinsamen Landesausstellung über Römerzeit und Limes gipfeln. Denn der Limes ist neben der Donau ja ein weiteres historisch-kulturelles Band, das Bayern, Ober- und Niederösterreich miteinander verbindet. Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle auch der Reederei Wurm & Köck, die diesen kulturellen Austausch zwischen Oberösterreich und Niederbayern von Anfang an im Wege ihrer Donauschifffahrt mitträgt und die Projekte logistisch unterstützt.

Eine länderverbindende Ausstellung zwischen Enns und Ardagger
Von 5. Mai bis 7. November dieses Jahres findet also in der oberösterreichischen Stadt Enns, genauer gesagt im dortigen Ennshafen, und in der niederösterreichischen Gemeinde Ardagger (westliches NÖ / Mostviertel) die Ausstellung "Donau - Fluch und Segen" statt. Bei dieser Ausstellung handelt es sich um ein Länder übergreifendes Projekt zwischen Oberösterreich und Niederösterreich, in dem die Kultur-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte von Zentraleuropas längstem Strom sowie das Trennende und Verbindende, das dieser Fluss für seine Anrainer auf beiden Seiten mit sich bringt, dokumentiert wird.

Gleichzeitig wird die soziokulturelle Bedeutung eines Stroms dieser Größe als Trennlinie und Bindeglied für Menschen und sogar ganze Völker dokumentiert. Die Rolle der Donau als internationale Wasserstraße und seit Jahrhunderten bestehender Handelsweg wird ebenfalls herausgearbeitet. Die Entstehungsgeschichte dieser Ausstellung ist auf das Engste verbunden mit der Errichtung des Machlanddamms, die aus Donau-Anrainern zweier Bundesländer, die in dieser Sache zu Beginn durchaus gegenteilige Auffassungen vertraten, Freunde gemacht hat. Der Machlanddamm wurde aufgrund der Ereignisse im Rahmen der Hochwasserkatastrophe 2002 errichtet, bei der weite Teile des Donauraums im östlichen Oberösterreich überflutet wurden.

Die Ausstellungsstandorte
Standorte dieser Ausstellung sind auf oberösterreichischer Seite: Das Logistikzentrum der Ennshafen GmbH in Enns mit der Ausstellung über die historische, kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung der Donau. Besonderer Anziehungspunkt dabei wird ein 3D-Film sein, der die in der Ausstellung gezeigten Themen eindrucksvoll mit plastischen Bildern hinterlegt. Das Erlebnisschiff MS Franz Liszt, ein ehemaliger Donau-Schleppkahn der DDSG, das zur Gänze besichtigt werden kann und anhand zahlreicher interaktiver Module (funktionierendes Radar, vibrierender Boden am Kommandostand, begehbare Kajüten etc.) die Funktionsweise und Bedeutung der Donauschifffahrt eindrucksvoll vor Augen führt.

In drei Baucontainern in Baumgartenberg wird eine kleine ergänzende Präsentation zur Errichtung und Funktionsweise des Machlanddamms gezeigt. Standort auf niederösterreichischer Seite ist:

Der alte Pfarrhof von Ardagger, der soeben von Denkmalexperten saniert und in der Nachnutzung als Kindergarten und für Wohnzwecke dient. Die Ausstellung dort wird sich mit naturräumlichen und sozioökologischen Aspekten rund um die Donau (Hochwasser, Überflutungen, Retentionsflächen) beschäftigen.

Die Ausstellungskonzeption
Die wissenschaftliche Verantwortung liegt auf oberösterreichischer Seite bei Herrn Univ. Prof. Mag. Dr. Karl Vocelka, Universität Wien, Institut für Geschichte, der bereits 1994 die erfolgreiche Landesausstellung "Die Donau" geleitet hat.

Auf niederösterreichischer Seite wird die Ausstellung vom NÖ. Landesarchiv unter Dr. Willibald Rosner und von Frau Univ. Prof. Ing. Dr. Verena Winiwarter, Universität Wien, Institut für soziale Ökologie, wissenschaftlich geleitet.
     
Informationen: http://www.donau-ausstellung.at    
     
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